Hamburg. Physik, Chemie und Nachhaltigkeit: Kinder zwischen acht uns zwölf Jahren dürfen im Lohbrügger Hörsaal experimentieren und lernen.

Es ist die nunmehr 19. Kinder-Universität, zu der die Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) einlädt und Kinder im Alter zwischen acht und zwölf Jahren für die Fakultät Life Sciences interessieren will. An vier Donnerstagen im November wird am Campus am Ulmenliet ein spannendes Programm geboten. Jeweils von 17 Uhr an wollen die Professoren 45 Minuten lang ihr Lieblingsthema vorstellen.

Während die Kurzen im Hörsaal studieren, dürfen ihre Eltern im Foyer warten und von dort aus das übertragene Programm der Kinder-Uni mitverfolgen. Sie können vorab für jeweils drei Euro ihre Kinder anmelden. Der Ticketverkauf ist bereits über den Online-Anbieter Eventim gestartet.

HAW Hamburg: Universität, wo Kinder zu Studierenden werden

Den Anfang macht Ivonne Stresius am Donnerstag, 7. November, mit dem Titel „Biodiversiwas? – Fisch, Flohkrebs und das Leben im Wasser“. Hier geht es um Biodiversität oder Biologische Vielfalt. Das sei gar nicht so kompliziert: „Wir nehmen Euch mit in die Unterwasserwelt von Bächen, Teichen und Seen und erkunden unterschiedliche Tier- und Pflanzenarten, was sie zum Leben brauchen und was der Flohkrebs mit dem Fisch, der Kröte und der Ente zu tun hat.“

Da geht es etwa um die Verwandlungskünstlerin Libelle und auch um flinke Wasserflöhe, die an Algen und Wasserpflanzen knabbern und dabei von Gelbrandkäfern gejagt werden. Diese müssen sich selbst vor Fröschen, Molchen, Fischen und Vögeln in Acht nehmen, erklärt Stresius: „Wenn Du Dich für das Leben im und am Wasser interessierst, bist Du hier genau richtig. Wir wollen uns zusammen die Vielfalt des Lebens ansehen und was wir alle tun können, um sie zu erhalten.“

Vortrag zum Thema Nachhaltigkeit

Das Thema Nachhaltigkeit steht auch am zweiten Donnerstag im Vordergrund, am 14. November: „Chicken Nuggets und Playmobil – und was du für die Zukunft tun kannst“, heißt der Vortrag von Prof. Dr. Petra Naujoks. Es geht um unseren Planeten Erde: „Auf ihm wachsen die Pflanzen, die wir essen, leben die Tiere, die wir lieben und auch die, die wir essen. Er gibt uns all das Material, das wir brauchen, um zum Beispiel dein Bett zu bauen, das Haus, in dem du wohnst, deine Kleidung, deine Spielsachen und vieles mehr.“

Kinderuni
Kinder zwischen acht und zwölf Jahren können an den Vorträgen teilnehmen. © Uni | Uni

Das Problem ist allerdings die umgebende Luft, die wir schmutzig machen, etwa wenn wir heizen, Auto fahren oder fliegen, erläutert die Professorin: „Die Pflanzen können die schmutzige Luft nachts, wenn du schläfst, zum Glück wieder sauber machen. Wenn alle Menschen so leben würden, wie wir in Deutschland, bräuchten wir jedoch drei Planeten Erde, um alle Menschen mit Obst, Gemüse, Fleisch, Möbeln, Spielsachen und Häusern zu versorgen.“ Was also kann jeder tun, um die Welt ein bisschen zu retten? Naujoks spricht die Kinder an: „Wir wollen, dass die Erde für alle Menschen reicht und sie auch noch so schön ist, wie heute, wenn du einmal erwachsen bist.“

Gasexperimente – schon ausverkauft

Und jetzt wird es knapp, denn nur noch zwei Tickets gibt es für den 21. November, wenn „Alles strahlt“. So nennt Prof. Dr. Serhat Cicek seinen bunten Vortrag über Licht: Wie entstehen Farben und wieso nehmen wir sie anders wahr als andere Lebewesen? Vor allem soll gezeigt werden, welche Arten von Licht und Strahlung es gibt und wofür wir diese außer zum Beleuchten noch sinnvoll nutzen können.

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Restlos ausverkauft ist indes bereits die letzte Vorlesung der Kinder-Uni am 28. November. Offenbar viele Kinder interessieren sich für spannende Experimente mit Gasen, die Prof. Dr. Marcus Schiefer ankündigt: „Wir atmen Luft ein und mit veränderter Zusammensetzung wieder aus. In Experimenten wird gezeigt, welche Eigenschaften diese Gase haben“, so der Forscher, der Feuer und Knaller versricht, ebeso werde es stinken, „so wie ordentliche Chemieexperimente eben sein müssen“.