Bergedorf. Stufen behindern den Zugang im Bergedorfer Museum, Türen sind für Rollis zu schmal. Auch in ein anderes Wahrzeichen wird investiert.
Das Bergedorfer Schloss, Sitz des Museums für Bergedorf und die Vierlande, soll fit für die kommenden Jahrzehnte werden. Die Sprinkenhof GmbH als Verwalterin kündigt weitere umfassende Sanierungen der prominenten Immobilie an, die im 13. Jahrhundert als Wasserburg an der Bille angelegt worden war.
„Geplante Maßnahmen sind die weitere Sanierung der historischen Fenster, die Ertüchtigung der Barrierefreiheit in den öffentlichen Bereichen, die Erneuerung der Trinkwasserinstallation und eine neue Beleuchtung“, sagt eine Sprinkenhof-Sprecherin. Wie hoch die Kosten sein werden, um das Gebäude aufzuwerten, kann sie noch nicht beziffern.
Das Museum im Bergedorfer Schloss soll barrierefrei werden
Die Arbeiten sind erst für die Jahre 2028 und 2029 vorgesehen. Aber die Freude bei Dr. Schanett Riller ist bereits groß. Sie leitet das Museum und hofft, die Ausstellungsstätte dann als barrierefrei bewerben zu können: „Derzeit muss man immer drei Stufen rauf oder runter laufen, und die Türrahmen sind zu schmal für Rollstuhlfahrer. Wir hätten das sehr gern inklusiver.“ Fraglich bleibe, ob und vor allem wo ein Aufzug hinpassen könnte: „Der könnte höchstens außen angebracht werden, also wie auch beim Rathaus.“
Details aber müssen noch abgesprochen werden. Das soll bei einer Baubesprechung in der kommenden Woche geschehen, sagt Kerstin Godenschwege vom Internen Service im Bergedorfer Bezirksamt: „Dann werden wir besprechen, was vordringlich gemacht werden muss.“
Auch das Bergedorfer Rathaus müsste energetisch saniert werden
Wobei es aus ihrer Sicht mit der energetischen Sanierung an vielen Gebäuden pressiere, so Godenschwege: „Auch unser Rathaus steht ja auf der Liste. Da würde ich gern mal wissen, wann wir dran sind und vielleicht eine neue Heizung bekommen. Jedenfalls sollten die energetischen Maßnahmen jetzt Fahrt aufnehmen.“
Nicht mehr allzu lange warten muss dagegen das Rieck Haus am Curslacker Deich. Hier soll 2026 und 2027 saniert werden, bestätigt die Sprinkenhof-Sprecherin: „Geplant sind die Neueindeckung des Reetdaches und die Überarbeitung der Fenster und Türen.“ Darüber hinaus müssen die Sanitärbereiche erneuert werden, will die Sprinkenhof eine Heizung „zur Sicherstellung angemessener Arbeitsbedingungen für die Museumsmitarbeiter“ einbauen.
Für eine Cafeteria fehlt im Rieck Haus der geeignete Platz
Auch hier ist Dr. Riller sehr dankbar, weiß aber, dass „manche Wünsche am Denkmalschutz scheitern“, so etwa eine Cafeteria beim Museumsbetrieb: „Das wäre einerseits schön, aber dafür gibt es keinen Platz in einem 1533 erbauten Haus, das selbst das vorzuzeigende Objekt ist, also nicht verändert werden sollte.“
Insgesamt 43 Grundstücke verwaltet die Sprinkenhof GmbH, die just ihren 95. Geburtstag feiert, im Bezirk Bergedorf. Neben Behördenbüros zählen dazu auch Bergedorfs Polizeiwache und Gebäude der Feuerwehr, dazu Werkstätten, Lager, eine Flüchtlingsunterkunft am Curslacker Neuen Deich, das Fraunhofer-Institut für Windenergie, das Lola-Kulturzentrum sowie das Atelier des Bildhauers Jan de Weryha am Reinbeker Redder.