Bergedorf. Stiftung kauft Grundstück für den Bau der Einrichtung in Bergedorf. Zehn Millionen Euro kostet das Projekt. Wann es fertig sein soll.

Jetzt werfen Bergedorfs Hospiz-Planer den Turbo an. Der Kaufvertrag für das gut 3000 Quadratmeter große Grundstück gleich neben dem Haus im Park im Villengebiet ist unterzeichnet, das Bebauungsplan-Verfahren wieder aktiviert – und besonders wichtig: Das Werben um Spenden beginnt.

„Wir brauchen bis Jahresende zwei Millionen Euro“, sagt Hans-Michael Kay, der das Zehn-Millionen-Euro-Projekt mit seiner Frau Marianne und der gemeinsamen Infinitas-Kay-Stiftung seit gut einem Jahr vorantreibt. „Es soll ein Hospiz der Bergedorfer werden, an dem sich unsere Stiftung natürlich auch ganz maßgeblich beteiligt. Und das nicht nur mit der Planung und Organisation. Gebraucht werden große und auch kleine Spenden.“ Alle Details dazu auf der Homepage unter www.hospiz-im-park.de.

Bergedorf: „Hospiz im Park“ wird Einrichtung für junge Erwachsene

Zu Weihnachten 2024 soll das ehrgeizige Projekt fertig sein, dessen Markenzeichen sein imposantes, rund 15 Meter hohes Zöllinger Dach ist, das an einen umgekehrten Schiffsrumpf erinnert. In voller Schönheit wird die Konstruktion aus hellem Holz an der Lamprechtstraße sein. Von dort zieht sich das jetzt gekaufte Areal bis über den heutigen Parkplatz vom Haus im Park und umfasst auch das dort stehende alte Kutscherhaus.

Marianne und Hans-Michael Kay auf dem künftigen Hospiz-Grundstück in Bergedorf, zu dem auch der Parkplatz und das Kutscherhaus (hinten) gehören.
Marianne und Hans-Michael Kay auf dem künftigen Hospiz-Grundstück in Bergedorf, zu dem auch der Parkplatz und das Kutscherhaus (hinten) gehören. © Ulf-Peter Busse | Unbekannt

„Sobald uns das Grundstück von der Körber-Stiftung übergeben worden ist, rollen die Abrissbagger an“, sagt Hans-Michael Kay. „Allerdings nur, um die uralten, zugewucherten Schulpavillons zu beseitigen. Das Kutscherhaus bleibt stehen und wird künftig wohl Arztpraxen beherbergen – gern aus dem Bereich Onkologie oder Palliativ-Medizin.“

Übergabe des Areals im Bergedorfer Villenviertel am 1. Januar 2023

Wann genau die Arbeiten beginnen, ist allerdings noch offen: Weil sich die Fertigstellung des Körber-Hauses an der Bergedorfer Straße und damit der Umzug vom Haus im Park dorthin immer weiter verzögert, ist die Übergabe des Areals im Vertrag erst auf den 1. Januar 2023, datiert und kann sogar noch bis „spätestens 1. Juni“ verschoben werden. Doch daran wird das Projekt nicht scheitern, was die Bauschilder belegen sollen: Sie werden mit Ansichten vom „Hospiz im Park“ bereits in den nächsten Tagen an der Lamprechtstraße und am Haus-im-Park-Parkplatz aufgestellt.

Die zehn Millionen Euro Gesamtkosten teilen sich auf in rund acht Millionen für den Bau und den Grunderwerb, eine Million für die Inneneinrichtung und eine weitere Million Euro an Finanzierungs- und Vorbereitungskosten. So soll das gesamte bis zu 40-köpfige Personal bereits ein halbes Jahr vor der Eröffnung eingestellt werden, um einen reibungslosen Start sicherzustellen. „Wir suchen vor allem Krankenschwestern und -pfleger mit Zusatzausbildung für Hospize“, sagt Marianne Kay. „Und die ersten Bewerbungen haben wir sogar schon.“

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Weicher Untergrund macht teure Pfahlgründung erforderlich

Auch baulich gab es bereits eine Überraschung, wenn auch keine gute: Ausgerechnet unter dem Neubau ist der Untergrund durch eine Torfschicht so weich, dass das Gebäude auf Pfählen gegründet werden muss. Doch das haben die Kays als Ansporn genommen. Die teure Gründung wird nun genutzt, um durch die Pfähle Erdwärme in die Energieversorgung einzuspeisen.

Ohnehin wird das Hospiz im Park in ganz Norddeutschland einzigartig sein: Mit 16 Appartements, alle gut 30 Quadratmeter groß und dank gemütlicher Einrichtung mit Sofa, Sitzecke, Bücherregal und modernster Technik ganz anders als ein Krankenzimmer. Ein Schwerpunkt soll auf jungen Erwachsenen ab 18 Jahre liegen, die hier mit ihren Liebsten die letzten Tage und Wochen des Lebens verbringen.