Hamburg. Problembau begann vor fünf Jahren. Nun beginnt an der Holtenklinker Straße 54 im März die Vermarktung. Ein Penthouse schon im Angebot.
Der neue Bauherr hält offenbar, was er verspricht. Für zwölf Wohnungen im ehemaligen Problemneubau an der Holtenklinker Straße 54 soll Anfang März die Vermarktung starten. „Wir erstellen jetzt die Exposés, in etwa zwei Wochen startet der Verkauf“, ließ auf Anfrage Joachim Nothdurft wissen, Geschäftsführer des Hildesheimer Investors VSP Holding GmbH.
Er hat früher einmal die Bausanierungsabteilung einer Bank geleitet und ist mit seiner Holding nun auf Problemfälle wie an der Holtenklinker Straße spezialisiert. Dem Vernehmen nach sollen die Wohnungen nun Ende Mai fertiggestellt und bezugsfertig sein.
Bergedorfs ältester Neubau wird nach fünf Jahren endlich fertig
Bereits vor seiner Vollendung hat das Haus in zentraler Lage nahe Brink und Mohnhof eine ziemlich lange Geschichte. Baubeginn war vor mehr als fünf Jahren – es dürfte sich daher um Bergedorfs ältesten Neubau handeln. Schon nach gut einem Jahr ging es auf der Baustelle nicht mehr weiter.
Die Eigentümer der insgesamt 15 Wohnungen warteten vergeblich auf die Fertigstellung durch den früheren Bauunternehmer, der schon Teilbeträge des Kaufpreises von ihnen kassiert hatte. Es wurde eine nervenaufreibende Zeit für die Käufer, die nicht einziehen konnten und stattdessen gerichtlich um ihr Erspartes kämpfen mussten. Drei Jahre dauerte der Stillstand, bis zum Frühjahr 2020.
Ein Jahr länger, „und das ganze Haus hätte wieder abgerissen werden müssen“
„Noch ein Jahr länger, und das ganze Haus hätte wieder abgerissen werden müssen“, sagt Joachim Nothdurft, der das Vorhaben mit seiner VSP Holding im vergangenen Frühjahr übernahm. „Zum Glück waren die drei Winter bis 2020 nicht sonderlich hart, sonst hätte der Frost das Gestein gesprengt.“
Das Unternehmen kaufte zwölf der insgesamt 15 Wohnungen von den bisherigen Eigentümern. Die drei anderen Käufer behielten ihr Grundeigentum und gründeten gemeinsam mit der VSP Holding die Wohnungseigentümergemeinschaft Holtenklinker Straße 54.
Eigentümer mussten viel Geld für Nachbesserungen aufbringen
Einfach so weiterbauen ließ sich das Haus im März 2020 nicht. Nach Worten des Geschäftsführers war der Bau an vielen Ecken und Enden fehlerhaft erstellt, das begonnene Dach beispielsweise musste wieder entfernt und neu gebaut werden.
Insgesamt fünf Millionen Euro wurden im vergangenen und in diesem Jahr noch einmal investiert, jeder Eigentümer musste noch einmal 2400 Euro pro Quadratmeter mehr einsetzen als ursprünglich geplant.
Penthouse-Wohnung online für 589.000 Euro angeboten
Das Sahnehäubchen der Anlage wird schon jetzt von seinem Eigentümer auf einem Internetportal angeboten: eines von insgesamt drei Penthouses im vierten und obersten Geschoss. Für die gut 86 Quadratmeter große Wohnung ruft der Anbieter 589.000 Euro auf, was einem Quadratmeterpreis von knapp 6850 Euro entspricht. Ein Stellplatz kann zusätzlich für 10.000 Euro erworben werden.
Laut Exposé gibt es dafür „ein sehr schönes Penthouse“, rückwärtig gebaut, mit einem großen Wohn- und Essbereich, sehr licht- durchflutet mit bodentiefen Fenstern, einem Gäste WC, Schlafraum mit Ankleideabtrennung, Dusch-Vollbad sowie drei Terrassen, südlich und südwestlich ausgerichtet.
Zwei Aufzüge in marmorverkleideten Treppenhäusern
Die komplette Wohnung ist laut Angebot mit Fußbodenheizung ausgestattet, alle Fenster sind trotz rückwärtiger Lage dreifachverglast. Zwei Fahrstühle in zwei marmorverkleideten Treppenhäusern machen den Zugang auch zu den oberen drei Wohnungen barrierefrei.
Zu den anderen zwölf angebotenen Wohnungen gibt es von der VSP Holding derzeit noch keine Preisangaben.