Hamburg. Weil die Sanierung an der Graumanntwiete viel zu teuer wäre, drohte der Einrichtung das Aus. Wie das abgewendet werden konnte.

Kurz vor Weihnachten bekommt die Evangelische Kita Ochsenwerder bereits das schönste Geschenk: Die Zukunft der Einrichtung ist gesichert. Der Vorstand des Kirchengemeindeverbandes der Kindertageseinrichtungen im Evangelisch-Lutherischen Kirchenkreis Hamburg-Ost hat die Errichtung eines Neubaus beschlossen.

„Es freut mich, dass Ochsenwerder auch in Zukunft eine evangelische Kita haben wird, in der ‚Kinder mit Gott groß werden‘ können. Ich bin sehr dankbar für die Unterstützung aus der Elternschaft, der Bezirkspolitik und dem Bauamt. Ohne dieses gemeinschaftliche Engagement wäre die schnelle Entwicklung einer so positiven Perspektive für unsere Kita in Ochsenwerder nicht möglich gewesen“, sagt Regionalleiter Martin Kleinert.

In Ochsenwerder entsteht ein Neubau für die evangelische Kita

Das hatte im Juni noch ganz anders ausgesehen: Da wurde den Eltern der Kita an der Graumanntwiete mitgeteilt werden, dass der Kitabetrieb im Sommer 2025 eingestellt werden müsse. Baulichen Gründe zwangen den Kirchengemeindeverband zu dieser Entscheidung.

Denn das ehemalige Schulgebäude aus dem Jahr 1900, in dem die Kita beheimatet ist, steht unter Denkmalschutz und weist einen erheblichen Sanierungsbedarf auf. Etwa vier Millionen Euro würde die Sanierung kosten, hieß es. Weder die Kirchengemeinde als Eigentümerin noch der Kirchengemeindeverband hätten diese hohe Summe stemmen können.

Große Unterstützung durch Eltern, Politik und Bezirksamt

Nachdem das drohende Aus der Kita verkündet wurde, gab es ein großes Engagement in der Elternschaft und der Bezirkspolitik, um den Träger bei der Suche nach geeigneten Grundstücken für einen Neubau zu unterstützen und auf behördlicher Seite eine konstruktive Unterstützung bei den genehmigenden Stellen herzustellen, stellt der Kirchengemeindeverband fest.

Nun wurde eine Lösung gefunden: „Für uns als kirchlicher Träger ist es ein großer Kraftakt, ein Neubauvorhaben mit einem Investitionsvolumen von insgesamt 4,8 Millionen Euro mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen in Hamburg zu finanzieren. Es ist zwar schade, den angestammten Standort verlassen zu müssen. Aber ich freue mich auf den neuen Standort, der in modularer Bauweise errichtet und den heutigen Anforderungen an Kindertagestagesbetreuung besser gerecht werden wird“, sagt Martin Kleinert.

Drohende Schließung im Sommer 2025 konnte aufgeschoben werden

Eine weitere gute Nachricht erreichte die Eltern bereits im November auf einer Elternversammlung: Da wurde ihnen mitgeteilt, dass die drohende Kita-Schließung in dem historischen Gebäude im nächsten Sommer aus brandschutztechnischen Gründen noch einmal durch Nachrüstungen im Brandschutz aufgeschoben werden konnte. So soll es einen nahtlosen Übergang geben: Voraussichtlich im Oktober 2025 soll mit der Errichtung der vorgefertigten Module begonnen werden. Wenn es gut laufe, könne der Betrieb dann im Dezember 2025 oder Januar 2026 am neuen Standort starten, teilt Martin Kleinert mit.

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In der Evangelischen Kita Ochsenwerder werden an die 100 Kinder im Alter von 1 bis 6 Jahren täglich von 7 bis 17 Uhr betreut. Zu dem Team zählen 18 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Träger der Einrichtung ist der Kirchengemeindeverband der evangelisch-lutherischen Kindertageseinrichtungen im Kirchenkreis Hamburg-Ost. Der Kirchengemeindeverband ist ein Gemeinschaftsträger.

Kirchengemeindeverband ist seit 2024 Träger der Einrichtung

Er hat das Ziel, die gesteigerten Anforderungen an die Arbeit in Kindertageseinrichtungen gemeinschaftlich und professionell zu bewältigen, die Einrichtungen mit klarem evangelischen Profil effizient zu betreiben und die inhaltliche Einbindung der Kindertageseinrichtungen in den Gemeinden zu gewährleisten. Der Träger soll zudem die Dienst- und Fachaufsicht über die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter führen.