Hamburg. Wer über 60 Jahre alt ist, bekommt zwei “Sixpacks“ mit den Filtermasken. Was die FFP-2-Masken kosten, was noch unklar ist.
In diesen Tagen erhalten Millionen Senioren in Deutschland Post von ihren Krankenkassen. Inhalt: Gutscheine über sogenannte FFP-2-Masken (face filtering piece; Gesichtsmasken mit Filterwirkung). Sie schützen besonders gut vor einer Übertragung mit dem Coronavirus. Die Masken sind Teil der Schutzkampagne der Bundesregierung für die ältere und besonders von schlimmen Auswirkungen einer Covid-Erkrankung betroffene Bevölkerung.
Bis Anfang Februar sollen die Gutscheine aus der Bundesdruckerei für zunächst sechs Masken und dann noch einmal sechs per Post zugesandt werden, sagte ein Sprecher der DAK dem Abendblatt. Eine Sprecherin des Ersatzkassenverbandes VDEK in Hamburg sagte, die Krankenkassen wollten ihren Teil dazu beitragen, dass so schnell wie möglich Ältere in den Genuss der besonders wirksamen Masken kämen.
Gutscheine für FFP-2-Masken in Apotheken einlösen
Die Gutscheine können in einer Apotheke eingelöst werden, für jedes Sechserpack sind zwei Euro Eigenbeteiligung zu zahlen. Handelsüblicher Preis für einen Zehnerpack waren bei einem Testkauf des Abendblatts rund 30 Euro. Wie die Krankenkassen betonen, sind die Masken keine ihrer gewöhnlichen Leistungen, sondern eine Maßnahme der Bundesregierung. Doch die Kassen haben die notwendigen Adressen und Altersangaben ihrer Versicherten.
Maskenpflicht in Hamburg – die Karte
Zwei von drei Apothekern wollen nach einer Umfrage der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) ihren Kunden einen Botendienst nach Hause anbieten. Die erste Verteilaktion von Masken gegen Vorlage des Personalausweises ab 15. Dezember habe gezeigt: „Bereits in den ersten sieben Tagen der auf drei Wochen angelegten Verteilaktion wurden rund 84 Prozent aller Nachfragenden versorgt“, sagte ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening,
Coronavirus: Wie die Masken-Gutscheine verteilt werden
Zunächst erhalten jetzt die über 75-Jährigen die Gutscheine, dann die über 70-Jährigen und schließlich alle über 60 Jahre alten Versicherten. Gutscheine gehen außerdem zum Beispiel an Asthmakranke, Patienten mit chronischen Herzerkrankungen, Diabetiker und Frauen mit Risikoschwangerschaften. Problem dabei: Die Kassen erhalten diese Daten aufgrund der komplizierten Abrechnungen zwischen Ärzten und Kassen erst mit neun Monaten Verzögerung. Es kann also sein, dass ein Risikopatient noch nicht als solcher bekannt ist.
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Die Apotheker haben sich nach Abendblatt-Informationen bereits gefreut, dass sie rund 6 Euro pro Maske erstattet bekommen. Der Einkaufspreis liegt deutlich darunter. Ob sie tatsächlich profitieren, ist ungewiss.
Die Bundesregierung nimmt die für die Masken kalkulierten 491 Millionen Euro aus dem Gesundheitsfonds, aus dem die Krankenkassen die Gelder für ihre Versicherten bekommen, genauer: aus der Liquiditätsreserve. Die Kassen bekommen immerhin einen Kostenzuschuss, um die Briefe auszusenden.