Fünfhausen. Beate Elert kann in ihrer Malschule Malhaus in Fünfhausen wieder unterrichten. Das Jahresthema für ihre Schüler lautet „Erotik“.

Beate Elert unterrichtet in ihrer Malschule Malhaus seit 16 Jahren Jung und Alt. „Viele Schüler sind seit Jahren dabei, zwei sogar seit der ersten Stunde“, sagt die 57-Jährige. Ihre fortlaufenden Kurse sind oft ausgebucht, sodass nur selten ein Platz für einen Neueinsteiger frei wird. Wegen Corona musste sie ihre Schule über Monate schließen. Nun darf sie endlich wieder unterrichten.

„Vom Senat vorgegebene Einschränkungen bei der Anzahl der Besucher betreffen mich nicht, da wir sowieso in kleinen Gruppen arbeiten“, sagt Beate Elert. Maximal fünf Malschüler begrüßt sie in ihrem Atelier am Freegen 5 in ihren vier wöchentlichen Kursen für Erwachsene. Junioren finden sich in Gruppen von zwei bis vier Schülern im 14-Tage-Rhythmus ein. „So haben wir auch jetzt noch genug Platz im Atelier“, sagt sie. Die Malschüler tragen während des Unterrichts einen Mund-Nasen-Schutz.

Im Malhaus von Beate Elert geht es auch 2021 um „Erotik“

Neben Gruppen- gibt Beate Elert auch Einzelunterricht. Ihre Schüler sind fast alle weiblich, nur einen Jungen gibt es. Pro Doppelstunde in der Gruppe verlangt die Kunstlehrerin – je nach Häufigkeit der Teilnahme – mindestens 18 Euro (Erwachsene), eineinhalb Stunden Einzelunterricht kosten die „Großen“ und die „Kleinen“ mindestens 40 Euro. Kinder zahlen für vier Termine in der Gruppe 100 Euro.

Das (freiwillige) Oberthema lautete 2020 „Erotik“ – und wird nun fortgesetzt. In der Vergangenheit widmeten sich die Malschüler auch Themen wie „Garten“ oder „Tiere“. Doch die Schüler müssen nicht vorgeschlagene Themen aufgreifen, sondern können malen, was sie wollen. So entstehen im Malhaus etwa auch Ansichten eines Ruderboots und eines Buddhas. Gemalt wird mit verschiedenen Techniken, etwa mit Ölfarben in Lasur- oder Spachteltechnik, mit Acryl, Kreide oder in verschiedenen Zeichentechniken.

Jahresausstellung mit 2020 gemalten Bildern wird nachgeholt

Meist benötigen die Schüler mehrere Wochen für ein Bild. Es geht aber auch anders: „Manche malen sehr schnell, und andere geben sich erst nach sehr langer Zeit zufrieden.“ So benötigte eine Schülerin länger als ein Jahr bis ihre 50 mal 70 Zentimeter große Ansicht vom Schloss Neuschwanenstein fertig war.

„Oft malen die Schüler zu Hause andere Bilder in der gleichen Technik“, sagt Beate Elert. Die Bilder, die im Kursus entstehen, verlassen das Atelier in der Regel nicht, bevor sie fertig sind. Eigentlich stellen die Schüler ihre Bilder einmal im Jahr an wechselnden Orten im Landgebiet aus. Die Jahresausstellung mit den 2020 entstandenen Bildern soll nachgeholt werden.

Beate Elert: Versicherungskauffrau, Musikerin und bildende Künstlerin

Beate Elert malt und zeichnet seit ihrer Kindheit. „Meine Eltern konnten es sich nicht erlauben, mir Taschengeld zu geben. Deshalb habe ich als Jugendliche meine Stars selbst gezeichnet, etwa Jürgen Drews, während meine Freunde sie in Form von Postern an den Wänden hängen hatten.“

Nach der entsprechenden Ausbildung arbeitete Beate Elert als Versicherungskauffrau – bis sie ihren Mann kennenlernte. „Mit dem habe ich von 1989 an Livemusik gemacht.“ Als Duo Nachtexpress trat das singende Paar bei großen Feiern auf. Bis Anfang der 2000er-Jahre interpretierte der Nachtexpress bekannte Hits. Internet: malhaus.de.