Hamburg. Saisonstart in den Grünanlagen: Moderne Sitzgelegenheiten machen Lust auf Sommer. Bei der Standortsuche wurde ein Geheimnis gelüftet.

Das Wochenende, 6. und 7. April, mit seinen Temperaturen um die 20 Grad hat in Bergedorfs Parks die Sommersaison eröffnet. Spaziergänger, Radler und ganze Familien, die mit ihren Kindern die Spielplätze erobern, bestimmten das Bild. Entsprechend gern wurde das aufgestockte Angebot an Parkbänken in Anspruch genommen, das vielfach durch moderne Sitzgelegenheiten aus verzinkten und pulverbeschichteten Stahlkonstruktionen ersetzt wird, die ergonomisch besonders sitzfreundlich gestaltet sind.

„Beim Austausch profitieren wir finanziell vom Bürgerschaftsprogramm Seniorenbänke“, sagt Wolfgang Charles, Chef des Managements öffentlicher Raum im Bezirk. Entsprechend sei es möglich gewesen, insgesamt 14 zusätzliche Bänke zu bestellen, die derzeit Stück für Stück aufgestellt werden. Die Hälfte davon kommt ins Grüne Zentrum in Lohbrügge-Nord, wo sich Anwohnerin Ursula Schilakowski beim Bezirksamt für die Ergänzung des öffentlichen Sitzplatzangebots eingesetzt hat.

Mehr Komfort im Grünen: Bergedorf stellt 14 neue Bänke auf

Die 87-Jährige, ehemalige CDU-Lokalpolitikerin hatte mit der Grünabteilung sogar die genauen Standorte besprochen: „Bänke können wir hier nie genug bekommen, damit auch die vielen Senioren unseres Quartiers die weitläufigen Grünanlagen nutzen können. Viele leben schon seit dem Bau von Lohbrügge-Nord hier, also seit rund 50 Jahren.“

Eine Zeitspanne, die Wolfgang Charles bei der Standortsuche in alten Unterlagen aus der Bauzeit von Lohbrügge-Nord blättern ließ – und eine erstaunliche Besonderheit des Grünen Zentrums zutage förderte: „Wir wussten zwar, dass der langgezogene Park mit seinen vielen Seen und dem Bornmühlenbach als Wasserlauf ein Relikt der alten Ziegeleien und ihrer Tonkuhlen ist.“ Aber dass er zusätzlich mit vielen Anhöhen und Ebenen versehen wurde, sei ein Zufallsfund in den Unterlagen. „Es gab keinen Bebauungsplan für die üppige Grünfläche. Deshalb wurde in den 60er-Jahren spontan mit den Baugenossenschaften abgesprochen, deren Bodenaushub bei der Entstehung der Wohngebäude von Lohbrügge-Nord für die Gestaltung des im Grünen Zentrums zu verwenden. So frei würde ich auch heute gern arbeiten.“

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Flexibel kann sich sein Team immerhin bei der Verteilung der zusätzlichen Bänke zeigen, zu denen neben denen im Grünen Zentrum weitere sieben gehören, die nach den Wünschen des Bergedorfer Seniorenbeirats im Rest des Bezirks verteilt werden. Parallel läuft die Herrichtung der alten Sitzgelegenheiten. Von ihnen bleiben im Winter nur die Betonfüße stehen, während die hölzernen Bretter der Sitzflächen und Lehnen eingelagert werden, um sie vor Verwitterung zu schützen. Zudem können sie bei Regen und Schnee ohnehin nicht genutzt werden.

„Die neuen Bänke aus beschichtetem Stahl bleiben das ganze Jahr über draußen“, freut sich Wolfgang Charles, der sie in den Parks aus ästhetischen Gründen ausschließlich in Dunkelgrün aufstellt. Nur an den Spielplätzen sind auch andere Farben erlaubt. Genervt ist er über das durchgängige Knallrot der Mülleimer, das so gar nicht in die Parks passe: „Da lässt die Stadtreinigung leider nicht mit sich reden“, bedauert Charles. „Nur in denkmalgeschützten Grünanlagen wie dem Schlosspark ist das anders: Wenigstens dort sind die Mülleimer in unauffälligem Anthrazit gestaltet.“