Hamburg. Neue Abteilungsleiterin Kerstin Godenschwege ist für die Wahlvorbereitungen zuständig. Noch fehlt es an Räumlichkeiten.

Schritt für Schritt will sie den Bezirk Bergedorf kennenlernen, spazierte schon zum Sommerbad Altengamme und zur Tatenberger Schleuse: Erst knapp drei Wochen, seit dem 6. April, leitet Kerstin Godenschwege im Bezirksamt die Abteilung „Interner Service“. Was vielleicht etwas dröge klingt, ist es für die 55-Jährige mitnichten. „Es ist ein bisschen wie ein Gemischtwarenladen. Sehr bunt und spannend“, sagt sie.

Godenschwege wird die Bezirksversammlung und alle Ausschüsse betreuen, ist für den Katastrophenschutz ebenso zuständig wie für die Bewirtschaftung und Unterhaltung der rund 40 bezirklichen Gebäude.

Neue Leiterin im Bezirksamt: Bundestagswahl wird ihre Feuertaufe

Nach ihrer Ausbildung zur Diplom-Verwaltungswirtin landete die gebürtige Hamburgerin zunächst im Bezirksamt Altona. Dass sie dann „über den Tellerrand gucken und mal raus aus der Verwaltung“ wollte, ist nicht nur ihren drei Kindern geschuldet: „Ich war zwölf Jahre lang in Elternzeit und habe währenddessen als Heilpraktikerin unterrichtet“, sagt Kerstin Godenschwege und freut sich, denn: ­„Umwege erhöhen die Ortskenntnis.“

Im Jahr 2006 ging es zurück nach Altona, wo sie im Bezirksamt für Senatsangelegenheiten und Wahlen zuständig war, auch als Pressesprecherin des Bezirks trat sie auf. Sieben Jahre später – „das ist so mein Rhythmus für Veränderungen“ – ging es nach Wandsbek, wo sie den Internen Service leitete. „Wir haben sie einfach gefragt, ob sie nicht wechseln will“, sagt Bergedorfs Bezirksamtsleiter Arne Dornquast verschmitzt.

Zwei prominente Personalwechsel im Bergedorfer Rathaus standen an

Denn im Rathaus standen Neuerungen an: Zum einen wurde der ehemalige Abteilungsleiter, Dr. Sebastian Kloth, nun Klimaschutzmanager des Bezirks. Zum anderen war Peter Moller in Rente gegangen. Der Jurist hatte stets die Wahlen begleitet, „obwohl das eigentlich keine Aufgabe des Rechtsamtes ist, sondern zum Internen Service gehört“, so Dornquast.

Nun hat er also eine versierte Wahlleiterin im Boot: Schon jetzt legt Kerstin Godenschwege ihren Fokus auf die Bundestagswahl am 26. September – unter Corona-Bedingungen.

Unter Corona-Bedingungen: „Werden viel mehr Briefwahlvorstände brauchen“

„Wir werden sicher viel mehr Briefwahlvorstände brauchen. Und einen großen Raum für die Wahldienststelle, der zehn Quadratmeter pro Person bietet, Spuckschutzwände und Ausrüstung samt Schnelltests für alle, die keine Impfung vorweisen können“, sagt die 55-Jährige.

In der Fachhochschule ist diesmal kein Platz für die Bezirksverwaltung. Auch die Räume an der Stuhlrohrstraße sind besetzt, da dort die Corona-Kontaktverfolgung sitzt. Dornquast: „Wir sind aber in guten Gesprächen und werden sicher etwas finden.“