Hamburg. Impfwillige können sich im neuen Jahr an bestimmten Tagen am Glindersweg einfinden. Sozialbehörde entsendet mobile Impfteams.
Bisher hat das Ärzte- und Pflegeteam aus dem Agaplesion Bethesda Krankenhaus 12.000 Corona-Schutzimpfungen ausgegeben. Diesen Mehreinsatz, den das Bethesda seit Mai 2021 aus internen, personellen Ressourcen in der Regel zweimal in der Woche stemmte, ist seit dem 23. Dezember vorbei. Nun übernimmt die Impfkampagne ab Montag, 3. Januar, die für Gesundheitsthemen verantwortliche Sozialbehörde mit der Entsendung von mobilen Impfteams ins Bergedorfer Krankenhaus.
Auf hamburg.de/corona-impfstationen sind Zeiten und weitere Details zum freien Impfangebot der Behörde veröffentlicht. Demnach können sich Impfwillige jeweils montags und mittwochs stets von 14 bis 19.30 Uhr ohne vorige Anmeldung am Glindersweg einfinden. Möglich sind sowohl Erst- wie auch Zweit- als auch Drittimpfungen mit den Impfstoffen Moderna, Biontech und Johnson&Johnson.
Corona Hamburg: Impfaktivitäten sollen auch an der Chrysanderstraße ausgebaut werden
Weiter geimpft wird auch im Impfzentrum an der Chrysanderstraße 4 – nur nicht so umfangreich, wie es die Sozialbehörde zuletzt auf Anfrage des Bergedorfer Fachausschusses für Soziales, Gesundheit und Integration angekündigt hatte. Eigentlich hatten sich die Politiker einen Referenten aus der Behörde für ihre Sitzung am 11. Januar 2022 gewünscht, müssen sich aber mit einer schriftlichen Antwort zur Fortsetzung der Impfkampagne begnügen.
Im Behördentext heißt es unter anderem, „die Impfaktivitäten“ an der Chrysanderstraße würden ab Januar 2022 „parallel auf vier Tage die Woche ausgebaut“, was online angekündigt werde. Doch genau davon ist nichts zu lesen. Im Januar wird zunächst weiter „nur“ an zwei Wochentagen geimpft, dienstags und freitags von 14 bis 19.30 Uhr. Martin Helfrich indes sagte unserer Zeitung, dass die Planungen noch nicht abgeschlossen seien, „Kapazitätsplanungen und Öffnungszeiten“ in dieser Woche vervollständigt und kommuniziert würden, so der Sprecher der Sozialbehörde.
Von 14 Covid-19-Patienten müssen sechs intensivmedizinisch betreut werden
Dennoch begrüßt das Bethesda die vermehrten Anlaufstellen für Schutzimpfungen gegen das Coronavirus und sieht sich bestätigt in der Entscheidung, die eigene Impfkampagne zu beenden. „Wir haben konsequent auch im Sommer durchgeimpft, als das Thema für viele in den Hintergrund geriet. Jetzt müssen wir uns aber auf unsere Hauptaufgabe konzentrieren, die stationären Patienten behandeln und versorgen“, sagt Sprecher Matthias Gerwien, „sowie eben auch die Corona-Patienten“.
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Und diese Aufgabe sei kurz vor der befürchteten neuen Welle durch die Omikron-Mutation schon fordernd genug: Gegenwärtig zählt das Bethesda 14 Covid-19-Patienten. Sechs davon – vier Männer, zwei Frauen, 55 bis 80 Jahre alt, alle ungeimpft – müssen intensivmedizinisch auf der Corona-Station der Zentralen Notaufnahme (ZNA) betreut, drei von ihnen sogar beatmet werden. Vier weitere Corona-Patienten sind auf der Isolierstation der ZNA untergebracht, „sie sind noch infektiös“, schildert Gerwien. Dies wiederum gelte nicht mehr für weitere vier Corona-Kranke, die sich in Einzelzimmern auf anderen Stationen erholen.
Der ehedem infizierte Bethesda-Angestellte ist genesen und wieder im Dienst
Entspannt hat sich derweilen die Lage auf der temporär eingerichteten Corona-Station der Geriatrie. Dort hatten sich vor zwei Wochen, nachdem sich ein Bethesda-Mitarbeiter infiziert hatte, mutmaßlich acht weitere Patienten mit dem Virus angesteckt. Zwei Männer starben wenige Tage nach ihrer Infektionen, alle anderen sind bis auf eine Ausnahme aber mittlerweile nach Hause entlassen worden. „Den letzten Patienten, den wir noch isoliert haben, wollen wir am morgigen Donnerstag auch nach Hause schicken“, kündigt Matthias Gerwien an. Auch der Bethesda-Angestellte sei mittlerweile genesen in den Dienst zurückgekehrt.