Stefanie Gontard arbeitet als Reit- und Voltigierpädagogin mit Kindern und Menschen mit Behinderung. Seit sechs Jahren ist die Lohbrüggerin zudem als Betriebsleiterin beim Boberger Reitverein angestellt. „Bereits vor 30 Jahren habe ich dort Reiten und Voltigieren gelernt. Als Kind habe ich dort im Grunde meine gesamte Freizeit verbracht“, sagt sie. Als Jugendliche begann sie, als Nachwuchstrainerin für die Voltigierabteilung zu arbeiten, trainierte sie mit Kindern. Das bringt ihr bis heute großen Spaß: „Diese Arbeit ist für mich sehr bereichernd, denn auch ich kann von den Kindern viel lernen.“

Schon damals, als Jugendliche, sang Stefanie Gontard gern ihre Lieblings-Zuckowski-Lieder – in abgewandelter Form – beim Training im Reitstall. Durch die Musik, die sie als Kind selbst gern hörte, „mit der ich großgeworden bin“, sei den Kindern auf dem Rücken der Pferde vieles leichter gefallen. So wandelte sie das Lied „Ich schaff das schon!“ ab in „Du schaffst das schon“ wenn etwa ein Kind dazu motiviert werden musste, die Zügel loszulassen und freihändig auf dem Pferd zu sitzen. Auf der CD ist der Zuckowski-Song auch zu finden, als „Bald reite ich!“. Inzwischen würden natürlich die neuen Texte beim Training gesungen, betont Stefanie Gontard lachend. Singend ließen sich Inhalte oft einfacher vermitteln, hat die 39-Jährige festgestellt. „Werden Zeilen singend wiederholt, ist der Lerneffekt oft höher.“ Durch den Gesang seien die Kinder auch entspannter.

„Gebastelt und gedreht, bis es rund klang“

Stefanie Gontard fing eines Abends an, Lieder wie „Sieh nur die Sterne“ (neu: „Schau mal die Pferde“), „Die Jahresuhr“ („Auf dem Ponyhof“) , „Leben ist mehr“ („Reiten ist mehr“) oder „Stups, der kleine Osterhase“ („Balduin, der Reitstallkater“) mit neuen Texten rund um den Reitsport zu versehen. „Ich habe immer die Silben in den Originaltiteln gezählt und dann an den neuen Wörtern gebastelt und gedreht, bis es rund klang.“ Nachdem sie über einen Zeitraum von zwei Monaten mehrere Abende mit dem Texten verbracht hatte, waren 14 Lieder fertig.

Die kamen bei Zuckowski gut an. „Ich hatte meinen Mut gefasst und die Texte per Post an Rolf Zuckowski geschickt. Eine Kontaktadresse hatte ich im Internet gefunden“, sagt Stefanie Gontard. Nachdem sie zwei Monate lang keine Rückmeldung erhalten habe, sei sie von Zuckowski persönlich angerufen worden.

Der Kinderliederspezialist besuchte den Hof und war beeindruckt, auch von dem großen Gemeinschaftsgefühl im Reitstall, das durch die Lieder noch gefördert wird. Der Meister gab grünes Licht für die Neuaufnahmen. „Stefanie Gontard vom Boberger Reitverein schuf mit ihren Texten die Grundlage für ein überraschendes Liederprogramm, das bei vielen kleinen und großen Pferdefreunden Herzklopfen auslösen wird“, sagt der Kinderliederspezialist.

Rolf Zuckowski: Mehr als 20 Millionen verkaufte Tonträger

Der Hof am Billwerder Billdeich existiert bereits seit 1650. Der Reitverein hat ihn seit 1968 von der Stadt Hamburg gepachtet. Der Verein zählt aktuell rund 300 Mitglieder. Auf dem Hof sind etwa 40 Pferde untergebracht, Pensions- und Vereinspferde.

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Zuckowski, geboren und wohnhaft in Hamburg, hat mehr als 20 Millionen Tonträger verkauft. Der Musiker, Komponist und Musikproduzent zählt zu den kommerziell erfolgreichsten Künstlern in Deutschland. Die CD „Reiten ist mehr“ erschien auf Zuckowskis Label „Musik für Dich“ (Polydor/Universal Music). Alle Liedtexte sind im Booklet abgedruckt. Die CD ist nun im Handel erhältlich.