Curslack. Der 28-Jährige hat fast 100 Oberligaspiele absolviert. Warum die Curslacker sich trotz des Transfercoups nicht als Titelkandidat sehen.
Dem Fußball-Landesligisten SV Curslack-Neuengamme ist ein Transfercoup gelungen. Vom Oberligisten WTSV Concordia kehrt der 28-jährige Offensivspieler Hamed Mokhlis an den Gramkowweg zurück. Mokhlis besitzt Regionalliga-Erfahrung und hat zudem fast 100 Oberligaspiele absolviert. Von 2018 bis 2022 hat er bereits für Curslack gespielt, war dann aber im vergangenen Sommer kurzfristig zu Concordia gewechselt, nachdem dem SVCN einer der Hauptsponsoren abgesprungen war.
Mokhlis selbst hatte damals sportliche Gründe für seinen Wechsel angegeben. Der aus dem Kandahar stammende Rechtsaußen wollte sich für die Nationalmannschaft seines Heimatlandes Afghanistan empfehlen. Er begann bei Concordia auch stark, schnürte gleich im ersten Spiel ein Doppelpack zum 2:0-Sieg gegen den HSV III, doch je länger die Saison dauerte, desto mehr geriet Mokhlis bei dem ambitionierten Hamburger Traditionsverein ins Hintertreffen. Zuletzt spielte er keine Rolle mehr.
SV Curslack-Neuengamme wollte Mokhlis schon in der Winterpause verpflichten
Der Kontakt nach Curslack war trotz des anfänglichen Ärgers über seinen plötzlichen Abgang nie abgerissen. Das hat offenbar viel mit der Person des Teammanagers Torsten Henke zu tun. „Ich habe Hamed damals kennengelernt, als ich den SVCN zum Ende der Saison 2021/22 für sechs Spiele trainiert habe“, schildert der 57-Jährige. „Wir waren schon im Winter sehr weit, ihn nach Curslack zurückzuholen, aber damals hat Concordia eine Ablöse verlangt, die jenseits aller Möglichkeiten war.“
Nun jedoch hat es geklappt. „Ich habe mich für Curslack entschieden, weil sie sich am meisten um mich bemüht haben“, begründete Mokhlis seinen Entschluss zur Rückkehr auf der Facebookseite des SVCN. In Curslack soll der 28-Jährige als Regisseur im Mittelfeld die Lücke füllen, die Florian Rogge durch seinen Wechsel zum SV Altengamme gerissen hat.
Bis Ende September kann der SVCN keine Heimspiele austragen
Mokhlis ist der bislang prominenteste Neuzugang der Vierländer nach dem Oberliga-Abstieg, aber nicht der einzige. Vom Bezirksligisten Barsbütteler SV kommt Artur Wysokinski an den Gramkowweg. Der 28-jährige Verteidiger hat früher für den FC Bergedorf und SC Vier- und Marschlande gespielt. „Wir wollen wieder stärker auf Spieler aus der Region setzen, die sich mit dem Verein identifizieren“, erläutert Henke seine Strategie. In dieses Raster passt auch die Verpflichtung der beiden Nachwuchs-Talente Michael Hamann (19) und Can-Tarek Osman (18) vom SV Nettelnburg/Allermöhe.
Als Titelkandidat für die kommende Saison sieht Henke sein Team trotzdem nicht. „Wir haben zum einen mit Sascha Bernhardt einen sehr jungen Trainer verpflichtet, und zum anderen wird der Sportplatz bis Ende September umgebaut“, gibt er zu bedenken. Wegen des Umbaus können die Vierländer keine Heimspiele austragen. „Wir müssen uns daher in der Landesliga erst einmal zurecht finden, aber so lange wie der HSV wollen wir mit dem Wiederaufstieg nicht brauchen.“