Bergedorf. In Hamburgs höchster Fußball-Liga wackelt die 41-Tore-Marke von Peter Hartwig aus 1981/82. Der SCVM hat derweil einen neuen Trainer.

Wenn der Hummelsbütteler SV in der Saison 1981/1982 in der damaligen Verbandsliga Hamburg zu seinen Spielen antrat, kam es für die meisten Gegner eigentlich nur darauf an, die Niederlage in Grenzen zu halten. Denn die von Mäzen Peter Bartels zusammengekaufte Mannschaft um Ex-Profi Georg Volkert war schlichtweg überqualifiziert für die Stadtliga und wurde ungeschlagen Meister. Auf dem Weg zum Titel wurde unter anderem der VfL Geesthacht mit 9:0 deklassiert. Sechsfacher Torschütze in dieser Partie war ein gewisser Peter Hartwig. Der Angreifer war seinerzeit der Albtraum der gegnerischen Verteidiger. Beim 9:3 gegen den SC Victoria hatte er sogar sieben Mal getroffen. Am Saisonende wurde Hartwig mit 41 Treffern Torschützenkönig.

Eine Marke, die bis heute in Hamburgs höchster Spielklasse unerreicht ist, in dieser Serie aber wohl durch Martin Harnik verbessert wird. Nach 19 Partien schlagen bereits 30 Tore für den Kapitän der TuS Dassendorf zu Buche. Am vergangenen Wochenende gelangen dem langjährigen Bundesliga-Profi und früheren österreichischen Nationalspieler beim 6:1-Erfolg gegen den bisherigen Tabellenführer Eimsbütteler TV gar fünf „Buden“. Hält „Hanno“, wie der 35-Jährige am Wendelweg gerufen wird, seinen Schnitt einigermaßen und bleibt verletzungsfrei, wird er wohl einen Oberliga-Rekord für die Ewigkeit aufstellen.

TuS Dassendorf spielt bei Concordia

„Die Jungs suchen mich und finden mich Gott sei dank auch häufig. Ich mache da vorne meinen Job“, sagte Harnik nach der ETV-Gala ganz bescheiden. Nicht seine Tore, sondern der Sieg sei immer entscheidend, ergänzte der Stürmer. Doch wer den in Kirchwerder aufgewachsenen Fußballer kennt, weiß, dass er trotz vielen Jahren im Profibereich nun auch als Freizeitkicker noch sehr ehrgeizig ist und alles daran setzen wird, Hartwigs Bestmarke zu übertreffen.

Am Sonntag, 4. Dezember, bietet sich dem Routinier in der Dassendorfer Auswärtspartie beim WTSV Concordia (13 Uhr, Walddörferstraße) die Gelegenheit, sein Torkonto weiter zu erhöhen. Und gegen die in Wandsbek spielenden Jenfelder haben Harnik und die TuS noch eine Rechnung offen: Mitte August unterlagen sie „Cordi“ in der dritten Runde des Lotto-Pokals mit 0:2. Seinerzeit hatte der Meister allerdings noch mit den Nachwehen der durchwachsenen Vorbereitung sowie dem Trainerwechsel von Jean-Pierre Richter zu Thomas Hoffmann und Peter Martens zu kämpfen.

SVCN: Drei Punkte sind fast Pflicht

Curslacks bester Torschütze David Borgmann enteilt Dejan Sekac (TSV Buchholz, links).
Curslacks bester Torschütze David Borgmann enteilt Dejan Sekac (TSV Buchholz, links). © BGZ/Hanno Bode | Bode

Beim SV Curslack-Neuengamme hieß der Coach seinerzeit noch Sven Schneppel, und der ließ nichts unversucht, den riesigen personellen Aderlass im vergangenen Sommer irgendwie zu kompensieren. Es misslang ihm, sodass er schließlich von Marcello Meyer abgelöst wurde, der seitdem als Spielertrainer fungiert. Im achten Anlauf gelang den Vierländern am vergangenen Wochenende der erste Erfolg unter dem 32-Jährigen. Der 3:1-Sieg bei Hamm United soll nun am Sonnabend, 3. Dezember, gegen den FC Türkiye (14 Uhr, Gramkowweg) veredelt werden. Für den Tabellenvorletzten sind drei Punkte im Abstiegskampf beinahe schon Pflicht. Eines der größten Probleme des SVCN aber ist: Er hat keinen Torjäger. Erfolgreichster Curslacker Schütze ist David Borgmann mit gerade einmal vier Treffern.

