Ochsenwerder. Die CDU besucht den Gartenbaubetrieb Stender am Gauerter Hauptdeich in Ochsenwerder. Was den Gärtnern Sorgen bereitet.
Fast jede Woche tourt Dennis Thering, Vorsitzender der CDU-Bürgerschaftsfraktion, durch einen Hamburger Bezirk, um die verschiedenen Stadtteile und ihre Menschen besser kennenzulernen. Am Mittwoch führte ihn Dennis Gladiator, CDU-Bürgerschaftsabgeordneter aus Bergedorf, durch seinen Wahlkreis.
Neben einem Infostand in Lohbrügge und dem Besuch vom Haus Anna Elbe in Altengamme stand auch eine Besichtigung des Gartenbaubetriebs von Frank Stender am Gauerter Hauptdeich auf dem Programm, um sich über die aktuelle Lage im Gartenbau zu informieren. „Die Betriebe in den Vier- und Marschlanden sind auch in diesem Bereich ein wichtiger Erzeuger für regionale Produkte mit bester Qualität. Deshalb brauchen sie die Möglichkeit, auch in Zukunft gut wirtschaften zu können“, betont Dennis Gladiator.
Dazu angehalten, nur vier von fünf Gewächshäusern zu bewirtschaften
Doch ihre Situation ist derzeit alles andere als entspannt: „Es herrscht eine große Unsicherheit“, berichtet Andreas Kröger, Präsident des Wirtschaftsverbands Gartenbau Norddeutschland, der den Besuch der CDU ebenso begleitete wie Verbandsreferentin Sarah Gnau. Neben dem Fachkräftemangel und steigendem Bürokratie-Aufwand macht vor allem das Thema Energie den Gärtnern zu schaffen. Schließlich wüssten die Betriebe, die zum Heizen ihrer Gewächshäuser auf Gas angewiesen sind, derzeit nicht, ob und wie weit die Preise weiter steigen, noch ob sie künftig überhaupt genügend Gas bekommen, so Kröger.
Sie seien daher angehalten, 20 bis 25 Prozent Energie einzusparen, beispielsweise nur vier von fünf Gewächshäusern zu bewirtschaften, erklärt Kröger. Bei wärmeintensiven Kulturen wie Weihnachtssternen hätten Betriebe die Bestellung bereits um 50 Prozent storniert, berichtet der Verbandspräsident. Die Branche würde also bereits reagieren, könne aber nicht von heute auf morgen den gesamten Ablauf umstellen: „Es ist entscheidend, dass ihnen nicht das Gas abgedreht wird“, so Kröger.
Hoffen, dass sich die Menschen dieses Luxusgut weiter leisten können
Man versuche, nicht zu pessimistisch zu sein, schließlich seien Pflanzen bisher stets krisensicher gewesen, wollten es sich die Menschen gerade dann schön machen, weiß auch Frank Stender. „Wir hoffen daher, dass das so bleibt und sich die Menschen dieses Luxusgut noch weiter leisten können“, sagt Kröger, der in der aktuellen Situation auch eine Chance erkennt, die Überproduktion von Pflanzen wieder zu regulieren. Die habe es während der Pandemie gegeben, als die Menschen besonders viel Blumen gekauft hätten, um es sich zu Hause schön zu machen.