Bergedorf. Die Dietrich-Schreyge-Straße nahe dem neuen Körberhaus in Bergedorf wird ab 2024 umgebaut. Planungsbüro stellt Pläne vor.
Radfahren soll auf der Dietrich-Schreyge-Straße in Bergedorf deutlich komfortabler werden. Dafür dürfte die Parkplatzsuche auf den insgesamt 150 Metern dieser Querstraße zwischen Vierlandenstraße und den Stuhlrohrhallen umso schwieriger werden, denn beinahe 75 Prozent der Stellplätze sollen wegfallen. Das Planungsbüro Argus hat nun konkretere Planungen für die Straße, die sogenannte Bezirksroute A auf der West-Ost-Freizeitroute, vorgestellt. Demnach wird das bisherige, eher radfahrungünstige Kopfsteinpflaster ersetzt.
Im jetzigen Zustand ist die Dietrich-Schreyge-Straße laut Argus-Mann Frederick Aldenhoven für den Radverkehr ungeeignet mit schmaler, unebener Fahrbahn und engen Gehwegen mit dort auch noch geparkten Autos. Auch der Übergang zur Brücke über den Schleusengraben ist grenzwertig, insbesondere durch fünf Pfosten alles andere als barrierefrei. „Noch beengter wird der Platz in der Straße durch Baumstandorte und private Baumscheiben“, sagt Aldenhoven.
Dietrich-Schreyge-Straße in Bergedorf: Radfahrer jubeln, Autofahrer dürfen suchen
Durch den Umbau soll eine dann asphaltierte Fahrbahn mit vier Meter Breite geschaffen werden, die so von den Maßen dem Charakter einer Fahrradstraße entspreche. Gehwege sollen künftig bis zu 2,65 Meter breit werden und geparkte Autos dort komplett verschwinden. Das Kopfsteinpflaster findet Wiederverwertung beispielsweise bei der Befestigung der zukünftigen Parkstände.
Apropos Parkstände: Das dürfte die einschneidendste Veränderung im neuen Straßenbild sein. Denn deren Zahl sinkt von aktuell 30 (davon zwölf mit einem temporären Halteverbot von 8 bis 18 Uhr versehen) auf acht. Aldenhoven: „Diesen Zustand bei den Parkplätzen können wir nicht weiterführen. Und es wird alles nicht sehr luxuriös, weil der Raum sehr beengt ist.“
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Umbau ist nur der Auftakt der neuen Radwege-Verbindung
Die Gesamtkonzeption hört sich für die Mitglieder des Verkehrsausschusses mehrheitlich respektabel an. Doch es werden auch Schwachpunkte benannt: Da ist zum einen der in die Jahre gekommene Übergang über den Schleusengraben, der mobil eingeschränkte Menschen vor Probleme stellt. Andererseits schmeckt einigen der ersatzlose Wegfall von insgesamt 22 Parkplätzen gar nicht, da sich der ohnehin spürbare Parkdruck noch intensivieren wird, eben auch durch das kürzlich eröffnete Körberhaus an der Holzhude.
Beispielsweise Karin Rogalski-Beeck aus dem Seniorenbeirat sieht diesen Punkt „sehr kritisch“ und sorgt sich ferner um die Sicherheit der Fußgänger durch mutmaßlich zunehmenden Radverkehr, auch auf der maroden Brücke. „Sie haben die Probleme gut erkannt, wir aber auch“, versicherte Tiefbauamtschefin Mona Rühle, die den Umbau der Dietrich-Schreyge-Straße (wahrscheinlich ab Anfang 2024) auch in einem größeren Kontext betrachtet, nämlich im Kontext der Velorouten 8 und 9 sowie des Radschnellwegs in Bergedorf. Eine besondere Herausforderung liegt auch darin, dass im näheren Umfeld sich weitere Baustellen ankündigen, etwa der Umbau der Vierlandenstraße ab Sommer 2023.