Curslack. Der 28-jährige Angreifer hat sich überraschend dem WTSV Concordia angeschlossen. Über die Gründe des Wechsels.

Die Personaldecke beim Fußball-Oberligisten SV Curslack-Neuengamme wird rund eine Woche vor dem ersten Pflichtspiel der neuen Saison, der Erstrunden-Partie im Verbandspokal gegen den TSV Wandsetal (Sonnabend, 23. Juli, 15 Uhr, Gramkowweg), immer dünner. In Hamed Mokhlis hat ein weiterer Spieler den Vierländern kurzfristig und überraschend den Rücken gekehrt. Der Angreifer ist zum Ligarivalen WTSV Concordia gewechselt. Zuvor war bereits Verteidiger Jannik Mohr trotz Zusage für die kommende Serie zum TSV Sasel gegangen.

Zudem platzten die bereits verkündeten Verpflichtungen von Edward Pfister (Oststeinbeker SV) und Luis Hacker (ASV Hamburg). Sie entschieden sich dafür, bei ihren jeweiligen Clubs zu bleiben. Hamed Mokhlis’ Abgang überrascht allerdings von allen Personalien am meisten.

Alles deutete darauf hin, dass der Offensivmann in seine fünfte Saison gehen würde

Der 28-Jährige war vor dem letzten Saisonspiel der abgelaufenen Runde gegen den SC Victoria (2:4) zwar offiziell verabschiedet worden, hatte sich dann aber mit Manager Oliver Schubert doch noch über einen neuen Vertrag einigen können. Alles deutete darauf hin, dass der Offensivmann am Gramkowweg in seine fünfte Saison gehen würde. Er war 2018 vom WSV Tangstedt nach Curslack gewechselt.

Da der Afghane zudem großen Anteil daran hatte, dass der Wechsel seines dicken Kumpels Marcello Meyer in diesem Sommer vom SV Grün-Weiß Siebenbäumen zum SVCN zustande kam, war eigentlich von seinem Verbleib fest auszugehen.

Den Traum von der afghanischen Nationalmannschaft erfüllen

Nun aber folgte die abermalige Kehrtwende im Fall Mokhlis. „Er möchte sich bei uns seinen Traum von der afghanischen Nationalmannschaft erfüllen“, sagte Concordias sportlicher Berater Stefan Kohfahl. Die ambitionierten Jenfelder, die in der Vorsaison den Regionalliga-Aufstieg knapp verpassten, dürften für den Angreifer – Stand jetzt – tatsächlich eine bessere Plattform sein, um sich für Einsätze für sein Heimatland zu empfehlen.

Denn während „Cordi“ mit neuem Trainer (Stefan Gehrke) und einigen vielversprechenden Zugängen wie dem beim 1. FC Kaiserslautern ausgebildeten Melchisedec Yeboah erneut den Aufstieg in Angriff nehmen möchte, wollen die Vierländer in Zukunft – auch aus Kostengründen – vermehrt auf die Jugend setzen. Gleich sieben A-Junioren-Spieler sind in den Oberliga-Kader aufgerückt.

Am Sonnabend, 16. Juli, steigt die Generalprobe gegen den ETSV

Einer davon ist Ron David Kwadwo Borgmann. Der von der U19 von Eintracht Norderstedt zu den Vierländern gewechselte Offensivspieler ist derzeit der einzige einsatzfähige Angreifer, den der neue Coach Sven Schneppel nach dem Mokhlis-Abgang zur Verfügung hat. Denn Torjäger Marco Schubring (Kreuzbandriss) und Arnold Lechler (Schulteroperation) fallen noch auf unbestimmte Zeit aus. Ob Curslack personell noch einmal nachlegen wird, ist ungewiss. Nötig wäre es.

Im Finale des Vierlandencups des SV Altengamme am vergangenen Sonntag gegen die TuS Dassendorf standen gerade einmal zwölf Kicker auf dem Spielberichtsbogen des Schneppel-Teams. Umso erstaunlicher, dass der SVCN den Hamburger Meister mit 4:3 bezwang. Am Sonnabend, 16. Juli, (15 Uhr, Gramkowweg) wartet in dem ETSV Hamburg nun bei der Generalprobe für das Pokalspiel gegen Wandsetal die nächste mit einigen Ex-Profis gespickte Mannschaft auf die Vierländer.

Einer der früheren Berufsfußballer in Reihen des äußerst ambitionierten Landesliga-Aufsteigers heißt übrigens Bajram Nebihi und spielte vor seinem Wechsel an den Mittleren Landweg für: Curslack.