Hamburg. In der Befragung der Behörde für Stadtentwicklung geht es um die subjektive Sicht der Menschen im Großraum Hamburg auf ihre Heimat.

Wer am Hauptbahnhof in die Bahn steigt und nach Bergedorf fährt, sieht zwischendurch weite Abschnitte mit grüner, unbebauter Landschaft an sich vorbeiziehen. Wer vom gleichen Startpunkt mit dem Bus ins schleswig-holsteinische Schenefeld reist, dürfte die Landesgrenze kaum bemerken. Welches Ziel ist Teil der Stadt Hamburg, was gehört zum Umland? Die politischen und geografischen Grenzen sind klar. Die persönliche Wahrnehmung der Menschen in der Metropolregion zu dieser und anderen Fragen möchte die Behörde für Stadtentwicklung jetzt mit einer ungewöhnlichen Umfrage unter der URL go.urbanista.de/atlasumfrage ergründen.

15 Minuten veranschlagt die Behörde für die anonyme Umfrage. Was zählt, ist allein die persönliche Perspektive der Befragten. Richtige und falsche Einschätzungen gibt es nicht. Wer sich durch die zehn Fragepunkte klickt, wird zum Beispiel aufgefordert, auf der Karte den Bereich zu markieren, den die User als ihre vertraute Umgebung bezeichnen. Also die Gegend im Großraum Hamburg, die ihnen vertraut ist, wo sie sich zurechtfinden, ohne ständig auf die Kartenapp ihres Handy zu schauen. In einem weiteren Schritt besteht die Möglichkeit, die Orte zu benennen, in denen man zukünftig gern wohnen würde.

Neue Umfrage lässt Nutzer die Grenzen der Stadt selbst definieren

In einer anderen Frage sollen die Benutzer per Mausklick Linien über eine Karte der Metropolregion ziehen und so markieren, wo für sie ganz persönlich das Hamburger Umland beginnt – und die Stadt aufhört. Die individuellen Assoziationen der Einwohner zu den verschiedenen Stadtteilen sind an anderer Stelle gefragt: Lohbrügge oder Curslack können genau so angeklickt werden wie Elmshorn und das Schanzenviertel. Mit einem Wort sollen die User dann beschreiben, was ihnen zu diesen Vierteln einfällt.

Trennende und verbindende Elemente der urbanen Landschaft möchten die Designer der Umfrage ebenfalls herausfragen. Wer an der Befragung teilnimmt, kann „Inseln“ benennen, also verschiedene Stadtteile und Ortschaften im Speckgürtel, die gefühlt zusammengehören. Mit per Maus gezogenen Linien werden an anderer Stelle die großen Trennlinien der Region markiert, zum Beispiel Autobahnen oder Elbe und Alster.

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Die Umfrage läuft bis zum 31. August 2024. Die Daten möchte die Behörde für Stadtentwicklung nutzen, um einen neuartigen Atlas von Hamburg und seinem Umland zu erstellen. Eine breite Sammlung an Karten soll räumliche Strukturen und Verflechtungen über die Stadtgrenzen hinaus dokumentieren und Zusammenhänge in der Region aufzeigen. Die mentalen Landkarten der Menschen aus der Metropolregion, die durch die Umfrage zusammengetragen werden, sind dabei nur ein Teil des Projekts.