Hamburg. 450 Menschen passen in den Saal, den die Stiftung der Alevitischen Gemeinde umgestaltet hat. Nun hoffen sie auch auf junge Kunden.
Noch vor gut zehn Jahren wäre wirklich keiner auf die Idee gekommen, hier zu feiern: Damals war die große Halle an der Osterrade in Lohbrügge einfach nur ein kühler Fabrikraum, in dem Brillen gefertigt wurden. Jetzt jedoch glitzern hier Kristalllüster an der Decke, spannen sich strahlend weiße Tischtücher über festlich gedeckte Tafeln, warten Samtstühle auf Menschen, die Platz nehmen: Die Stiftung der Alevitischen Gemeinde hat die einstige Fabrik in eine glamouröse Feierlocation verwandelt. Und zwar in eine, die es in dieser Größe im Bezirk eher selten gibt.
Mindestens 450 Menschen passen in den üppig ausgestatteten Saal – und eigentlich sogar noch mehr. „Wir haben eine Konzession für etwa 500“, sagt Cemal Altun, der gemeinsam mit Atilla Yusufoglu Geschäftsführer der Tochtergesellschaft Eventssaal SAG ist. Doch das Grand Palais, wie die Location in eher gewerblicher Lage inzwischen heißt, ist trotzdem noch nicht vielen Menschen in Bergedorf bekannt. Dabei kann hier jeder feiern, unabhängig von der Religion.
Das Grand Palais in Lohbrügge hat Platz für etwa 450 Menschen
Bereits 2014 hatte die Stiftung der Aleviten das Objekt übernommen. Doch als der Saal schließlich zum Feiern hergerichtet war, kam Corona. Gefeiert werden durfte bekanntlich nicht mehr, „also haben wir zwei Impf-Veranstaltungen gemacht“, sagt Cemal Altun. 800 bis 900 Menschen erhielten hier ihren Coronaschutz. 2023 wurde die Location dann nochmals renoviert. Seitdem können hier Hochzeiten, Abi-Ball oder Kulturveranstaltungen gefeiert werden. Damit noch mehr junge Leute den Saal finden, wurde der Name „Grand Palais“ dazugenommen und das Instagram aufgefrischt (grand_palais_hamburg).
Das ist das Grand-Palais von innen
650 Quadratmeter ist die Halle groß, und fündig wird hier wohl jeder, der es gerne prunkvoll mag. Neben dem Hauptraum mit seiner üppigen Blumendekoration, der kleinen Bühne, der Bar, einem plätscherndem Brunnen und einem Empfangsbereich samt rotem Teppich gibt es auch noch einige Nebenräume für kleinere Gruppen. „Wir haben die volle Gastronomie-Konzession“, stellt Geschäftsführer Atilla Yusufoglu fest. Es gibt eine große Küche, einen eigenen Koch und eigenes Servicepersonal. Eventplanerin Nermin Orhan kann also eine Menge Wünsche erfüllen (grandpalais-hamburg.de). Die Preise ergeben sich aus dem Umfang.
Die Gastgeber selbst lieben besonders kulturelle Veranstaltungen, „auch Musik spielt für uns eine große Rolle“, sagt Atilla Yusufoglu. Doch es gab hier beispielsweise auch schon Trauerfeiern. Und im Februar hat sich eine Partei angesagt. Dass hier so viele Menschen in einen Raum passen, lockte zudem Firmen an.
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Doch allzu bekannt ist die Location noch nicht; es könnte mehr sein, meinen die Gastgeber. Sie planen deshalb weitere Verbesserungen. Auf der Mauer vor der Halle soll es noch grüner werden. Und für den Sommer ist ein kleiner Outdoor-Bereich geplant.