Hamburg. Team des Hospizes am Deich möchte am Tag des offenen Denkmals eine Ausstellung zeigen. Und hofft auf die Erinnerung ehemaliger Schüler.

Einst drückten in dem markanten Backsteingebäude am Allermöher Deich Kinder die Schulbank. Mädchen und Jungs starteten dort ins Schulleben und lernten in der Schule Allermöhe-Oberwärts lesen, schreiben und rechnen. Seit gut einem Jahr ist es nun ein Ort für die letzten Momente des Lebens: Im Hospiz am Deich wurden seit der Inbetriebnahme im April 2023 bereits mehr als 150 Menschen verabschiedet.

Im September beteiligt wird das denkmalgeschützte Gebäude erstmals am Tag des offenen Denkmals, zu dem jährlich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz aufruft. Am Sonnabend, 7. September, soll es im Hamburger Hospiz am Deich (Allermöher Deich 445) in der Zeit von 12 bis 16 Führungen durch das Haus sowie eine kleine Ausstellung mit alten Fotos und Geschichten der ehemaligen Schule Allermöher-Oberwärts geben.

Hospiz am Deich: Wer kennt noch Geschichten aus seiner Schulzeit in dem Haus?

Das Team des Hospizes würde gern noch viel mehr über die bewegte Geschichte des Hauses erfahren und dazu vor allem gern mit ehemaligen Schülerinnen und Schülern der Schule ins Gespräch kommen, erklärt Elke Huster-Nowack, Vorsitzende der Stiftung Hamburger Hospiz. Die Stiftung betreibt neben dem Hospiz am Deich auch seit mehr als 20 Jahren das Hospiz im ehemaligen Helenenstift in Altona.

Eine historische Postkarte der Schule Allermöhe-Oberwärts, etwa 1902.
Eine historische Postkarte der Schule Allermöhe-Oberwärts, etwa 1902. © Stiftung Hamburger Hospiz | Stiftung Hamburger Hospiz

Die Schule Allermöhe-Oberwärts war von 1902 bis 1971 in Betrieb. „Wir haben bisher nur wenige Fotos bekommen, von der Tochter des ehemaligen Schulleiters, einer ehemaligen Schülerin und der Tochter eines ehemaligen Schülers aus den 1920er Jahren“, berichtet Elke Huster-Nowack. So hat das Team bereits erfahren, dass mit Blick vom Deich aus früher der Wohntrakt des Gebäudes zu sehen war. Die untere Etage war für die Wohnung des Schulleiters und seine Familie vorgesehen. Oben wohnte eine zweite Lehrerin, beziehungsweise später Lehrer, jeweils ebenfalls mit Familie.

Auf den gefrorenen Pfützen auf dem Sportplatz wurde Schlittschuh gelaufen

In einem kleinen Schuppen war der Werkraum für die älteren Jungen untergebracht, wahrend sich die Mädchen damals stattdessen mit Handarbeiten oder Kochen beschäftigten. Der Sportplatz war ein großer Rasenplatz, auf dem es aber auch eine 100 Meter lange Laufbahn und eine Sprunggrube gab. „Im Winter nutzten die Kinder die Tatsache, dass der viele Herbstregen riesige Pfützen auf dem Sportplatz gebildet hatte, die dann gefroren waren. Das ermöglichte den Kindern, darauf Schlittschuh zu fahren und andere Spiele zu veranstalten. Dort traf sich die Dorfjugend“, hat Elke Huster-Nowack erfahren.

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Doch die Stiftungsvorsitzende ist sicher, dass es noch viel mehr zu erzählen gibt. Nach dem Motto: „Erzähl doch mal“, möchte das Team gern Geschichten und Erlebnisse damaliger Schülerinnen und Schüler kennenlernen, erklärt Elke Huster-Nowack. Zu erreichen ist das Hospiz am Deich unter Telefon 040/23 96 99 450 oder E-Mail an info@hamburger-hospiz-am-deich.de.