Hamburg. Lange schien der neue Investor den Bergedorfer Shop zu ignorieren. Nun wurde plötzlich aufgeräumt. Wird jetzt wiedereröffnet?

Viele Kunden schenken dem Laden im Vorbeigehen schon gar keinen Blick mehr: Seit März ist die Arko-Filiale im Bergedorfer CCB geschlossen. Die Scheiben sind dunkel, die Paletten mit den Pralinen verstauben. Bis jetzt: Überraschend sind alle Süßigkeiten aus dem Laden verschwunden, alles wirkt plötzlich aufgeräumt und wie für einen Neustart bereit.

Ein Zeichen dafür, dass der Pralinenladen im CCB bald wieder seine Türen öffnet? Immerhin war im Mai nach monatelanger Unklarheit ein neuer Investor für die insolvente Deutsche Confiserie Gruppe gefunden worden, zu der Arko gehört. Der neue Eigentümer Viba Sweets hatte angekündigt, 125 der 300 deutschen Filialen erhalten zu wollen. Zwar äußerte sich eine Sprecherin damals nicht zum Bergedorfer Standort, doch anders als etwa im Mercado Ottensen wurde der Shop nicht ausgeräumt und zugeklebt.

Arko-Leerstand im CCB Bergedorf: Plötzlich tut sich was

Ein klares Zeichen für eine Wiedereröffnung ist das aber offenbar nicht. Denn auf Nachfrage zum Standort Bergedorf vertröstet eine Sprecherin von Viba Sweets erneut – erst auf August, dann auf Ende Juli. Vorher werde es „keine verbindlichen Informationen“ geben, heißt es. Und auch die Aufräumaktion im Laden wurde nicht etwa vom neuen Eigentümer initiiert, sondern vom CCB. „Wir haben ja Schlüsselgewalt und mussten sehen, was mit den Lebensmitteln passiert“, informiert Centermanager Lutz Müller auf Nachfrage. Also wurden die Kekse und Pralinen an andere Stelle geräumt – bis es ein Okay gibt, sie auch entsorgen zu dürfen.

Offenbar sind die Signale, die der neue Eigentümer zum Standort Bergedorf sendet, auch für das CCB-Management nicht eindeutig, Man sei im Gespräch, sagt Lutz Müller zwar. Aber konkret ist nichts. Parallel laufen deshalb ganz andere Verhandlungen: „Wir haben einen Mietinteressenten für den Laden“, verrät Müller. Es handele sich um einen „erfahrenen Händler aus Hamburg“. Und um eine Branche, die den Sortimentsmix im CCB erweitern würde. Dafür allerdings müsste Arko möglichst bald das Feld räumen.

Ein Interessent würde die Arko-Fläche gern mieten

Warum es der Interessent ausgerechnet auf diesen Laden abgesehen hat, wo doch insgesamt sieben Shops im CCB leer stehen, kann Müller schnell erklären: „Es gibt für bestimmte Branchen genau die richtigen Standorte und Größen“, stellt er fest. Was also zum Beispiel wie hier nahe am Eingang gut funktioniert, kann an anderer Stelle beim Kunden komplett durchfallen. Ein Einkaufszentrum so zu strukturieren, dass alle Branchen am passenden Standort sind, zudem der gesamte Mix funktioniert, das sei deshalb fast eine Wissenschaft für sich, so Müller. „Deshalb muss man sich bei bestimmten Leerständen auch Zeit lassen. Wir vermieten nicht auf Teufel komm raus.“

Auch interessant

Mit 5,2 Prozent habe das CCB aber immer noch eine sehr geringe Leerstandsquote, betont er. Und nicht nur das: „Unsere Mieter sind mit den Umsätzen sehr zufrieden“. Es gebe nach Corona nur noch wenig Kaufzurückhaltung. Auch wenn es jetzt so wie im Fall von Arko mal länger dauere, bis sich die Zukunft eines Shops entscheide, sei für ihn klar: „Ums CCB muss uns nicht bange sein.“