Hamburg. Grundschule am Elversweg weiht neues „Haus der Kleinen“ ein. Nun waren auch Gäste zum Probebaumeln im Bewegungsraum eingeladen.

Seit diesem Schuljahr steht der dritte Bau auf dem Schulgelände in Ochsenwerder. Nach den Sommerferien wird er das „Haus der Kleinen“ sein. Bis zum Einzug zweier Vorschulgruppen und drei erster Klassen sitzen und turnen die vierten Klassen derzeit Probe. Ihrer Meinung nach verdient der Schulneubau eine glatte Eins. „Das ging total flott“, lobt auch die stellvertretende Schulleiterin Stefanie Eybe. Wie von Schulbau Hamburg versprochen, konnte das Gebäude ein Jahr nach dem Spatenstich im Februar 2024 bezogen werden.

Vier Monate später brummt es zur offiziellen Einweihung auf dem Gelände. Schülerschaft, Kollegium, Eltern und Ehemalige sind gekommen. Zwischen dem Altbau aus den 50er-Jahren, dem 2017 eingeweihten „Haus der Großen“ und dem Neubau wird am Waffelstand geschnackt und zwischen Büchsenwerfen und Maltischen Nachlauf gespielt.

In Ochsenwerder steht Entspannung auf dem Stundenplan

Unter den Eltern sind viele, die selbst schon hier zur Schule gingen. Mareike Schiffler war von 1987 bis 1992 Schülerin. Jetzt dreht sie sich einmal um ihre eigene Achse und überlegt: „Die Aula gab es schon, hier standen Pavillons und dort war der Laubengang.“ Das Klassenzimmer von einst kann sie ihren Kindern nicht mehr zeigen. Heute gehen Emilia und Lars Schiffler in Ochsenwerder zur Schule. Ihr Bruder Nils wird nach den Sommerferien im „Haus der Kleinen“ einziehen.

Im Neubau ist die Vorschule und der Bewegungsraum zu finden.
Im Neubau ist die Vorschule und der Bewegungsraum zu finden. © Martina Kalweit | Martina Kalweit

Auch Schulleiterin Ingrid Reinhard kennt die Schule seit mehr als drei Jahrzehnten. Ihre Kinder haben hier Lesen und Schreiben gelernt. Seitdem hat sich viel gewandelt. „Das Wachsen von Ochsenwerder haben wir natürlich gespürt“, sagt sie. Zum bisherigen Einzugsgebiet zwischen Moorfleet und Fünfhausen kommen jedes Jahr neue Familien, die es aus der Hamburger Innenstadt in ländlichere Stadtteile wie Ochsenwerder zieht.

Auszeit in der Entspannungsschaukel oder austoben auf dem Kletter-Parcours

Seit 2019 gestaltet Ingrid Reinhard das Unterrichtsangebot nach den Bedürfnissen einer wachsenden und vielfältigen Schülerschaft. In diesem Sinn hat sie sich auch, gemeinsam mit den 22 Pädagoginnen aus dem Kollegium, für den Bewegungsraum im Neubau eingesetzt.  „Das ist unser größter Schatz“, sagt Stefanie Eybe über den Bewegungsraum. In einem kleinen Hochseilgarten im südlichen Teil des Erdgeschosses können Kinder ihre Kräfte messen oder die Seele baumeln lassen.

Der Raum bietet Auszeiten in der Entspannungsschaukel, kann aber auch in einen Kletter-Parcours umgestaltet werden. Gegenüber bietet eine Freifläche Platz für Theater, Tanz und Turnübungen. Unten wie oben ist der barrierefreie Neubau lichtdurchflutet und mit breiten Fluren und gemütlichen Rückzugsecken ausgestattet.

Ballinstiftung übernimmt seit zehn Jahren die Ganztagsbetreuung

Schaukeln können hier auch die, die den Nachmittag an der Schule verbringen. Maja Narani, Leiterin des Ganztags in Ochsenwerder, feiert neben den neuen Räumlichkeiten auch die zehnjährige Zusammenarbeit mit „Ballin an Bord“. Unter diesem Motto ist die Ballinstiftung als Träger der Ganztagsgruppen in Ochsenwerder vor Ort.

Familie Schiffler mit ihren Kindern Lars, Emilia und Nils auf dem Schulhof.
Familie Schiffler mit ihren Kindern Lars, Emilia und Nils auf dem Schulhof. © Martina Kalweit | Martina Kalweit

Jedes Schuljahr stemmt die OGS gemeinsam mit Kursanbietern örtlicher Vereine ein Freizeitangebot, das neben der Hausaufgabenbetreuung viele Aktionen an die frische Luft verlegt. Am Nachmittag erhöht sich außerdem der Anteil des männlichen Personals auf immerhin ein Drittel.

Früher sah die Schule aus wie eine Ritterburg

Unter dem männlichen Personal in Ochsenwerder ist Hausmeister Jörg Dangeleit der Supermann schlechthin. Er weiß, wo die Stühle gestapelt sind, wann der Vorhang in der Aula wieder gerade hängt und wie ungern ein zufriedener Hausmeister krank wird. „In 24 Jahren waren es sechs Wochen. Zerschossener Meniskus. Da ging nichts mehr“, sagt er.

Mehr zum Thema

Dangeleits erstes Büro war da, wo jetzt im Ursprungsgebäude der Aufzug fährt. Er mochte die Schule zu jeder Zeit. „Früher sah sie aus wie eine Ritterburg und die Aula mit ihren Holzintarsien aus den sechziger Jahren ist immer noch ein Traum.“ Und der neue Bewegungsraum? Der ist, in seinen Worten „einfach der Hammer“.