Hamburg. Zum Jahresende soll das neue Kultur- und Begegnungshaus mit Angeboten starten. Doch die Öffnungzeiten sind noch fraglich.

Der Estrich ist in allen Räumen gegossen, das Parkett wird in der kommenden Woche gelegt Die Ausbauarbeiten im neuen Körber-Haus in Bergedorf sind im vollen Gang. Auch die Arbeiten an den Außenanlagen auf der Steinernen Insel haben vor Kurzem begonnen.

Ende dieses Jahres soll das multifunktionale Kultur- und Begegnungshaus von Bezirk und Körber-Stiftung am zentralen Standort des früheren Lichtwarkhauses eröffnet werden. „Baulich bedingt wird zunächst das Körber-Haus eröffnet und danach das Lichtwark-Theater“, sagt Bezirkssprecher Lennart Hellmessen. Ursprünglich war eine Eröffnung im Sommer 2022 vorgesehen, die Verzögerung ist laut Hellmessen durch fehlende Lieferungen von Baumaterialien entstanden. „Ausschlaggebend war die verzögerte Lieferung von Dämmmaterial für den Fußboden.“ Als Grund vermutet er die allgemeinen Umstände in der Baubranche, die durch die Corona-Pandemie stark getroffen wurde.

Großbaustelle Körber-Haus: Noch sind die Öffnungszeiten nicht geklärt

Offen ist noch die Frage, ob das Körber-Haus auch an Sonn- und Feiertagen geöffnet sein soll. „Die Körber-Stiftung will ihren Gebäudeteil an Sonntagen nicht öffnen“, berichtete die Körber-Haus-Beauftragte Nicole Becker-Kloth vom Bezirksamt jetzt den Fachpolitikern im Kulturausschuss. Ob der Bezirk für seinen Gebäudeteil eine Sonntagsöffnung bieten könne, hängt nach ihren Worten von den Betreibern des Cafés und deren Entscheidung ab. „Ohne ein geöffnetes Café befürchten wir auch für uns an Sonntagen zu wenig Publikumslauf.“ Auch die Bücherhalle sei ja sonntags geschlossen.

Eine Kröte müssen auch die Senioren vom Awo-Tanztee schlucken, wie Maria Westberg (Die Linke) beklagte. Bei dem Tanztreff mit Livemusik, der gegenwärtig noch jede Woche im Kulturzentrum Lola steigt, kommen bis zu 120 Teilnehmer. In dem Saal im neuen Körber-Haus werden aber nur 70 Personen Platz finden. „Die Awo bekommt für den Tanztee unseren größten Saal“, so Becker-Kloth. „Wenn der zu klein ist, findet sie vielleicht anderenorts in Bergedorf etwas Passendes.“

Das Studio Lichtwark wird Jugend-Musikantenwettstreit ausrichten

Für die bezirkliche Kulturarbeit im Körber-Haus steht künftig das Studio Lichtwark. Das ist der neue Name für den bisherigen Lichtwark-Ausschuss, der in den vergangenen Jahrzehnten unter anderem die Jugendtheatertage und den Jugend-Musikantenwettstreit ausgerichtet hat. „Der Name Lichtwark-Ausschuss war irreführend, denn es handelt sich ja nicht um einen politischen Ausschuss, der berät und Beschlüsse fasst“, erklärte die Körber-Haus-Beauftragte. Gleichwohl beabsichtige das Studio Lichtwark, das Erbe des Vierländer Kunsthistorikers und -pädagogen Alfred Lichtwark (1852-1914) zu bewahren.

Nach Worten von Theaterpädagogin Simone Thiele vom Studio Lichtwark läuft der Jugend-Musikantenwettstreit am kommenden Wochenende im Haus im Park im Fach Klavier, am Wochenende 7. und 8. Mai dann in allen anderen Fächern. Das Preisträgerkonzert ist für Sonntag, 12. Juni, im Spiegelsaal im Rathaus terminiert. Für die Jugendtheatertage gibt es bisher vier Anmeldungen, darunter auch eine internationale Gruppe. Über die Aufführungstermine, die zwischen dem 7. und 25. Juni liegen werden, soll noch vor Ostern entschieden werden.

Vielleicht gibt es künftig sogar einen Plattdüütsch-Wettbewerb

Weitere Aktionen vom Studio Lichtwark sind noch in diesem Jahr Theater-Workshops und ein Live-Hörspiel zusammen mit der Bücherhalle. Erika Garbers (CDU) regte zusätzlich einen Plattdüütsch-Wettbewerb an.