Hamburg. Seit 1982 gibt es den Kindergarten am Kirchwerder Landweg. 2023 soll das Haus für eine Million Euro saniert und umgebaut werden.

Der Waldorfkindergarten am Kirchwerder Landweg existiert seit 40 Jahren. Der runde Geburtstag wurde nun von Kindern, Eltern und Erziehern mit einem Sommerfest gefeiert.

Der von der Lehre Rudolf Steiners beeinflusste Kindergarten unterscheidet sich von denen staatlicher oder kirchlicher Träger. „Wir arbeiten hier in kollegialer Selbstverwaltung. Jeder der neun Erzieher hat Führungsaufgaben und auch pädagogische“, sagt Erzieherin Stefanie Steenbock. „Wir treffen uns wöchentlich in einer Konferenz, um alle Belange der Kita zu besprechen.“ Thomas Schramm und Franziska Vogel-Eckerlin von der Geschäftsführung würden die Rahmenbedingungen vorgeben, gemeinsam werde über Etat- und Personalfragen entschieden.

Kindergarten in Kirchwerder hat vier Gruppen

Insgesamt gibt es vier Gruppen: Drei Elementargruppen mit 65 Kindern im Alter zwischen drei und sechs Jahren, davon ist eine Gruppe überwiegend im Freien unterwegs, sowie eine Krippengruppe mit zwölf Kindern von ein bis drei Jahren.

In den Räumen der Kita sind natürliche Materialien verbaut, Massivholzmöbel prägen die Atmosphäre. Holz kommt auch bei den Spiel­sachen zum Einsatz, die Puppen werden selber genäht. „Natürlich hatten wir während der Corona-Zeit auch Probleme mit dem Personal, teils mussten wir die Betreuungszeiten kürzen“, sagt Stefanie Steenbock.

Standort soll 2023 für eine Million Euro grundsaniert werden

Das Leben in der Waldorfkita wird von Riten und einem rhythmischen Tagesablauf geprägt, jeder Wochentag hat seinen eigenen Ablauf. „Das gibt den Kindern Verlässlichkeit und Geborgenheit. Die Erzieher machen morgens mit den Kindern ihrer Gruppe gemeinsam das Frühstück.

Außerdem dürfen die Kinder bei uns in ihre Fantasie- und Spielwelt eintauchen, die Erzieher sind dabei Vorbild, machen mit, aber die Kinder spielen selber“, so Stefanie Steenbock, die neben der staat­lichen Ausbildung zur Erzieherin wie alle ihre Kollegen zusätzlich drei Jahre lang die Waldorfpädagogik erlernte.

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Kunsthandwerk und Fantasie spielen eine große Rolle

Eurythmie – Bewegungen ähnlich einer Mischung aus Tanz und Gymnastik – , das Malen mit natürlichen Wasserfarben, Werken und Nähen, Weben, Musik und Kunst spielen eine Rolle. Schreiben und Lesen werden nicht gelehrt, dafür soziales Miteinander, Frustrationstoleranz und Empathie geübt. „Unsere Kinder bringen eine gewisse Reife mit, wenn sie eingeschult werden.

Sie haben gelernt, Fantasie in tätig werden umzuwandeln und den Schwächeren zu helfen“, sagt Stefanie Steenbock, die betont: „Wir Erzieher bilden uns stetig weiter, schauen dabei auf das Wohl des Kindes und auf die Welt. Ein Spagat wird es oftmals, wenn wir der staatlichen Bildungsempfehlung entsprechen müssen und unsere eigene Pädagogik leben.“

Für das kommende Jahr sind an dem Standort der Kita, deren Vermieter die Saga ist, umfangreiche Baumaßnahmen geplant. „Etwa eine Million Euro werden in die grundlegende Sanierung und den teilweisen Umbau des Gebäudes investiert“, kündigt Geschäftsführer Thomas Schramm an.