Bergedorf. Die Bergedorfer Zeitung präsentiert Konzert mit Lesung im Haus im Park. Ein prominenter Ehrengast ist auch dabei.
Seine Markenzeichen waren mitreißende Reden, Menthol-Zigaretten und nicht zuletzt markante Feiern mit unzähligen prominenten Gästen im Haus im Park: Helmut Schmidt, Bundeskanzler mit Wahlkreis Bergedorf, war oft im Bezirk – und stand hier nicht nur am Rednerpult. Der legendäre Politiker war auch ein begnadeter Pianist: „Helmut Schmidt am Klavier“ ist die weitgehend unbekannte, die weiche Seite von „Schmidt-Schnauze“.
„Ohne Musik wäre mein Leben anders verlaufen“, gestand er als Bundeskanzler. Sein Klavier stand im Kanzleramt, natürlich auch im heimischen Reihenhaus-Bungalow in Langenhorn, manchmal für Plattenaufnahmen sogar im Tonstudio – und bei den Bergedorfer Feiern auch im Haus im Park. Genau dort erklingt es nun wieder, neun Jahre nach Schmidts Tod als Teil der BergedorferMusiktage und auf Initiative der Bergedorfer Zeitung eingebettet in eine musikalische Lesung: Am Sonnabend, 20. April, ab 19 Uhr erklingen im Theater Haus im Park am Gräpelweg Schmidts Lieblingsstücke, liest Schmidt-Biograf Prof. Dr. Reiner Lehberger Auszüge aus seinem Buch „Helmut Schmidt am Klavier“ und plaudert mit Ehrengast Björn Engholm über Helmut und Loki Schmidt.
Bergedorfer Musiktage präsentieren einen Abend mit Helmut Schmidts Lieblingsmusik
Der Abend wechselt mehrfach zwischen Musik- und Gesprächsteilen, wobei Schmidts Lieblingskomponisten nicht zu kurz kommen. So spielt die junge, renommierte Pianistin Sijia Ma Werke von Johann Sebastian Bach, Wolfgang Amadeus Mozart, Robert Schumann und George Gershwin. Die 28-jährige Wahl-Hamburgerin spielte bereits weltweit in den größten Konzertsälen, in Hamburgs Elbphilharmonie sowie der Laeiszhalle.
Neben ihr bekommt Schmidt-Biograf Reiner Lehberger ein Solo als Erzähler, in dem er von seinen Begegnungen mit dem Ehepaar Schmidt und dem Pianisten im Politiker berichtet. Anschließend gesellt er sich zur Gesprächsrunde mit Björn Engholm, dem ehemaligen Schleswig-Holsteinischen Ministerpräsidenten und SPD-Vorsitzenden, der auch Bundesminister für Bildung und für Landwirtschaft war, bevor ihn die sogenannte Schubladenaffäre zum Rückzug aus allen Ämtern zwang, einschließlich der Kanzlerkandidatur 1993 gegen Helmut Kohl.
- Bergedorfer Musiktage: Frischer Wind fürs neue Programm
- Gilla Cremer spielt „Die Dinge meiner Eltern“ im Körberhaus
- Farhang Logmani – der Vater der Bergedorfer Musiktage
Moderiert von Jana Werner werden Björn Engholm und Reiner Lehberger über den Menschen Helmut Schmidt plaudern. Einschließlich so mancher Marotte und etlicher Zitate des großen Politikers, der 1983 Hamburger Ehrenbürger wurde. Mit der Bergedorfer Zeitung hielt er Zeit seines Lebens eine enge Verbindung, schrieb selbst als Bundeskanzler noch Kolumnen über den Politikbetrieb in der damaligen Bundeshauptstadt Bonn.
Abonnenten der Bergedorfer Zeitung zahlen pro Ticket nur zehn Euro
Karten für „Helmut Schmidt am Klavier“ gibt es für 25 bis 28 Euro über die Homepage bergedorfer-musiktage.de sowie an allen Theaterkassen (dort zuzüglich Vorverkaufsgebühr). Für Abonnenten der Bergedorfer Zeitung und des Hamburger Abendblatts wird aus Anlass unseres 150-jährigen Jubiläums ein deutlicher Rabatt gewährt. Für sie kosten alle Tickets nur zehn Euro. Sie müssen allerdings über die Musiktage-Homepage gekauft werden. Beim Einlass ins Haus im Park wird dann um Vorlage der Treuekarte geben, die alle Abonnenten in Form einer Hanseaten-, einer Gold- oder einer Silberkarte haben.
Der Abend ist eingebettet in eine Foto-Ausstellung rund um Helmut und Loki Schmidt. Die Schau zeigt Bilder des Bergedorfer Fotografen Michael Zapf von Schmidts Veranstaltungen im Haus um Park und aus dem Reihenhaus-Bungalow der Schmidts in Langenhorn. Die Schau wird zwei Wochen lang zu sehen sei, feierliche Eröffnung ist am Donnerstag, 11. April, um 18 Uhr.