Landesliga: Düneberger SV empfängt VfL Lohbrügge

Dass die Vierländer nicht mehr die Offensivkraft der Vorsaison haben, gründet auch auf dem Abgang ihres vormaligen Antreibers Corvin Behrens. Der 36-Jährige wechselte zum Landesligisten Düneberger SV und hat mit bisher 15 Treffern großen Anteil daran, dass die Geesthachter erster Verfolger des ETSV Hamburg sind. Am Sonnabend (13.30 Uhr, Silberberg) besteht für Behrens und den DSV im Aufstiegskampf allerdings Ausrutschgefahr, wenn es gegen den VfL Lohbrügge geht. Der Oberliga-Absteiger hat sich nach schwachem Saisonstart inklusive einer 1:7-Heimpleite gegen Düneberg inzwischen eingespielt und ins obere Tabellendrittel vorgearbeitet.

SCVM: Neuer Trainer ist gefunden

Dort ist der SC Vier- und Marschlande eine Spielklasse tiefer schon seit Wochen Stammgast. Mit einem Erfolg am Sonnabend (15.30 Uhr, Elversweg) gegen den HSV Barmbek-Uhlenhorst II würde der SCVM zumindest vorübergehend Tabellenführer Concordia II ablösen, der am Sonntag auf Atlantik 97 trifft.

Unabhängig davon, ob in dieser Saison der Aufstieg gelingt, wird Thorsten Beyer sein Traineramt im Sommer niederlegen. Das steht bereits seit Wochen fest. Nun wurde in Alexander Müller auch ein Nachfolger für ihn gefunden. Der 30-Jährige wechselt zur neuen Serie vom Kreisligisten TSG Bergedorf zum Dorfverein.

Beyer wird künftig als Sportlicher Leiter agieren und dabei versuchen, die Strukturen beim Bezirksligisten weiter zu verbessern. Nicht ausgeschlossen, dass der 60-Jährige sogar bei einem gewissen Martin Harnik vorstellig wird und versucht, ihn von einer Rückkehr zum SCVM zu überzeugen. Denn dort ist der Torjäger in der Jugend von Beyer als Coach ausgebildet worden, bevor er im Alter von 18 Jahren zu Werder Bremen wechselte.

Ob es zu einem Harnik-Comeback bei den Vier- und Marschländern kommt, ist fraglich. Ziemlich sicher erscheint aber, dass der Dassendorfer Stürmer in Bälde den Rekord eines gewissen Peter Hartwig zumindest einstellen wird...

Weitere Partien am 3./4. Dezember, Bezirksliga: SV Hamwarde – TSV Reinbek (Sonntag, 15 Uhr, Mühlenstraße); Kreisliga 3: SVCN II – SC Wentorf II (Sonnabend, 11.30 Uhr, Gramkowweg), ASV Bergedorf 85 – SV Altengamme II (Sonnabend, 12.45 Uhr, Sander Tannen), Escheburger SV – Schwarzenbek II (Sonnabend, 15.30 Uhr, Stubbenberg), FSV Geesthacht – TSG Bergedorf (Sonntag, 14 Uhr, Berliner Straße), SCVM II – Börnsen II (Sonntag, 15 Uhr, Elversweg); Kreisliga 8: Glinde II – Oststeinbek II (Sonntag, 13 Uhr, Am Sportplatz); Kreisklasse 3: Bergedorf-West – Reinbek II (Sonntag, 11 Uhr, Sander Tannen), SV Wilhelmsburg – Lauenburger SV (Sonntag, 12 Uhr, Karl-Arnold-Ring), Grünhof-Tesperhude – Ohe III (Sonntag, 13 Uhr, Westerheese).