Bergedorf. Heimspiel-Premiere mit Tücken für Handballerinnen der Lauenburger SV. Auch Aumühles Frauen legen los, HSG-Männer mit neuer Heimat
Mit gänzlich unterschiedlichen Zielen gehen die drei besten Handballteams unserer Region in die neue Saison. Während die Handballerinnen der Lauenburger SV in der Schleswig-Holstein-Liga nach einigen knapp gescheiterten Anläufen den Aufstieg fest im Visier haben, wären die Damen des TuS Aumühle-Wohltorf als Aufsteiger schon froh, wenn ihnen der Klassenerhalt gelingt.
Auch die Handballer der HSG Bergedorf/Vier- und Marschlande backen in der Hamburg-Liga eher kleinere Brötchen. „Da wir kaum Zulauf haben, wären wir schon froh, wenn wir im Mittelfeld landen und damit sicher die Klasse halten“, betont HSG-Coach André Peter. Für viele Spieler aus dem Hamburger Stadtgebiet sei der Weg nach Bergedorf schlicht zu weit, um sich für ein Engagement bei der HSG zu interessieren.
HSG Bergedorf: Kaum geht die Saison los, ist die Halle zu
So gehen die Bergedorfer mit einem „sehr dünn besetzten Kader“ (Peter) in die neue Spielzeit und in das anstehende Spiel beim TV Fischbek (Sonnabend, 18.30 Uhr, Neumoorstück). Das erste Heimspiel gegen die HG Hamburg-Barmbek II ging mit 26:30 verloren, weil elf Treffer von Bergedorfs Bestem, Florian Pohl, letztlich nicht reichten. „Wir haben aber ein ganz gutes Spiel gemacht“, resümierte Peter.
Was da noch niemand ahnen konnte: Es war erst einmal das letzte Heimspiel in der Sporthalle Ladenbeker Furtweg, die nun für knapp zwei Monate gesperrt ist. Die HSG-Männer werden daher in der Halle Bornbrook trainieren und ihre Heimpartien austragen. „Optimal ist das natürlich nicht“, gibt Peter zu.
Lauenburger SV: Vorsicht, liebe Elbdiven, vor dem spektakulären Aufsteiger!
Wie viel so eine Heimkulisse wert ist, haben die Spielerinnen der Lauenburger SV schon im August beim Elbe-Cup erfahren, als sie in der vertrauten Hasenberg-Halle gegen höherklassige Konkurrenz stark aufspielten und Fünfte wurden. Nach dem mühsamen 24:23-Erfolg zum Saisonstart in der Schleswig-Holstein-Liga beim Lokalrivalen ATSV Stockelsdorf II wartet nun bei der Heimpremiere am Sonntag gegen die HSG Kremperheide/Münsterdorf eine ganz besondere Herausforderung.
Denn die Gäste sorgten für den großen Paukenschlag des ersten Spieltags. Die HSG Kre/Mü, wie sie sich nennen, fegte den SV Henstedt-Ulzburg II mit 37:18 vom Feld. Vorsicht also, liebe Elbdiven, vor diesem spektakulären Aufsteiger, der den Lauenburgerinnen wohl alles abverlangen wird (Sonntag, 15 Uhr, Hasenberg-Halle, Schulstraße).
Doch die Elbdiven sind an der vergangenen Saison, als sie nur knapp den Aufstieg in die Oberliga verpassten, gewachsen. „Wir sind gewarnt. Aufsteiger sind immer eine Wundertüte“, gibt LSV-Co-Trainerin Ulrike Wiegleb zu. „Aber wir wissen auch, was wir können. Wir wollen uns auf unsere Stärken konzentrieren.“
Mit der 18-jährigen Kreisläuferin Anouk Wohltorf und der 19-jährigen Linkshänderin Lisa Borchers haben die Elbdiven zwei junge Spielerinnen hinzugewonnen, die dem Team sofort weiterhelfen können und die sich auch schon in Stockelsdorf in Szene setzen konnten.
Schaffen die Elbdiven den Aufstieg? Ein „mentales Ding“
Viel wird für die Lauenburgerinnen auch davon abhängen, welche Entwicklung andere junge Spielerinnen wie Luisa Rott, Joelle Gümüsdere oder Amy Neckel im Verlauf der Saison nehmen. „Gerade für die jungen Spielerinnen ist der Aufstieg immer auch so ein mentales Ding“, ist Wiegleb überzeugt.
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Noch sehr viel jünger, nämlich nicht einmal 20 Jahre im Schnitt, ist der Kader vom Staffelkonkurrenten TuS Aumühle-Wohltorf, der am Sonnabend mit einem Auswärtsspiel bei der HSG Horst/Kiebitzreihe in die Saison startet (16 Uhr, Heisterender Weg). „Das ist nicht gerade der Gegner, den ich mir für unser erstes Spiel gewünscht hätte, gibt TuS-Coach Tim Aldenhövel angesichts der stets lautstarken Atmosphäre in Horst zu.
TuS Aumühle-Wohltorf: Die Mannschaft im Schnitt nur 20 Jahre alt
„Wir sind körperlich allen Mannschaften extrem unterlegen“, macht sich Aldenhövel keine Illusionen. „Für uns geht es nur um den Klassenerhalt oder überhaupt erst einmal darum, Spiele zu gewinnen." Als Landesliga-Dritter waren die Aumühlerinnen nur dank günstiger Umstände aufgestiegen.
Doch es soll niemand glauben, die TuS-Frauen hätten ihre Hausaufgaben nicht gemacht. „Die Saisonvorbereitung war sehr anstrengend, eine ganz andere Sache als in den Jahren zuvor“, klagt Rückraum-Spielerin Anna Beckmann, mit 1,74 Metern Körpergröße die größte Spielerin im Aumühler Kader. „Von ihr erwarte ich Tore aus dem Rückraum“, fordert Aldenhövel.
Am 7. Oktober empfängt der TuS Aumühle die Lauenburger SV zum Derby
Das baut natürlich Druck auf, aber so leicht lässt sich Beckmann nicht unterkriegen. „Die Tore werde ich liefern“, verspricht die 20-Jährige, „und dass wir eine eher kleine Mannschaft sind, hat auch Vorteile: Wir sind schnell!“ Ihre Stärken wollen die Aumühlerinnen in jeder Partie in die Waagschale werfen, vor allem im ersten Heimspiel am 7. Oktober. Dann nämlich geht es in Aumühle gegen Lauenburgs Elbdiven (16.50 Uhr, Ernst-Anton-Straße).