Kirchwerder. Deichkicker präsentieren sich gegen Spitzenreiter Vorwärts-Wacker Billstedt deutlich verbessert. Warum es trotzdem nicht reichte.
Rund 250 Zuschauer sorgten am Sonntagnachmittag auf dem engen Sportplatz am Zollenspieker für eine grandiose Stimmung, von der sich die Landesliga-Fußballer des SC Vier- und Marschlande nur allzu gern anstecken ließen. Beherzt warfen sie sich im Heimspiel gegen den Tabellenführer Vorwärts-Wacker Billstedt in jeden Zweikampf, liefen jede Lücke zu und brachten den haushohen Favoriten an den Rand einer Niederlage.
„Der Schachzug, hier zu spielen, ist aufgegangen“, freute sich Thorsten Beyer, der Sportliche Leiter des SCVM. „Das war unsere beste Leistung der vergangenen vier bis fünf Wochen.“ Doch es zeugt eben von der Fehleranfälligkeit im Spiel der Deichkicker, dass sie am Ende gegen clevere Billstedter trotzdem mit leeren Händen dastanden und sich unglücklich mit 2:3 geschlagen geben mussten.
Eine Niederlage, die Mut macht, für den SC Vier- und Marschlande
Der Plan der Hausherren, die Kombinationsmaschine von Vorwärts-Wacker auf dem engen Zollenspieker abzuwürgen, ging über weite Strecken der Begegnung auf. Dumm nur, dass sich die Gastgeber dafür mit einfachen Fehlern selbst das Leben schwer machten so wie beim 0:1, als die SCVM-Deckung einen 40-Meter-Freistoß in den Strafraum unterschätzte. Vorwärts-Stürmer Ian Prescott Claus war zur Stelle und traf zur 1:0-Führung für die Gäste (14.).
Der SCVM hielt dagegen, gestaltete das Spiel nun offen und kam durch Kapitän Janik Wagner per Foulelfmeter zum Ausgleich (37.) David Toth war im Strafraum zu Fall gebracht worden. Die Vier- und Marschländer, bei denen Torhüter Timo Eilk sein Comeback nach wochenlanger Verletzungspause gab, waren drauf und dran, gegen den Tabellenführer etwas mitzunehmen, doch die leichten Fehler wurden den Deichkickern schließlich zum Verhängnis. Zunächst verteidigten sie eine Ecke schlecht, was Russell Quainoo zum 2:1 für Billstedt nutzte (52.). Dann fehlte wieder bei einem langen Ball die Zuordnung, prompt war Ian Prescott Claus erneut zur Stelle und erhöhte auf 3:1 (65.).
Zwar konnte David Toth noch auf 2:3 verkürzen (77.) und der SCVM kam nach der Gelb-Roten Karte für den Billstedter Alexander Begun in Überzahl (83.), doch am Ende stand die vierte Niederlage in Folge für den SC Vier und Marschlande fest. Und das vor den Derbys in Curslack (25. November) und zu Hause gegen Altengamme (2. Dezember). „Das kann eine problematische Entwicklung nehmen, doch dieses Spiel macht mir Mut“, blickt Beyer voraus.
SC Vier- und Marschlande: Eilk – Wagner, Kohlepp, Mydlach, Czech – Dabelow (90.+3 Marquardt), Kahl – Johannsen, Liem, Polster (75. Ardic) – Toth.