Hamburg. 80 Handwerker geben alles, damit das Körber-Haus, ein Begegnungsort der Generationen, im Sommer 2022 Besucher empfangen kann.
Der Projektleiter und die baldige „Hauschefin“ sind zufrieden: Das neue Körber-Haus wächst, verändert sich von Tag zu Tag. „Hier entsteht etwas richtig Schönes“, ist Philipp Stemmann, Projektleiter der Sprinkenhof GmbH, überzeugt. Allerdings werden die Bergedorfer wohl erst im Sommer 2022 – und damit ein wenig später als angekündigt – das Ergebnis bewundern und den neuen Begegnungsort der Generationen betreten dürfen.
Bisher hatten die Verantwortlichen um Nicole Becker-Kloth, vom Bezirksamt mit der Städtischen Leitung des Hauses beauftragt, eine Einweihung des 25-Millionen-Euro-Baus im Frühjahr 2022 ins Auge gefasst. Der aktuelle Zeitplan sei aber realistischer, meint Nicole Becker-Kloth. Immerhin: „Wohl ab Winter werden wir unsere Büros einrichten können, auch die Außenanlagen sollten vorher fertig sein.“
Verzögerung durch Lieferprobleme bei den Baumaterialien
Phillip Stemmann konkretisiert, woran es auf der Baustelle bisweilen hakt: „Lange Zeit haben wir die Pandemie gar nicht so bemerkt. Auf verschiedene Lieferungen wie beispielsweise von Holz, Metall oder Dämmstoffen müssen wir wegen Corona aber aktuell nicht eine, sondern vier bis fünf Wochen warten.“
Dennoch: Stillstand herrscht an der Holzhude nicht. Täglich werkeln im Schnitt 80 Handwerker auf den unterschiedlichen Etagen herum, legen Versorgungsleitungen für Elektro, Sanitär oder Wärme, arbeiten am Trockenbau – alles coronakonform. 15 bis 20 Gewerke bauen auf dem anspruchsvollen Areal und die vermutlich sichtbarste Veränderung des Körber-Hauses haben sie schon geschafft: Alle Gebäudeseiten sind verglast.
435 Kupferlamellen werden an der Fassade angebracht
Da das Ganze als pauschale Position „ein Stück Verglasung“ ausgeschrieben wurde, lässt sich keine exakte Scheibenanzahl benennen. Dafür aber bei den Kupferlamellen: Davon werden 435 Stück an der Fassade angebracht. „Das wird ein Blickfang“, sagt Nicole Becker-Kloth.
Und drinnen? Noch dominiert schmuckloses Grau an den Wänden, aber: Aus der Empfangshalle führen bereits die ersten Treppen in die weiteren drei Stockwerke – auch wenn sie noch eingerüstet sind. „Insgesamt gibt es im Körber-Haus vier öffentliche Treppenhäuser und ein weiteres für Personal“, sagt Philipp Stemmann. Wer nicht so viele Stufen steigen möchte: Im fertigen Haus werden drei Aufzüge – zwei davon öffentlich – zur Verfügung stehen.
Die frei begehbare Bühne bekommt einen stilechten Holzuntergrund
Finster und eingerüstet ist es gegenwärtig an dem Ort, von dem die meiste Strahlkraft des Prestigebaus ausgehen soll. Im künftigen Lichtwark-Theater stehen im Zuschauerraum große Stahlträger, weil dort aktuell die Theatertechnik installiert wird. Auch wenn sich das zurzeit kaum einer vorstellen kann: Die frei begehbare Bühne wird einen stilechten Holzuntergrund bekommen. Der reguläre Spielbetrieb vor 460 Gästen soll zur Theatersaison 2022/23 im September des kommenden Jahres beginnen.
Auch direkt neben dem Baugrundstück wird anspruchsvoll gearbeitet: Zwei Metallbrücken mit neuen Geländern, die zurzeit vom Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer restauriert werden, werden höchstwahrscheinlich per Wassertransport Anfang 2022 zurück zum Körber-Haus transportiert, damit die Verbindung zur Bergedorfer Straße sichergestellt ist. Momentan nutzen die Bauarbeiter eine provisorische Behelfsbrücke.
Die Kunst wird erst ganz zum Schluss der Bauarbeiten einziehen
Eine der letzten Arbeiten im Körber-Haus wird ganz am Ende erfolgen: „Das Mosaik-Kunstwerk wird in der dritten Etage aufgehängt“, sagt Anja Rastetter aus der Kommunikationsabteilung des Körber-Hauses. Der Hingucker hing bis zum Abriss im ehemaligen Lichtwarkhaus. 809 Einzelelemente wurden auseinandergenommen, saniert und werden rekonstruiert.