Fünfhausen. Der Fußball-Landesligist gewinnt nach dem E-Werk-Cup auch das Hallenturnier des SCVM. Trainerentscheidung beim SV Altengamme.
Familie statt Fünfhausen – so lautete das Motto von Maxim Gassmann am Sonnabendnachmittag (6. Januar). Das Urgestein des Fußball-Landesligisten FC Voran Ohe – seit Jugendzeiten beim Reinbeker Club aktiv – verbrachte Zeit mit seinen Lieben, während seine kickenden Kumpels beim Hallenturnier des SC Vier- und Marschlande um den Pott kämpften. Der 31-Jährige war seinem Team körperlich so fern – aber dank der modernen Kommunikationsmittel dann am Ende doch so nah. Denn als das „Weiße Ballett“ nach über sechsstündigem Turnierverlauf in der Halle am Sporthallenweg den Pokal überreicht bekam, war Gassmann live dabei.
Ohes Torwart-Trainer Stanislaw Lenz streamte mit seinem Handy die Siegerehrung – und Gassmann strahlte in den eigenen vier Wänden mit dem Neonlicht in der Halle um die Wette. Anschließend bejubelte das Team des am Saisonende scheidenden Trainers Matthias Wulff den Erfolg noch beim obligatorischen Siegerfoto. „Wir sind schwer in das Turnier reingekommen. Aber wenn es jetzt nach mir geht, können wir am nächsten Wochenende noch ein Hallenturnier spielen“, sagte der Coach.
SCVM-Cup: FC Voran Ohe gewinnt auch in Fünfhausen
Für seine Equipe war es nach dem Triumph beim E-Werk-Cup kurz vor dem Jahreswechsel bei der TSV Reinbek der zweite Erfolg in Serie. „Dabei haben wir uns gar nicht sonderlich auf die Turniere vorbereitet“, erklärte der 41-Jährige, der ab Sommer mehr Zeit für seine Familie haben möchte und daher sein Amt niederlegt.
Noch aber ist Wulff Feuer und Flamme für seine Mannschaft, die mit einem 1:0-Sieg gegen die vom langjährigen SCVM-Spieler Peter Stut betreuten All Stars sowie einem torlosen Remis gegen den SV Altengamme holprig in den erstmals nach der Corona-Pause wieder ausgetragenen SCVM-Cup startete. Hernach jedoch war Voran auf Betriebstemperatur und setzte sich in der Gruppe B mit 13 Zählern als Erster vor dem Ligarivalen VfL Lohbrügge (zwölf Punkte) durch. Der SVA verpasste als Dritter den Sprung in die Vorschlussrunde.
Marco Theetz wird bei den Altengammern von der Interims- zur Dauerlösung
Für die Vierländer zeichnete in Fünfhausen der vor einigen Monaten beim SCVM als Coach zurückgetretene Alexander Müller verantwortlich. Er wird auch in der Restrunde als Co-Trainer von Marco Theetz fungieren, der bei den Altengammern von der Interims- zur Dauerlösung wird. „Wir haben uns zusammengesetzt und beschlossen, dass wir es bis zum Saisonende so weiterführen wollen“, erklärte der Sportliche Leiter Philipp Mohr.
Theetz, der im vergangenen Sommer als Co-Trainer an den Gammer Weg gekommen war, hatte nach der Trennung von Ingo Carstensen Mitte November das Amt des Chefcoachs zunächst übergangsweise übernommen und die Verantwortlichen dabei überzeugt.
Atlantik 97 kam in der Parallelgruppe mit 15 Zählern auf Platz eins
Während Altengamme vorzeitig ausschied, kam Titelverteidiger Atlantik 97 mit 15 Zählern aus sechs Partien vor Gastgeber SCVM (13) in der Parallelgruppe locker weiter. Der mit nur wenigen Stammkräften angetretene SV Curslack-Neuengamme schied nach enttäuschenden Vorstellungen als Gruppendritter vorzeitig aus. Kreisligist Escheburger SV verkaufte sich teuer, wurde am Ende dennoch Letzter.
So kam es in der Vorschlussrunde zum Duell zwischen Cup-Verteidiger Atlantik und Lohbrügge. Zunächst deutete alles darauf hin, als sollte der VfL den Kürzeren ziehen. Das Team vom Coach Elvis Nikolic lag bereits mit 0:2 und 1:3 zurück, drehte die dramatische Partie dann aber in den letzten drei Minuten noch zu seinen Gunsten und siegte mit 5:3.
Der 1:0-Siegtreffer durch Till Witmütz fiel nach einer Ecke
Im anderen Semifinale setzte sich Ohe mit 3:2 gegen Gastgeber SCVM durch, sodass es im „kleinen Finale“ zum Neunmeterschießen um Bronze zwischen den Hausherren sowie Atlantik kam. Die Gastgeber entschieden das Duell mit 3:1 für sich und stellten zudem in David Toth (acht Treffer) den erfolgreichsten Schützen des Turniers.
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Das Endspiel war dann rar an Höhepunkten. Beide Mannschaften zeigten viel Respekt voreinander und scheuten das Risiko. Nicht von ungefähr fiel der 1:0-Siegtreffer durch Till Witmütz nach einer Ecke. Der in seiner jungen Karriere von bereits so vielen Verletzungen zurückgeworfene Allrounder war einer der auffälligsten Akteure beim SCVM-Cup, der „tolle Spiele und eine tolle Stimmung“ bot, wie Vier- und Marschlandes Sportlicher Leiter Thorsten Beyer zufrieden resümierte.
Zum besten Spieler des Turniers wurde Witmütz‘ Teamkamerad Tim Schmidt gewählt, der zwar keinen Treffer erzielte, jedoch durch seine überragende Technik überzeugte. Das freute natürlich auch Ohes Urgestein Gassmann, der ähnlich wie Schmidt zwar kein Torjäger, aber ein unheimlich wertvoller Teamplayer ist.