Hamburg. Den geplanten Standort im neuen Bergedorfer Tor hatten Post und Postbank abgelehnt. Nun ist klar: Ein Filiale soll es aber geben.

Als das Bezirksamt Bergedorf Anfang März mitteilte, dass im neuen Bergedorfer Tor doch keine Deutsche Post- und Postbankfiliale eröffnen wird, war die Empörung groß. Nun haben sich die Wogen geglättet. Auf eine Anfrage der CDU teilten die Postbank und die Deutsche Post AG mit: Verlassen wollen sie den Standort Bergedorf nicht. Stattdessen werde nach einem Alternativstandort gesucht. Da Postbank und Deutsche Post kooperieren, müssen sie sich aufeinander abstimmen.

Da die einzige kombinierte Post- und Postbankfiliale derzeit provisorisch in den Containern an der Kurt-A.-Körber-Chaussee 6 untergebracht ist, bestand die Sorge, dass auch diese letzte selbst betriebene Geschäftsstelle bald Geschichte sein könnte. Der einst geplante Umzug ins Bergedorfer Tor ist laut Unternehmenssprechern vom Tisch. Die Postbank betont jedoch, es würden zurzeit Verhandlungen über einen neuen Standort der Filiale in der Nähe geführt. Ergebnisse gebe es aber noch keine. „Wir stellen sicher, dass die Versorgung mit Bargeld und Bankprodukten auch in Zukunft gewährleistet ist“, heißt es in dem Schreiben.

Deutsche Post: Postbank-Dienstleistungen gibt es nur an der Kurt-A.-Körber-Chaussee

Die Deutsche Post verweist zudem auf die vielen Kooperationen mit Kiosken und Einzelhändlern in Bergedorf. Zwar gebe es tatsächlich keine Anlaufstelle mehr, die von der Deutschen Post selbst betrieben werde. Im ganzen Bezirk seien trotzdem noch 23 Filialen zu finden – das heißt Standorte mit umfangreichen Post-Dienstleistungen und teilweise auch Finanzangeboten. Zudem habe der Bezirk zwölf DHL-Paketshops und 27 DHL-Packstationen, über die Pakete abgeschickt und in Empfang genommen werden können. Hinzu kämen vier Verkaufspunkte in denen Brief- und Einschreibemarken erhältlich sind.

Die typischen Postbank-Dienstleistungen gibt es hingegen nur an der Kurt-A.-Körber-Chaussee: Wer Kontoauszüge an einem Drucker der Postbank ziehen möchte, kann das nur an den Banking-Terminals in der provisorischen Filiale tun. Zudem seien hier auch den einzigen Geldautomaten und ein sogenannter Cash Recycler der Bank, an dem Geld eingezahlt werden kann.

Der Automat am Edith-Stein-Platz ist weggefallen

Die detaillierte Anfrage hatte André Wegner (CDU) Mitte März angeschoben. Von der ausführlichen Antwort der Post und der Postbank ist er positiv überrascht. „Jetzt, wo uns zugesichert wurde, dass die Filiale in Bergedorf bleiben soll, hat sich die Aufregung etwas gelegt“, meint Wegner. Die vorgelegten Unterlagen hätten zudem gezeigt, dass das Filialnetz in Bergedorf ansonsten ausreichend sei. „Mehr Standorte wären natürlich noch besser, aber so ist es erst mal in Ordnung.“

Die Aussage der Postbank, in den vergangenen Jahren sei kein Kontoauszugsdrucker abgebaut worden, kann er jedoch nicht nachvollziehen. „Vom Bergedorfer Seniorenbeirat wissen wir, dass am Edith-Stein-Platz ein Automat weggefallen ist“, sagt Wegner. Er wisse jedoch, dass auch viele Senioren mittlerweile Online-Banking betrieben und mit Kreditkarte zahlten.

Wo die neue Post- und Postbankfiliale hinkomme, müsse nun abgewartet werden. Wegner: „Wir werden das weiter aktiv verfolgen.“