Hamburg. Schon seit mehr als 700 Jahren werden Menschen auf dem Friedhof in Ochsenwerder begraben. Ein Teil muss dringend saniert werden.
Die Kirche St. Pankratius feiert in diesem Jahr ihren 350. Geburtstag. Am Tag des Friedhofs, Sonntag, 15. September, soll ein Teil des Ensembles am Alten Kirchdeich 8 im Mittelpunkt stehen, der mindestens doppelt so lange besteht: der Friedhof. „Zunächst rings um die Vorgängerkirche angelegt, im Laufe der Jahre immer mehr erweitert, erzählt dieser Ort des Erinnerns viele Geschichten“, weiß Kantorin Uta Leber, die sich auch um die Konfirmandenarbeit in der Gemeinde kümmert.
Die Konfirmanden haben nun eine Spendenaktion ins Leben gerufen, um einen besonderen Teil des Friedhofs zu erhalten: „Es ist ihnen ein ernsthaftes Anliegen, dass das Ehrenmal für die Gefallenen des 1. Weltkriegs, bei dem einige Steine umzustürzen drohen, möglichst bald wieder in Ordnung gebracht wird“, betont Uta Leber. Egal ob klein oder groß – jeder Beitrag sei willkommen, betont sie.
In Ochsenwerder sammeln Jugendliche für den Erhalt eines alten Ehrenmals
Denn nicht nur die eigenen Angehörigen, die dort ihre letzte Ruhestätte fanden, würden ein ehrendes Gedenken verdienen, sondern auch die Gefallenen der beiden Weltkriege aus Ochsenwerder, Tatenberg und Spadenland sowie Kriegsgefangene (Fremdarbeiter), die in Ochsenwerder gestorben sind, haben dort ein Grab oder einen Gedenkstein. „Der Friedhof zeigt, wie Bestattungskultur sich im Laufe der Zeit verändert hat und lädt ein, bei einem Spaziergang oder auf einer Bank nachzudenken oder die prächtigen, hohen Bäume und die Blumenpracht zu genießen.“, sagt Uta Leber.
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Neu ist auch ein Insektenhotel inmitten der Grabreihen. Bienen und Schmetterlinge, Singvögel und fliegende Kirchturm-Bewohner würden einem bewusst machen, dass es auch ein Ort des Lebens ist. „Unseres Lebens, in das wir die Verstorbenen andächtig und liebevoll mit hineinnehmen“, erklärt Uta Leber.
Konfirmanden sammeln Spenden für Ehrenmal der Gefallenen vom 1. Weltkrieg
Der Tag des Friedhofs beginnt mit einer Wort-Gottes-Feier um 10 Uhr. Ab 14 Uhr gibt es einen Infostand am Kirchturm sowie Erkundungstouren für Kinder, Jugendliche und Erwachsene sowie Kaffee und Kuchen. Um 14 Uhr, 15 Uhr und 16 Uhr gibt es Führungen über den Friedhof, um 17 Uhr beginnt ein Abendlieder-Singen in der Kirche.