Hamburg. Ärzte aus Bergedorf unterstützen Impfteam in der Wohneinrichtung an der Justus-Brinckmann-Straße. Worauf sich die Senioren freuen.
"Was machen die bloß für einen Lärm davon", wundert sich Martha Deutschmann, nachdem Dr. Gunnar Gröndahl ihr die Spritze gesetzt hat. Nichts habe sie gemerkt. Die 93-Jährige lebt in der Senioren-Wohneinrichtung der Georg-Behrmann-Stiftung, in der am Donnerstag Bewohner und Mitarbeiter ihre erste Corona-Impfung erhalten haben.
Mit 17 Männern und Frauen ist das Impfteam angerückt. Rund 250 Dosen wurden verimpft. Es sind 106 Bewohner versorgt worden. Von den 175 Mitarbeitern haben sich 72 Prozent für die Möglichkeit entschieden. "Wir haben dafür geworben", erläutert die Einrichtungsleiterin Vera Lütke Wissing. So wurde eine Videokonferenz mit einer Ärztin organisiert. Auf die Quote ist sie stolz. Es gibt Einrichtungen, wo diese Impfquote kaum 50 Prozent erreicht.
Bewohner im Behrmann-Stift lassen sich impfen
Die Bewohner wurden auf ihren Zimmern geimpft. Für die Mitarbeiter sind im Speisesaal Wartebereich, drei Impfkabinen und eine Ruhezone eingerichtet worden. Der Speisesaal wird derzeit nicht genutzt, weil die Bewohner das Essen auf ihre Zimmer bekommen. In etwa drei Wochen kommt das Team erneut in die Justus-Brinckmann-Straße, um die zweite Dosis zu spritzen.
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Hamburgs Gesundheitsbehörde hat die Kassenärztliche Vereinigung mit der Impfaktion beauftragt, diese hat die Aufgabe an die Ärztevermittlung Doctari delegiert. Dr. Nico Reinicke leitet das Team. Er ist eigentlich Neurologe, wird jetzt in der Impfaktion eingesetzt. Unterstützung kam von fünf niedergelassenen Ärzten aus Bergedorf. "Großartig" findet Dr. Reinicke die Hilfe, die dafür gesorgt hat, dass das Heim an einem Tag durchgeimpft werden konnte.
Fünf Pfleger hatten die Impfzentrale in den Messehallen aufgesucht
Impfen lässt sich Martha Deutschmann, weil sie "endlich wieder andere Menschen sehen will". Daneben hat sie noch einen großen Wunsch, der ihr coronabedingt verwehrt bleibt: "Wieder zum Friseur gehen können." Werner Schindler sagt: "Ich will die Sicherheit haben." Bedenken hat er nicht. Für den 84-Jährigen war das Impfen Familienangelegenheit. Sein Schwiegersohn Dr. Gunnar Gröndahl gab ihm die Spritze.
Fünf Mitarbeiterinnen des ambulanten Pflegedienstes haben sich bereits frühzeitig Termine für die Impfzentrale in den Hamburger Messehallen besorgt. "Ich fühle mich gut. Ein bisschen wie ein Pionier", sagt Heidi Hehne. Sie habe sich die Aktion viel anonymer vorgestellt. Die Mitarbeiter seien sehr herzlich gewesen.