Hamburg. Im nächsten Jahr soll es wieder einen Baudialog geben. SPD, FDP und Grüne reichten einen entsprechender Antrag ein.
Ab dem kommenden Jahr sollen Bürger in den Vier- und Marschlanden wieder darüber diskutieren, wie das Bauen im Landgebiet perspektivisch aussehen kann. Ein entsprechender Antrag der Bergedorfer Koalition aus SPD, FDP und Grünen wurde im jüngsten Regionalausschuss einstimmig auf den Weg gebracht.
Damit wird das Bergedorfer Bezirksamt gebeten, einmal jährlich einen öffentlichen Baudialog zu organisieren. Zum ersten Mal soll es ihn in 2022 geben. Regionalbeauftragter Lars Rosinski bittet dabei allerdings auch die Politik um Unterstützung: „Das ist kein Thema, was man neben dem Tagesgeschäft mal eben organisiert.“
Neue Schule als positives Beispiel für modernes Bauen im Landgebiet
Ende 2019 hatte das Bezirksamt bereits den Dialog mit den Bürgern gesucht. An zwei Abenden ging es in den Schulen in Ochsenwerder und Zollenspieker darum, Strategien und Leitlinien zu entwickeln, wie künftig im Landgebiet gebaut werden soll. Gut 300 Bürger waren an den beiden Abenden dabei. Dieser Dialog soll nun fortgesetzt werden.
Heinz Jarchow (SPD) hat den Eindruck, dass sich die Optik von Neubauten heute vielfach daran orientiere, in eine Baulücke zu passen, anstatt einen Bezug zur überlieferten Bebauung herzustellen. Historische Hufnerhäuser, große Höfe und Gebäude mitrotem Ziegelstein gelten hingegen als typische Bebauung in den Vier- und Marschlanden. Ein positives Beispiel, wie auch große Bauprojekte die gewachsene Umgebung aufgreifen könnten, stelle laut des Sozialdemokraten die neue Stadtteilschule Kirchwerder dar. Die beiden Schulgebäude, die bis 2023 am Kirchenheerweg entstehen, sollen an reetgedeckte Langhäuser in den Vier- und Marschlanden erinnern.
Laut Jarchow sei nicht ein fester Katalog mit ortstypischer Bebauung oberstes Ziel des Dialogs. Viel mehr soll er auf Dauer angelegt sein und dabei erst einmal offen über Architektur, Wohnformen und öffentliche Räume diskutiert werden. Daraus könnten sich schließlich Vorstellungen von einem zeitgemäßen Baukulturverständnis für den ländlichen Raum entwickeln, die leitbildhaft sein könnten.