Hamburg. Anbieter von flexiblen Bürocentern mietet im neuen „Office Tower“ zwei komplette Etagen. So sieht die Arbeitswelt von morgen aus.
Noch stecken die Arbeiten am 140-Millionen-Euro-Projekt „Bergedorfer Tor“ buchstäblich unter der Erde. Gerade entsteht erst die Tiefgarage. Aber im Werbeprospekt wird schon mit dem „atemberaubenden Blick über Hamburgs Osten“ geworben, den der neunstöckige „Office Tower“ an der Ecke Weidenbaumsweg/Bergedorfer Straße von Herbst oder Winter kommenden Jahres an bieten soll.
Dass dort – abgesehen von allen Tricks der Vermarktung – tatsächlich ein Blick in die Zukunft des Arbeitens lohnt, liegt am jüngsten Mieter, den die Bauherren gewinnen konnten.
Mit dem Unternehmen Regus zieht die Arbeitswelt von morgen ein
Auf knapp einem Drittel der 6600 Quadratmeter wird die Firma Regus künftig einzelne Schreibtische, aber auch kleine und große Büros sowie ganze Tagungs- und Konferenzräume für Stunden, Tage oder auf Wunsch auch länger vermieten.
Es ist der Einzug der Arbeitswelt von morgen, die durch die Corona-Beschränkungen und dem wachsenden Homeoffice gerade riesigen Auftrieb erhält. Künftig dürften flexible Arbeitsbereiche – außerhalb der eigenen vier Wände – in fast jedem Bürojob zum Alltag gehören.
Bergedorf profitiert von seiner Größe und Lage und zieht Firma an
Regus ist nach eigenen Angaben der weltweit größte Anbieter dieser neuen Büro-Flexibilität und außer in Deutschland unter anderem auch in Österreich, der Schweiz, Großbritannien sowie den USA engagiert.
Dass Bergedorf nun zum Portfolio gehört, liegt an der Größe des Bezirks mit 130.000 Einwohnern, der direkten Nachbarschaft zur Hamburger City und der guten Verkehrsanbindung.
Zielgruppe vor allem Solo-Selbstständige, Freiberufler und Firmengründer
„Das ,Bergedorfer Tor’ bietet beste Voraussetzungen für die digitale Arbeitswelt von morgen“, sagt Daniel Grimm, Expansionschef Deutschland beim Regus-Mutterkonzern IWG. Er gehe davon aus, dass viele Arbeitnehmer die Möglichkeit nutzen werden, in der Nähe ihrer Wohnung einen Arbeitsbereich immer für die Tage anzumieten, an denen der Weg in die Firma nicht erforderlich sei.
Vom Erfolg ist auch Karl-Friedrich Konietzky überzeugt: „Das Angebot flexibler Bürolösungen in zentraler Lage mit der Infrastruktur, der Gastronomie und den Einkaufsmöglichkeiten der Bergedorfer City wird eine hohe Attraktivität haben“, sagt der Geschäftsführer der Projektgesellschaft „Bergedorfer Tor“, der als Zielgruppe vor allem Solo-Selbstständige, Freiberufler und natürlich junge Firmengründer sieht, die kaum mehr als einen Laptop benötigen. „Regus passt sehr gut in unser gemischt genutztes neues Stadtquartier. Seine Mieter werden sich positiv auf den Wirtschaftsstandort Bergedorf auswirken.“
Erdgeschoss des Komplexes wird von Einzelhandel und Gastronomie bestimmt
Neben den umfangreichen Büroflächen, die sich über den gesamten „Office Tower“ und das angrenzende, siebenstöckige Haus an der Bergedorfer Straße erstrecken, wird das „Bergedorfer Tor“ noch eine ganze Reihe anderer Nutzungen beherbergen.
So sind auf den insgesamt 11.130 Quadratmetern Geschossfläche künftig auch ein medizinisches Zentrum und eine Wohnanlage für Menschen mit erhöhtem Assistenz- und Pflegebedarf untergebracht. Das Erdgeschoss des Komplexes wird von Einzelhandel und Gastronomie bestimmt, deren Räume teils bis zum grünen Innenhof reichen. Das gilt auch für den „Office Tower“.
Neubau aus insgesamt fünf unterschiedlichen Baukörpern
Komplettiert wird der Neubau, der aus insgesamt fünf unterschiedlichen Baukörpern besteht, durch den bereits im Rohbau befindlichen Teil der Baugenossenschaft Bergedorf-Bille. Sie errichtet dort ihre neue Hauptverwaltung und an der rückwärtig verlaufenden Stuhlrohrstraße einen Neubau mit knapp 100 Wohnungen, darunter 23 für Menschen mit Behinderung.