Hamburg. Eigentlich sollte die Bronzeskulptur einen neuen Platz im Grünen finden. Nun wurde das Kunstwerk verkauft. Wir sagen, warum.
Eigentlich sollten alle drei Kunstwerke, die einst im Eingangsbereich der alten Bergedorfer Post standen, in das neue Mega-Bauwerk integriert werden. Vor allem für die Bronzeskulptur „Sternengucker“ war ein Platz im Grünteil des Innenhofs reserviert worden – ebenso wie für die Stele und ein Relief. Doch als die Verantwortlichen der Projektgesellschaft Bergedorfer Tor unlängst Skulptur und Sockel des Werks vom Möllner Bildhauer Karlheinz Goedtke prüften, war das Ergebnis eher ernüchternd.
Zwei der drei Kunstwerke sind stark restaurierungsbedürftig
„Sowohl die Figur als auch die Stele haben Lochfraß“, weiß Karl-Friedrich Konietzky, Geschäftsführer der Projektgesellschaft gemeinsam mit Peter Appel. Deswegen wurden „Sternengucker“ und Stele weitervermittelt – an einen privaten Restaurator und Goedtke-Fan aus Wentorf, der die Werke wieder aufhübschen will.
Die sehr auffällige Bronzeskulptur stammt aus dem Jahr 1968. Über den Käufer möchte Konietzky nicht so viel verraten, nur dass es sich um einen „Liebhaber von Werken des Künstlers Goedtke“ handeln soll. Karlheinz Goedtke wurde auch durch weitere Werke, wie „Till Eulenspiegel“ in seiner Heimatstadt Mölln oder durch den „Rufer“ in Lauenburg bekannt.
Weihnachts- und Neujahrsruhe auf der Großbaustelle Bergedorfer Tor
Was aber geschieht mit der freigewordenen Innenhof-Fläche im Bergedorfer Tor? Die bleibt in jedem Fall grün: „Wir werden dort einen kleinen Garten, wahrscheinlich mit Hochbeeten und Obstbäumen, für die logopädische Therapie von sprachbehinderten Kindern reservieren. Die Kinder gärtnern einfach gern“, weiß Karl-Friedrich Konietzky zu berichten.
Und auch das weiterhin gut erhaltene Sandsteinrelief, das einst über dem Personaleingang der Bergedorfer Hauptpost hing und mit künstlerischer Note die Bedeutung der Post- und Telekommunikation in der Weltstadt Hamburg darstellt, bekommt einen Platz über dem Eingang eines Treppenhauses. Konietzky verspricht: „Wir werden einen einladenden Innenhof gestalten.“
Arbeiten am Bergedorfer Tor gehen gut voran
Ganz allgemein geht es voran mit dem Bergedorfer Tor, gerade mit Verblendarbeiten und dem Einbau der technischen Anlagen (Heizung, Sanitär und weitere) – wobei mit dem heutigen Dienstag die Weihnachtsruhe auf der Baustelle bis zum 3. beziehungsweise 10. Januar eingekehrt ist.
Beobachter bekommen aktuell einen sehr guten Einblick in die Ausmaße des Bergedorfer Tors. In Baufeld 4, dem Büroturm „Bergedorf Business Center“, fehlen noch vier Stockwerke des insgesamt neun Etagen hohen Gebäudes.
Spätestens 2023 soll der Komplex fertig sein
Des weiteren schreiten auch die Arbeiten an der Pflegeeinrichtung in Baufeld 2 an der Stuhlrohrstraße sowie am Medizinischen Zentrum in Baufeld 3 am Weidenbaumsweg (beide Gebäude jeweils sechs Stockwerke hoch) voran.
Ende März beziehungsweise Anfang April sollen dann die letzten Decken im Bergedorfer Tor gezogen werden. Fertigstellungstermin für den Gesamtkomplex Bergedorfer Tor bleibt demnach das vierte Quartal 2022, spätestens aber das erste Quartal 2023.
Das gesamte Vorhaben soll ein Investitionsvolumen von rund 140 Millionen Euro haben. Auf dem Areal errichtet außerdem die Baugenossenschaft Bergedorf-Bille parallel ihre neue Hauptverwaltung sowie 95 neue Wohnungen.