Fünfhausen. Beate Elert bietet in trüben Zeiten Farbe und Zuversicht. Wie Menschen in ihrem Malhaus kreativ werden können.
Corona, Krieg in der Ukraine und steigende Lebenshaltungskosten – das sind Themen, mit denen alle derzeit zu kämpfen haben. Auch Beate Elert (59) aus Fünfhausen setzten sie zu. Doch sie bietet etwas, das in so trostlos wirkenden Zeiten ein Mutmacher sein kann: ihre Malschule in Fünfhausen. Frei, aber doch von Beate Elerts Wissen und behutsamen Tipps begleitet, können Menschen dort kreativ sein, sich ausleben, ein künstlerisches Ventil finden. Nicht die schlechteste Alternative zu Angst und Frust.
Im Malhaus von Beate Elert darf jeder und jede malen
Beate Elert hat schon als Kind gern gemalt und gezeichnet. Vor 17 Jahren machte sie ihr Hobby zum Beruf und eröffnete ihre Malschule hinter ihrem Wohnhaus am Freegen 5. Wer bei dem Wort Schule nur an strenges Pauken und Noten denkt, wird in Fünfhausen angenehm überrascht sein. Denn in der Malschule wird nicht nur Technik gelernt. Die Kurse vermitteln auch Zuversicht, bieten Wertschätzung in der Gemeinschaft. Beate Elert hat schon Hunderte Schüler unterrichtet, vor allem Frauen und Mädchen. Männer greifen nur selten zu Pinsel, Farbe und Zeichenstift, berichtet die 59-Jährige. „Derzeit habe ich ausschließlich Schülerinnen. Zwei von ihnen sind seit der ersten Stunde dabei. Sie malen längst Porträts und andere anspruchsvolle Motive.“ Unter einigen Teilnehmern seien Freundschaften entstanden, „einige fahren sogar zusammen in den Urlaub“, weiß die Lehrerin.
Wegen Corona verkleinerte Beate Elert die Malgruppen. „Besonders gefragt war und ist Einzelunterricht“, sagt sie. Interessierte können sich gern an sie wenden und gemeinsam individuelle Termine ausmachen.
Derzeit betreut die Künstlerin sechs Gruppen à drei bis fünf Teilnehmerinnen, darunter eine Kindergruppe für Acht- bis 14-Jährige, in der drei achtjährige Mädchen malen. Gemalt und gezeichnet wird montags bis donnerstags zu verschiedenen Zeiten für jeweils zwei Stunden. „Die Teilnehmerinnen wechseln in den Gruppen. Dadurch sind sie flexibler, müssen sie nicht stets am selben Wochentag erscheinen.“ Dies sei auch kein Problem, weil in allen Gruppen Anfängerinnen und erfahrene Malschülerinnen mitwirken „und voneinander profitieren“ würden, betont die Lehrerin. Ihr beschere das „Gruppen-Hopping“ zwar organisatorischen Mehraufwand, aber in diesen schwierigen Zeiten sei sie besonders flexibel und reagiere gern auf die Wünsche der Kundinnen.
Bei Motiven und Techniken gibt es keine Vorgaben
Jeder malt, was und wie er möchte, bei den Motiven und Techniken gibt es keine Vorgaben, lediglich Ratschläge. Öl- und Acryl-Bilder werden auf Leinwand, Karton oder Holz verewigt, nicht selten kommt ein Malspachtel zum Einsatz. „Mit ihm wird der Farbauftrag grober, was meist bei abstrakten Motiven gewünscht ist“, sagt Beate Elert.
Oft werde über Wochen oder sogar Monate an einem Bild gearbeitet. „Eine Schülerin hat das Schloss Neuschwanstein gemalt. Das dauert halt eine ganze Weile.“ Andere widmen sich Tier-Motiven und Porträts oder malen einen herbstlichen Wald. Auf ihrer Website www.malschule.de sind einige Motive zu sehen, die in ihrer Malschule entstanden sind. Ein Idyll am Wasser etwa, das eine unglaubliche Ruhe ausstrahlt, oder ein wilder Drache, der sich hinter einen Mädchen aufbäumt – vielleicht zu ihrem Schutz? In jedem Fall mystisch, rätselhaft – und beeindruckend gemalt. „Im Sommer gehen wir auch raus in die Natur, da haben wir Feldstaffeleien dabei.“ Nachdem coronabedingt die jährlichen Ausstellungen der Malschüler 2020 und 2021 ausfielen, soll es nun wieder eine geben. „Wir suchen noch einen Raum, sind in der Terminabstimmung.“
- Die lange Zwangspause für Erotik ist vorbei
- Offenes Atelier im CCB mit Kunst, Filmevents und Modenschauen
- Ausstellung: 100 Kunstwerke locken ins Künstlerhaus nach Bergedorf
Beate Elert malt in ihrer Freizeit auch selbst. „Gerade habe ich ein Pferd gemalt, abstrakt. Aber die Eigentümerin des Tieres hat es trotzdem erkannt – an seinem Blick. Das Bild hat ihr so gut gefallen, dass sie mir das Bild abgekauft hat.“
Weitere Infos zu Beate Elerts Angeboten finden sich im Internet. Unter www.malhaus.de sind auch Bilder ihrer Schüler zu sehen. Telefonisch ist Beate Elert unter der Nummer 040/737 59 49 zu erreichen.