Hamburg. Autofahrer und Radler bemängeln Pflasterung. Für sechs Millionen Euro entstand auf 1200 Metern Länge allerhand Flickschusterei.

Gleich mehrere irritierte Autofahrer und Radler haben sich wegen des Zustands der gerade erst als Veloroute fertig gestellten Kurt-A.-Körber-Chaussee an unsere Redaktion gewandt. „Das ist ja eine Wellenpiste geworden, wo man als Autofahrer seekrank wird“, so der Tenor. Andere bemängeln die sehr unterschiedliche Pflasterung, die an manchen Stellen einem Flickenteppich gleicht und zudem Nahtstellen mit Kanten und dicken Teerwülsten hat. „Nach monatelangen Sperrungen sieht die Straße alles andere als fertig aus“, ärgert sich ein Radfahrer. „Kommt da vielleicht noch eine letzte Deckschicht drauf?“

Nach Worten von Bezirkssprecher Dr. Sebastian Kloth ist das nicht vorgesehen, die Straße sei fertig gestellt. Und Beschwerden seien beim Bezirk bisher nicht eingegangen. Aber: „Voraussichtlich noch in diesem Jahr erfolgt die Abnahme mit der federführenden Baufirma. Wenn dann Mängel erkennbar sind, werden die selbstverständlich noch behoben.“

Kurt-A.-Körber-Chaussee sorgt für Ärger bei Autofahrern und Radler

Seit Ende September 2019 wurde die Straße auf 1200 Metern Länge instand gesetzt und umgestaltet. Anfang vergangener Woche ist sie wieder komplett für den Verkehr freigegeben worden, auch die Linienbusse fahren wieder planmäßig.

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Überwiegend kommt der Umbau den Radfahrern auf der Veloroute 9 zugute. Sie fahren nun beiderseits auf zusammen 2,8 Kilometern runderneuertem Radweg inklusive der bis zu 2,25 Meter breiten Radstreifen – dort wo es geht – mit deutlich mehr Komfort, während Autofahrer sich mit weniger Platz (Verschmälerung der Fahrbahn von 7 auf 6,50 Meter) und weniger Parkplätzen (von 80 auf 45) arrangieren müssen. Auch 19 der 60 Straßenbäume mussten weichen. „Für acht gab es Neuanpflanzungen an der Straße, elf in der näheren Umgebung“, erklärt Tiefbauchef Lars Rosinski.

Manche Radfahrer bleiben lieber auf dem Fußweg

Die großflächige Sanierung kostete sechs Millionen Euro. Laut Rosinski hat der Bezirk in diesem Jahr insgesamt 100.000 Quadratmeter Straßenfläche instand gesetzt, saniert oder aufbereitet. Auf die 1,2 Kilometer der Kurt-A.-Körber-Chaussee entfallen davon rund 15 Prozent.

Angst macht vor allem etlichen älteren Radfahrern die Wegeführung im Bereich der Kreuzung mit dem Sander Damm: „Ich fahre mehrmals in der Woche von der Esso aus Richtung Weidenbaumsweg. Da wird der Radweg jetzt auf die Fahrbahn und mitten zwischen die abbiegenden Autos geführt“, sagt Christel Raschke (84). „Das ist lebensgefährlich.“ Sie bleibe dort mit ihrem Rad lieber auf dem Fußweg.