Hamburg. Trotz fraglicher Sicherheit für Sportler: Bezirksamt will abwarten, bis Geld aus Rise-Fördertopf der Stadtentwicklungsbehörde fließt.

Es steht nicht gut um den Sportplatz am Ladenbeker Furtweg in Bergedorf-West. Gibt es Regen, versinken die Fußballer buchstäblich im Grand, die Umkleiden sind seit Jahren regelmäßig Ziel von Vandalismus, die Duschen hatten monatelang kein warmes Wasser. Und auch das Flutlicht fällt immer wieder aus. "Ich bin ehrlich verwundert, dass wir trotzdem noch so viel Zulauf von vielen jungen Leuten aus unserem Stadtteil haben", sagte Erste-Herren-Spieler Lukas Studzinski vom SV Bergedorf-West am Montag im Ausschuss für Sport und Bildung der Bezirksversammlung. "Der Platz liegt eben so wunderbar zentral. Aber eigentlich ist diese Anlage heute unbespielbar. Sie braucht dringend eine Grundsanierung."

Eine Beschreibung, die im Ausschuss sowohl von der Politik als auch der Verwaltung bestätigt wurde. Und tatsächlich liegt sogar das Geld bereit, ist Bergedorf-West doch seit 2019 Gebiet der regionalen integrieren Stadtteilentwicklung (Rise) und hat damit Zugriff auf etliche Fördermillionen. Was gut klingt, hat aber einen Haken: Das Geld fließt erst, wenn konkrete Konzepte erarbeitet sind.

Wird der Sportplatz am Ladenbeker Furtweg gesperrt?

"Das wird für den Sportplatz auch erfolgen - und zwar voraussichtlich nach den wunderbaren Ideen des jetzt vorliegenden Expertengutachtens für die Weiterentwicklung der sozialen Infrastruktur von Bergedorf-West -, als Kunstrasenplatz", sagte Detlef Trute vom Bezirksamt. Allerdings werde das dauern, denn: "Es braucht wohl drei Jahre, bis alle Details für einen Erfolg versprechenden Antrag an die Behörde für Stadtentwicklung zusammengetragen sind."

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Damit droht die vorübergehende Sperrung der Sportanlage, wie Linken-Fraktionschef Michael Mirbach befürchtet: "Es muss sofort etwas getan werden. Wer heute Sport auf dieser Anlage treibt, vielleicht sogar Punktspiele absolviert, setzt sich einem erheblichen Verletzungsrisiko aus." Das sieht auch Lars Dietrich (CDU) so. Seine Forderung: Das Bezirksamt müsse sich sofort vor Ort ein Bild vom Zustand der Anlage machen. "Ich sehe hier die Verkehrssicherungspflicht gefährdet."

Eine vorläufige Sanierung ist nicht beabsichtigt

Ein Einwand, den Trute ernst nimmt: "Wir werden den im Bezirksamt Mitte angesiedelten Sportstättenbau um die Bewertung des Zustands bitten." Sollten dort die Daumen nach unten gerichtet werden, wäre die Sperrung die Folge. Denn eine vorläufige Sanierung ist nicht beabsichtigt, sagte Fred Osterhage, der Sportstättenbeauftragte des Bezirksamts: "Als wir vor Jahren eine neue Deckschicht auf den Grandplatz am Ladenbeker Weg aufbringen mussten, hat uns das knapp 30.000 Euro gekostet. Dieses Geld haben wir im Bezirksetat nicht, vor allem nicht für eine Sportanlage, die in ein paar Jahren ohnehin komplett neu gemacht wird."

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