Hamburg. Neubau sollte eine Alternative zum überlasteten Bille-Bad werden. Aber der Freizeitwert für „normale“ Nutzer könnte gering ausfallen.
Die Klagen über Bergedorfs Bille-Bad am Reetwerder sind so alt wie der Neubau selbst: Seit es 2005 in seiner heutigen Gestaltung und Größe eingeweiht wurde, klagen Vereine und Schulen über zu geringe Schwimmzeiten, private Nutzer aber ebenso über dauernd besetzte Bahnen und ganze Bereiche des Bades. Mit dem zweiten Schwimmbad des Bezirks, geplant im Zukunftsstadtteil Oberbillwerder, so die Hoffnung auch der Bezirkspolitiker, könnte der Andrang künftig besser verteilt werden.
Doch dass die Vorstellungen wohl weit auseinanderklaffen, zeigte jetzt eine mündliche Anfrage in der Bezirksversammlung. Dort wollte Michael Mirbach (Die Linke) wissen, ob es korrekt sei, dass das neue Bad zwar zentral an der künftigen Fußgängerzone Oberbillwerders geplant werde – aber ohne Sprungturm, ohne Rutsche und ohne Planschbecken und somit mehr am Vereinsschwimmen ausgerichtet werde? „Wie kann man dann unter diesen Voraussetzungen davon sprechen, dass es ein attraktives Freizeitbad für alle wird?“, fragte er provokant.
Schwimmbad in Oberbillwerder: Details „noch in der Abstimmung“
Bezirksamtsleiterin Cornelia Schmidt-Hoffmann betonte zwar, dass ein „attraktives Schwimmbad für alle“ entstehen solle. Allerdings seien die Planungen noch nicht abgeschlossen, „die Details sind gerade in der Abstimmung“. Es gelte, sich noch intensiver damit auseinanderzusetzen, „was wir für einen Bedarf haben und was finanziert werden kann“. Denn wenn die städtische Bäderland der Betreiber würde, falle jedes Defizit letztlich auf die Stadt zurück. Dennoch solle ein „leistungsfähiges Schwimmbad“ gebaut werden. Sie betonte: „Die Verhandlungen sind noch nicht abgeschlossen.“