Hamburg. Nach Erdbeeren und Blumen erweitern die Demeter-Gärtner von Sannmann ihr Angebot – auch sonntags. Wie das bisher angenommen wird.

Die Bio-Gärtnerei Sannmann in Ochsenwerder geht neue Wege, bietet neuerdings auch Erdbeeren und Sommerblumen zur Selbsternte an – mit großem Erfolg. Deshalb sollen Besucher nun auch Tomaten selbst ernten können. Sie haben zehn Sorten zur Auswahl. Alle zur Selbsternte angebotenen Produkte sind in Demeter-Qualität.

Die Erdbeersaison neigt sich dem Ende zu, die Tomatensaison hingegen beginnt erst noch. Mit etwas Glück können Besucher der Demeter-Gärtnerei am Wochenende 29./30. Juni am Ochsenwerder Norderdeich 50 die letzten Erdbeeren ernten. „Der heftige Regen der vergangenen Tage hat den Erdbeeren sehr zugesetzt, deshalb gibt es nur noch wenige“, sagt Gärtnerei-Chefin Alina Sannmann. Auf jeden Fall wird es von dem Wochenende an Tomaten geben – und Sommerblumen sowieso. Nach getaner Gartenarbeit können die Besucher auf dem Hof verweilen und Kaffee, Espresso oder ein Eis – selbst gemachtes Erdbeereis am Stiel sowie Vanilleeis mit hausgemachter Erdbeersoße –genießen.

Erfolgreicher Start: Demeter-Gärtnerei Sannmann baut Selbsternte-Angebot aus

Seit dem 25. Mai werden von Alina Sannmann und ihrem rund 20 Mitarbeiter starken Team Erdbeeren zur Selbsternte angeboten. Einige Meter weiter wachsen in einem Gewächshaus die Tomaten. Sie werden bis zum Ende der Saison Ende September angeboten. Dann endet auch das Selbsternte-Angebot für die Blumen.

Bisher war Selbsternte nur sonnabends möglich, künftig können Tomaten und insektenfreundliche Blumen sonnabends und sonntags jeweils zwischen 11 und 17 Uhr gepflückt beziehungsweise abgeschnitten werden – und zusätzlich auch beim beliebten Tomatenfest, das am Sonnabend, 27. Juli, 14 bis 18 Uhr, auf dem weitläufigen Gelände der Gärtnerei gefeiert wird.

Bei den Tomaten haben die Besucher die Wahl zwischen zehn Sorten, die auf 400 Quadratmetern wachsen

Die bisherigen Selbsternte-Sonnabende seien ein großer Erfolg gewesen, berichtet Alina Sannmann. „Die meisten Besucher haben nach der Ernte hier noch einen Kaffee getrunken oder ein Eis gegessen. Wir haben bis zu 130 Tassen Kaffee an einem Tag verkauft – neben mindestens 400 Kilogramm Erdbeeren. Die waren der große Renner.“ Das ebenfalls neu gestartete Gastronomie-Angebot gibt es parallel zu den Selbsternte-Zeiten.

Das Tomatenfest, hier eine Aufnahme vom Juli vergangenen Jahres, lockt jährlich Besuchermassen auf das weitläufige Gelände am Ochsenwerder Norderdeich. In diesem Jahr wird es am 27. Juli gefeiert.
Das Tomatenfest, hier eine Aufnahme vom Juli vergangenen Jahres, lockt jährlich Besuchermassen auf das weitläufige Gelände am Ochsenwerder Norderdeich. In diesem Jahr wird es am 27. Juli gefeiert. © Gabriele Kasdorff - Kasdorff@magenta.de | Gabriele Kasdorff - Kasdorff@magenta.de

Der Erdbeeranbau auf einem etwa 800 Quadratmeter großen Feld ist für die Bio-Gärtner Neuland. Vor dieser Saison wuchsen auf dem Gärtnerei-Gelände viel weniger Erdbeeren, die nicht verkauft wurden, sondern von der Familie Sannmann und ihren Mitarbeitern gegessen wurden.

