Bergedorf. Der erste Sieg für die American Footballer der TSG Bergedorf ist perfekt. Und der fiel spektakulär aus. Wer bei den Swans glänzte.
Dank der überragenden Marius Fiedler und Frederik Mußler kamen die Hamburg Swans, das American-Football-Team der TSG Bergedorf, nach dem Aufstieg in die Regionalliga zu ihrem ersten Sieg. Nach drei zum Teil unglücklichen Niederlagen gegen die Hamburg Pioneers (13:14), Wolfsburg Blue Wings (19:21) und Hannover Grizzlies (13:24) fegten die Swans die Hamburg Blue Devils nun mit 43:0 förmlich vom Platz. „Wir hatten schon damit gerechnet, dass wir dort gewinnen“, gibt Swans-Sprecher Martin Kirmse zu. „Aber dass es so deutlich werden würde, hatten wir nicht gedacht.“
Denn immerhin sind die Hamburg Blue Devils der große Traditionsverein der Hansestadt. In den 1990er-Jahren waren sie Deutscher Meister und gewannen drei Mal den Europacup. Damals pilgerten bis zu 20.000 Zuschauern zu den Heimspielen ins Volksparkstadion. American Football war so beliebt, dass in der Hansestadt schon darüber nachgedacht wurde, im Volkspark eine eigene Football-Arena zu bauen. Doch dazu kam es nie. Stattdessen folgten die sportliche Talfahrt und der finanzielle Zusammenbruch.
Zauberpass von Frederik Mußler bringt Swans auf die Siegerstraße
Mittlerweile haben sich die Blue Devils nach dem Neubeginn 2015 in der 5. Liga wieder bis in die Regionalliga emporgespielt, zählen aber zu den Abstiegskandidaten. „Gegen die Blue Devils könnte was gehen“, hatte Swans-Sprecher Martin Kirmse schon vor der Partie gehofft. Er sollte recht behalten. Entscheidend war dabei bereits das erste Viertel, in dem es die Bergedorfer gleich dreimal in die gegnerische Endzone schafften und auf 22:0 davonzogen.
Zunächst zauberte Swans-Quarterback Frederik Mußler einen 40-Yard-Pass auf seinen Lieblings-Receiver Jannik Prehm hervor, der dann frei durch war und über weitere 30 Yards in die Endzone lief. Dieser brillante Spielzug brachte die Blue Devils völlig durcheinander. Sie leisteten sich einen leichten Ballverlust, der die Gäste aus Bergedorf erneut in aussichtsreicher Position in Ballbesitz brachte. Diesmal täuschte Mußler einen Lauf durch die Mitte an, brach dann aber plötzlich nach rechts weg und lief zu Touchdown Nummer zwei in die Endzone.
Bergedorfs Running Back Marius Fiedler war nicht zu halten
Längst hatten die Bergedorfer erkannt, dass die Blue Devils auf ihrer linken Abwehrseite große Schwächen besaßen. Das nutzte nun Running Back Marius Fiedler: Über 45 Yards hinweg hängte er mit einem Lauf über die rechte Angriffsseite die gesamte Defense der Devils ab und vollendete Touchdown Nummer drei. Doch damit hatten die Fiedler-Festspiele gerade erst begonnen. Im zweiten Viertel tankte er sich erneut durch, dieses Mal im Zentrum, und trug das Ei über 30 Yards zum 30:0-Halbzeitstand ins Ziel.
In der zweiten Hälfte spielten die Bergedorfer mit ihrem starken Laufspiel unbarmherzig die Uhr herunter. Wieder und wieder war Fiedler nicht zu halten, von seinen Antritten dürfte so mancher Blue-Devils Verteidiger noch nachts Albträume gehabt haben. Nach einem weiteren Touchdown durch Prehm sowie zwei Fieldgoals hieß es am Ende 43:0. Es war eine Lehrstunde für den Traditionsclub.