Hamburg. Die CDU sieht am Ladenbeker Furtweg das Potenzial für einen großen Wurf mit Neubau. Die Koalition hat aber Klärungsbedarf.
Wer Sport beim SV Bergedorf-West treibt, braucht weniger eine gute Kondition als vielmehr großen Langmut. Denn schon seit vielen Jahren beklagt der Verein den desaströsen Zustand des Grandplatzes am Ladenbeker Furtweg. Die Bergedorfer Koalition hatte zuletzt im November 2020 einen Antrag der Linken zur Sanierung der Fläche wieder vertagt – mit dem Verweis, dem Stadtteilentwicklungsprogramm „Rise“ für Bergedorf-West solle nicht vorgegriffen werden.
Nun wagte CDU-Sportpolitiker Lars Dietrich in der Bezirksversammlung einen neuen Vorstoß: Sein Antrag mit konkreten Ideen, wie der Platz insgesamt revitalisiert werden kann, wurde zwar nicht beschlossen, aber in den Sportausschuss überwiesen.
Sportplatz Bergedorf-West: Gesamtkonzept auf Fläche ganz neu denken
Lars Dietrich wünscht sich den ganz großen Wurf. Nicht allein die Sanierung des Grandplatzes mit Kunstrasen, sondern ein Gesamtkonzept, das die Fläche ganz neu denkt. So könnte der Platz gedreht werden. Und wenn ein neues Umkleidehaus gebaut werde, könne das benachbarte „P5“ einbezogen werden, sodass eine Art Bürgerhaus entsteht. Zumindest sei eine „Mehrfachnutzung“ denkbar.
Der Sportpolitiker verwies in der Bezirksversammlung erneut auf die unhaltbaren Zustände rund um den Sportplatz. „Das Umkleidehaus ist eine Katastrophe“, selbst Hunde hätten in einem Zwinger mehr Platz als die Sportler hier zum Duschen neben schimmeligen Wänden. Der Sportplatz selbst ist schon seit vielen Jahren nicht mehr zeitgemäß, zudem uneben und voller Löcher.
An der Finanzierung könne es nicht scheitern
Dass Lars Dietrich seinen Antrag mit Michael Mirbach (Die Linke) abgestimmt hatte, der sich in der Sache schon lange engagiert, brachte dem CDU-Politiker dessen Unterstützung: „Der Antrag hat gute Ansätze“, befand Mirbach. Schon lange hätte – nach der Zurückstellung des Themas im November – in der Sache etwas geschehen müssen, „doch bisher ist nichts passiert“.
An der Finanzierung könne es eigentlich nicht scheitern, meinte Lars Dietrich: Neben „Rise“ gebe es Programme wie „Active City“ oder die Sanierungsoffensive, über die Mittel im Landeshaushalt beantragt werden könnten. Dass das geprüft werden möge, war ebenso Gegenstand seines Antrags wie auch konkrete Vorschläge zur Gestaltung. Etwa die Neuausrichtung des Spielfeldes in Richtung Friedrich-Frank-Bogen – sofern möglich – oder den Neubau des Umkleidehauses nach modernen Standards, etwa mit Solartechnik.
„Man kann etwas schieben und noch mal schieben...“
Für Heribert Krönker (Grüne) viele gute Überlegungen. „Es sind allerdings auch Lösungsansätze, von denen wir schlicht und ergreifend nicht wissen, ob sie realisierbar sind“, meinte er. Es gebe derzeit sehr viele Programme in Bergedorf-West, die mitgedacht werden müssten. „Man kann etwas schieben und noch mal schieben“, kritisierte Michael Mirbach diese Haltung. Dennoch wurde der Antrag nicht beschlossen, sondern „nur“ in den Ausschuss überwiesen.