Die Preise sind nach Abnahmemengen gestaffelt: Wer mehr kauft, zahlt weniger für Kilo

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Die Sommerblumen in vielen herrlichen Farben wachsen direkt neben dem Erdbeerfeld auf rund 200 Quadratmetern. Das benachbarte Gewächshaus, in dem die zehn Tomatensorten gedeihen, erstreckt sich über etwa 400 Quadratmeter. Es ist eines von drei Gewächshäusern, in denen die Bio-Gärtnerei Tomaten anbaut. „Die anderen beiden Gewächshäuser werden aber nicht für die Selbsternte geöffnet“, sagt die 31-Jährige.

Die Preise für die Selbsternte-Produkte sind nach Abnahmemengen gestaffelt: Wer mehr kauft, zahlt im Verhältnis deutlich weniger. So kostet ein Kilogramm Tomaten 12 Euro, bei einer Abnahmemenge von drei Kilogramm müssen 9 Euro/Kilo gezahlt werden und bei sechs Kilogramm 7 Euro/Kilo. Was die Sorten betrifft, zahlen die Besucher einen Einheitspreis, egal, für welche Tomatensorten sie sich entscheiden. Das Angebot reicht von der Cherry- bis zur Fleischtomate. Bei den Blumen kommt es auf die Größe des gepflückten Straußes an: Ein kleiner kostet 3 Euro, die mittlere Größe 5 Euro und ein großer Blumenstrauß 7 Euro.

Alina Sannmann ist nun alleinige Betreiberin der bekannten Demeter-Gärtnerei

Alina Sannmann ist inzwischen die alleinige Betreiberin der bekannten Demeter-Gärtnerei. Ihr Bruder Sönke Sannmann hat sich als Gesellschafter von der Spitze des Unternehmens zurückgezogen, um beruflich neue Wege zu gehen. Die Geschwister, die noch einen älteren Bruder und eine ältere Schwester haben, führten die große Gärtnerei seit Anfang 2022 als Gesellschaft bürgerlichen Rechts gemeinsam. Nach dem Tod ihres Vaters Thomas Sannmann im Juli 2020 war das Unternehmen eineinhalb Jahre lang als Erbengemeinschaft geführt worden.

Ein Bild aus dem August 2022: Die Geschwister Alina und Sönke Sannmann haben die Gärtnerei eine Zeit lang als Doppelspitze geführt.  
Ein Bild aus dem August 2022: Die Geschwister Alina und Sönke Sannmann haben die Gärtnerei eine Zeit lang als Doppelspitze geführt.   © Thomas Heyen | Thomas Heyen

Nach der Höfe-Ordnung hat Alina Sannmann, Ökotrophologin und gelernte Gärtnerin, aufgrund ihrer beruflichen Kenntnisse Haus und Hof vererbt bekommen, aber beide Kinder waren gleichberechtigte Gesellschafter. Bis zum 1. Januar 2022 war das Unternehmen als Erbengemeinschaft weitergeführt worden.

Monika Sannmann kümmert sich um das eigenständige Unternehmen Sannmann Gemüse-Abo

Thomas Sannmann hatte die Gärtnerei 1983 von seinem Vater Willy Sannmann übernommen und zwei Jahre später auf Bio
umgestellt. Den Landwirtschaftsbetrieb gibt es allerdings schon seit zehn Generationen. Früher gab es auf dem Gelände auch Viehhaltung. Damals ging es darum, die Familie versorgen zu können. „Unser Großvater war dann der erste in der Familie, der ausschließlich Gemüse anbaute und es vermarktete“, sagt Alina Sannmann.

Ihre Mutter, Monika Sannmann, kümmert sich um die Abo-Kisten. Sie ist Geschäftsführerin des eigenständigen Unternehmens Sannmann Gemüse-Abo mit Sitz an der Ochsenwerder Landstraße 153. Ein Teil des Bio-Gemüses, das an Abonnenten verkauft wird, stammt aus der Gärtnerei Sannmann, aber nicht alles. Derzeit werden übers Jahr knapp 40 Sorten Gemüse und Kräuter produziert. Die Gärtnerei beliefert auch Markt- und Großhändler sowie Gastronomen.