Hamburg. Die Verkehrsbetriebe Hamburg Holstein setzen auf erneuerbare Energien und brauchen mehr Platz. Der neue Forschungspark wäre ideal.

Kaum hat das Unfallkrankenhaus Boberg seine Umzugspläne ins erweiterte Bergedorfer Zentrum an den Curslacker Neuen Deich begraben, gibt es neue Interessenten für die insgesamt gut 30 Hektar. Knapp zwei davon möchten sich die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein (VHH) für ihre Busflotte der Zukunft sichern: Neben den bereits im Liniendienst fahrenden E-Bussen sollen das ab 2026/27 auch welche mit grünem, also aus erneuerbaren Energien hergestelltem Wasserstoff sein.

VHH wollen ihre grüne Busflotte ausbauen - Werkstatterweiterung in Bergedorf möglich

„Das alles sind noch langfristige Planungen, aber wir haben bereits Gespräche mit der Stadt Hamburg aufgenommen“, sagt VHH-Sprecher Stefan Genz. „Es geht darum, Erweiterungsflächen für unsere 2019 eingeweihte E-Bus-Werkstatt zu sichern.“ Sie sei zwar heute schon die größte ihrer Art in ganz Norddeutschland, brauche bis zur kompletten Umstellung der VHH auf E-Mobilität im Jahre 2030 aber mindestens noch eine Erweiterung. Gleiches gelte für die Aufstellflächen der E-Busse, sollen aus den aktuell 60 doch in acht Jahren 250 werden – übrigens 90 Fahrzeuge mehr, als der VHH-Betriebshof hier heute insgesamt beherbergt.

Das Gelände des künftigen „Innovationsparks“ an der A 25-Abfahrt Bergedorf: Auf den Flächen der Kleingärten am Curslacker Neuen Deich (unten) sowie auf den angrenzenden Wiesen soll Platz für Logistik, Gewerbe und Forschung sein.
Das Gelände des künftigen „Innovationsparks“ an der A 25-Abfahrt Bergedorf: Auf den Flächen der Kleingärten am Curslacker Neuen Deich (unten) sowie auf den angrenzenden Wiesen soll Platz für Logistik, Gewerbe und Forschung sein. © NEWS & ART | Carsten Neff

Wasserstoff-Antrieb braucht keine großen Batterien, deren Entsorgung problematisch ist

Unter den Bussen sollen dann auch etliche mit Wasserstoff-Antrieb sein. Sie gelten als deutlich umweltfreundlicher, können sie doch auf die riesigen Batterien verzichten, die die heutigen E-Busse extrem schwer und in der Entsorgung große Probleme machen. „Um Wasserstoff-Fahrzeuge gemäß der Sicherheitsvorgaben etwa über Nacht zu parken, braucht es ein wasserstofffähiges Abstellfeld – und das möglichst nah am Werkstattgebäude“, sagt Stefan Genz. Die ins Auge gefasste Erweiterungsfläche liege deshalb gut 100 Meter östlich vom Curslacker Neuen Deich und soll sich bis zur A 25 ziehen. „Das wäre perfekt als Verlängerung der heutigen Werkstatt- und Ladeflächen.“

Herkömmliche Diesel- oder Benzin-Fahrzeuge werden bei den VHH schon seit 2020 nicht mehr angeschafft. Die Erneuerung der Flotte – jährlich gut 30 Fahrzeuge, die jeweils zehn bis zwölf Jahre alte Vorgänger ersetzen – geschieht seither nur noch mit Elektro-Fahrzeugen. In diesem Frühjahr wächst die E-Flotte des Betriebshofs Bergedorf so von 60 auf 92 Linienbusse.

VHH-Pläne passen zum Konzept des Forschungs- und Innovationsparks

Mit ihrer E-Mobilität und den Plänen für eine Wasserstoff-Flotte passen die VHH perfekt in das Konzept des Forschungs- und Innovationsparks, der sich nach dem Willen der Bergedorfer Stadtplaner um sie herum entwickeln soll. Wie berichtet, ist mit dem Bebauungsplan 99 die Umwidmung der heutigen Kleingarten-Kolonie am Curslacker Neuen Deich samt der Acker- und Grünflächen dahinter zum Erweiterungsareal für die Wissenschaft von Energie-Campus und Laser-Zentrum in Vorbereitung. So können die VHH direkt mit den Speicher-Forschern des Energie-Campus’ kooperieren – etwa bei grünem Wasserstoff oder künstlich hergestelltem Methan.