Bergedorf. Nach der Testphase mit dem Soft-Opening, geht es nun auch drinnen weiter. Was die Gastronomen genau planen.
Jetzt starten Andreas Kilonzo und Philipp Stiller richtig durch: Ihr „Schlossrestaurant In aller Munde“ wird offiziell am Wochenende 10. und 11. September eröffnet. Mit dem bisherigen Soft Opening, bei dem Restaurantchef Kilonzo und Küchenmaestro Stiller seit Anfang Juli bereits den Innenhof mit bis zu 70 Sitzplätzen gastronomisch nutzen, sind die neuen Pächter der Schlossgastronomie derweilen sehr zufrieden.
Zwar ist bis zum besagten Eröffnungswochenende noch einiges zu schaffen, aber das (coronakonforme) Konzept steht: Freitags und sonnabends wird es jeweils zwei Zeitfenster (17 bis 20 und 20.30 bis open end) geben, für die bereits Tickets (etwa 30 Euro) bei schloss@inallermunde.hamburg reserviert und gekauft werden können. Der frühe Abend im Schlossrestaurant in Bergedorf soll etwas günstiger sein.
Verschiedene Essstationen und ein Empfangsgetränk
Die Eröffnung ist ein Wegweiser für die gut anlaufende Zusammenarbeit zwischen Restaurantpächtern und Museumsleitung, denn auch den Museumseintritt gibt es dazu. Im Anschluss an das Empfangsgetränk werden zudem verschiedene Essstationen (Pasta, Flammkuchen, Desserts und mehr) angeboten, ein DJ unterhält die Anwesenden mit Musik.
„100 bis 150 Gäste sind pro Zeitfenster zugelassen“, sagt Andreas Kilonzo, „wir haben uns für eine zweitägige Eröffnungsphase entschieden, um möglichst viele Gäste begrüßen zu können.“ Die sollen auch die Innenräume kennenlernen, die dann fertig ausgestattet sind. Am kommenden Montag kommt die erste Teillieferung mit zunächst Tischen, Stühlen, Bänken und Tischplatten. „Noch nicht dabei sind die Barhocker und die Möbel für die Außenterrasse, die kommen Ende August, Anfang September“, weiß Kilonzo.
Noch fehlt es an Personal etwa für die Bar
Auch personell sollte noch nachgebessert werden, obwohl das in diesen Zeiten alles andere als einfach ist: Während das Küchenteam bereits komplett ist, darf es im Service gern noch ein Festangestellter mehr sein, das Barpersonal fehlt noch komplett. Kilonzo erklärt: „Corona hat definitiv dazu beigetragen, dass viele aus den Gastronomiejobs raus sind.“ Doch der Restaurantchef ist zuversichtlich: Die, die schon da sind, seien „alles gelernte Leute“.
Und die Zuversicht, dass das Schlossrestaurant einschlagen wird, ist ohnehin groß. Das bewies die Startphase im Innenhof: Bis zu 70 Plätze sind dort im „Pop-Up-Restaurant“ zu besetzen – und es wird angenommen. Stammgäste lassen sich immer wieder blicken, probieren die kleine, aber sehr ausgesuchte, stets wechselnde Speisekarte. Hochzeitsempfänge werden gern in der Schlosskulisse gebucht. Erfolgreich laufen auch die sonntäglichen Jazz-Frühschoppen des Freundeskreises Jazzclub Bergedorf, die fast immer 70 Gäste garantieren. Geöffnet ist mittwochs bis sonnabends von 15 bis 22 Uhr, an Sonntagen von 10 bis 17 Uhr (von 10 bis 13.30 Uhr Jazzfrühstück). Montag und Dienstag sind Ruhetage.
Ärger um die Bierwerbung auf den Schirmen
Es läuft also jetzt schon gut – da ärgern Andreas Kilonzo nicht einmal erste kritischere Töne aus der lokalen Politik: Dort hatte zuletzt Rudi Walter (Linke) im Kulturausschuss angemerkt, dass ihm die von einer Hamburger Brauerei gesponserten Sonnenschirme nicht zusagen würden. „Bierwerbung? Das hätte ich mit dem Pächter besprochen, dass das im Bergedorfer Schloss nicht geht.“ Walter stand aber allein mit seinem Missmut. „Immerhin ist es eine Hamburger Brauerei“, versteht Ulf von Krenski, derzeit übergangsweise Bezirksamtschef, die Aufregung gar nicht – und merkt an: „Da ist so viel Leben im Innenhof, wie wir es zuvor nie hatten.“
Übrigens: Am Eröffnungs-Freitag werden Kilonzo, Stiller und ihre Mannschaft vorher noch zwei Hochzeitsempfänge à 50 Gäste im Innenhof bewirten – mal so als Einstimmung. Andreas Kilonzo findet: „Schöne Herausforderung.“