Bergedorf. Erneut schafften es die Curslacker nicht, eine Führung über die Zeit zu bringen. Auch bei der TuS Dassendorf ist die Stimmung getrübt.
„Landesliga, nie mehr, nie mehr“, hallte es nach dem Duell der Fußballer des SV Curslack-Neuengamme mit TuRa Harksheide über die Sportanlage am Gramkowweg. Die Gäste aus Norderstedt feierten singend und tanzend ihren 3:2-Erfolg, mit dem sie den Oberliga-Klassenerhalt so gut wie perfekt gemacht haben.
Die Vierländer Kicker kauerten derweil frustriert am Boden oder verließen mit hängenden Schultern den Kunstrasenplatz. Wieder einmal in dieser Saison, die den Curslackern wie ein sehr langer Albtraum vorkommen muss, hatte der Tabellenletzte völlig unnötig ein Spiel verloren. Dass die 22. Pleite in der 34. Begegnung sportlich irrelevant war, weil der Abstieg bereits feststand, war dann auch die einzig gute Nachricht an einem ansonsten erneut trostlosen Tag für den SVCN.
Fußball-Oberliga: SV Curlack-Neuengamme erneut sieglos
Lediglich 55 Zuschauer (Saison-Minusrekord) sahen eine zerfahrene Partie, in der Harksheide durch Kapitän Leonard Mai in der 36. Minute verdient in Führung ging. Die Vierländer enttäuschten im ersten Abschnitt auf ganzer Linie. Nach dem Seitenwechsel ging das Team des am Saisonende scheidenden Spielertrainers Marcello Meyer dann engagierter zu Werke und schien nach den Treffern von Pascal El-Nemr (72.) und Marcel Rump (78.) auf der Siegerstraße zu sein. Witalij Wilhelm hatte beim Stand von 1:1 zudem noch einen Elfmeter verschossen (73.).
Zum wiederholten Male schafften es die Vierländer aber nicht, eine Führung über die Zeit zu bringen. Die Gäste konnten durch eine direkt verwandelte Ecke (!) von Leon Schulz zunächst egalisieren (80.), bevor Mai mit seinem zweiten Treffer für den Endstand sorgte (84.).
Zwei hochveranlagte Nachwuchsspieler wechseln zum SVCN
„Man liegt eh schon am Boden, bekommt aber immer noch eins drauf“, seufzte Coach Meyer, der in wenigen Wochen von Sascha Bernhardt abgelöst wird. Der neue Trainer wird mit einer stark umformierten Mannschaft in die kommende Saison gehen. Vom aktuellen Kader bleiben lediglich Hendrik Bombek, Stjepan Brkic, Timo Czech, Leon Giese, Moritz Kühn, Marcel Rump, Marvin Schalitz, Witalij Wilhelm und Luca Winterfeld am Gramkowweg. Hinter der Zukunft von Florian Rogge steht noch ein Fragezeichen.
Langjährige Leistungsträger wie Keeper Gianluca Babuschkin oder Verteidiger Sebastian Spiewak werden beim Neuaufbau nicht dabei sein. Dafür aber vier Spieler vom VfL Lohbrügge (Jonas Holz, Pascal Bäker, Tim Santelmann und Robert Pallasch), Torhüter Kai Erschens (Barsbütteler SV), Fabian Knottnerus, Tim Moritz (beide Union Tornesch), Mick Saupe (Grün-Weiß Siebenbäumen) sowie Levin Schultz aus der eigenen zweiten Herren. Zudem werden zwei hochveranlagte Nachwuchsspieler aus dem Bergedorfer Raum sowie ein gestandener Verteidiger von einem Nachbarclub zum SVCN wechseln. Die Namen wollten die Sportlichen Leiter Torsten Henke und Nils Marx-Kneisel noch nicht publik machen, da sich der Oberliga-Absteiger noch mit den abgebenden Vereinen einigen muss.
TuS Dassendorf patzt sensationell gegen HSV III
„Die Planungen sind damit so gut wie abgeschlossen“, sagte Marx-Kneisel. Er und Henke sowie der künftige Coach Bernhardt haben bei den Neuverpflichtungen darauf geachtet, dass neben der sportlichen Qualität auch die Mentalität und der Charakter stimmt. „Wir müssen die Werte wieder reinbringen, für die Curslack früher stand“, erklärte Henke. Die Zeiten der Fußball-Söldner sollen am Alten Bahnhof der Vergangenheit angehören. „Der Etat wird erheblich gesenkt. Es ist doch krank, was hier passiert ist“, sagte Marx-Kneisel mit Blick auf die in den vergangenen Jahren enormen Aufwandsentschädigungen, die in keiner Relation zum sportlichen Erfolg standen.
Beim Curslacker Noch-Ligarivalen TuS Dassendorf ist die Stimmung zwar nicht so schlecht wie am Gramkowweg, aber nach der überraschenden 3:4-Pleite beim designierten Absteiger Hamburger SV III zumindest sehr getrübt. Denn nun hat das Team des Trainer-Duos Thomas Hoffmann/Peter Martens die Meisterschaft nicht mehr in der eigenen Hand. Der Rückstand auf Spitzenreiter TSV Sasel beträgt drei Zähler.
Chancenwucher und Schwächen im Rückzugsverhalten
Gegen den HSV betrieb die TuS wieder einmal Chancenwucher und zeigte zudem im Rückzugsverhalten Schwächen. Nach der frühen Führung durch Tarec Blohm (3.) gerieten die Gäste durch Tore von Levin Erik (45., 57.) und Sepehr Nikroo (46.) zunächst mit 1:3 in Rückstand, bevor Kapitän Martin Harnik mit einem Doppelpack ausgleichen konnte (61., 70.). In einer phasenweise wilden Partie sorgte Simon Siegfried schließlich für die Entscheidung zugunsten der Hausherren (74.).
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Auch Landesligist FC Voran Ohe verteilte in seiner Nachholpartie gegen den Ahrensburger TSV kräftig Geschenke, gewann aber immerhin mit 3:2. Die frühe Führung der Reinbeker durch Tim Schmidt (6.) drehte der ATSV durch Tore von Benedikt Neumann-Schirmbeck (16.) und Johannes Gödecke (24.) in einen eigenen Vorsprung. Dann schlug die große Stunde von Ohes Mike Beldzik. Zunächst egalisierte der Offensivmann (41.), dann erzielte 27-Jährige zwölf Minuten vor Ultimo den Siegtreffer.
Weitere Spiele: Bezirksliga: Barsbütteler SV - SC Schwarzenbek (0:3), Kreisliga 3: SV Altengamme II - SC Vier- und Marschlande II 4:3.