Curslack. Historisches Gebäude am Achterschlag wurde zum Montessori Kinderhaus Vierlanden umgebaut. Bald sollen Kinder das Haus mit Leben füllen.

Kleine Stühlchen und Tische stehen bereit, Spiele und Bücher sind in Regale einsortiert, ebenso Bastel- und verschiedenste Materialien zum Stecken, Stapeln, kreativem Gestalten oder Ordnen. Nun fehlen nur noch die Kinder: Und die sollen das Haus am Achterschlag bald mit Leben füllen. „Wir hoffen, dass es so schnell wie möglich losgeht“, sagt Geschäftsführer Sönke Held, der allerdings noch keinen genauen Starttermin nennen kann. Man sei ständig mit der Sozialbehörde (Basfi) in Kontakt und sobald die Kita-Aufsicht das Gebäude abgenommen hat, kann es losgehen, erklärt Sönke Held.

Damit wird ein Projekt Realität, das schon seit gut fünf Jahren geplant und vorbereitet wurde. Aber ein passendes Gebäude im Grünen zu finden, sei eben gar nicht so leicht gewesen, erinnert sich Sönke Held. Mit dem alten Bahnhof am Achterschlag, an dem früher die Züge der Bergedorf Geesthachter Eisenbahn auf ihrer Fahrt zwischen Bergedorf-Süd und Zollenspieker stoppten, hat das Montessori Kinderhaus Vierlanden nun aber eine Heimat gefunden. Selbst wenn es beim Umbau des 1909 erbauten Hauses zur Kita einiges zu beachten gab.

Montessori Kinderhaus Vierlanden eröffnet im alten Bahnhof am Achterschlag

Um den Brandschutz zu gewährleisten, wurden unter anderem die kompletten Decken und Dämmstoffe entfernt, fachgerecht entsorgt und neue Decken eingezogen. Zudem habe es zahlreicher behördlicher Abstimmungen bedurft, weshalb die Kita nicht wie anfangs erhofft schon im Oktober den Betrieb aufnehmen konnte, erklärt Geschäftsführer Held. Nun ist die Brandmeldeanlage abgenommen, die Gruppenräume sind eingerichtet und auch der Garten ist angelegt.

Das Montessori Kinderhaus Vierlanden am Achterschlag.
Das Montessori Kinderhaus Vierlanden am Achterschlag. © Lena Diekmann | Lena Diekmann

Zuletzt war das Restaurant Dubrovnik in dem Haus untergebracht. Aus dem grauen Asphaltplatz, auf dem die Restaurantgäste bis Ende 2022 ihre Autos parkten, ist längst eine grüne Rasenfläche geworden. Ein Platz für eine Schaukel und Sandkasten wurde freigehalten, vom begrünten Erdhügel soll eine Rutsche hinabführen. Vor allem beim Umzäunen des Gartens haben Mitglieder des Bergedorfer Rotary Clubs fleißig mitangepackt, „Von ihnen erfahren wir eine ganz tolle Unterstützung“, betont Sönke Held.

Gestartet wird mit einer Elementar-Gruppe im Erdgeschoss

Es wird aber keinesfalls ein klassischer Spielplatz entstehen, sondern der Garten wird naturnah gehalten. Auch Hochbeete und ein Gewächshaus sollen entstehen. „Der Garten und auch das Haus werden mit uns und den Kindern weiter wachsen“, sagt Silvana Großmann, die gemeinsam mit Astrid Krause das pädagogische Leitungsteam bildet. Beide haben bereits langjährige Erfahrung in verschiedenen Montessori-Einrichtungen gesammelt und können es kaum erwarten, nach der monatelangen theoretischen Vorbereitung des Betriebs, nun in die Praxis zu kommen. Unterstützt werden sie dabei zum Start von zwei Erzieherinnen.

So sieht es im Inneren des neuen „Montessori Kinderhaus Vierlanden“ aus.
So sieht es im Inneren des neuen „Montessori Kinderhaus Vierlanden“ aus. © Lena Diekmann | Lena Diekmann

Gestartet wird erstmal mit einer Elementargruppe im Erdgeschoss. Darin gibt es Platz für 25 Kinder ab dem dritten Lebensjahr bis zum Übergang in die Grundschule. Vor allem Mädchen und Jungen im Alter zwischen 3 und 3,5 Jahren seien schon angemeldet, erklärt das Leitungsteam. Da auf eine Altersmischung Wert gelegt wird, freuen sie sich daher über weitere Anmeldungen von Kindern ab vier Jahren.

Kinder können selbstständig wählen, wie und wo sie ihre Zeit verbringen

Auch die erste Etage wird noch zu Kita-Räumen umgebaut. Dann wird es Platz für insgesamt 50 Kinder geben, die sich nach dem Montessori-Konzept frei durch das Haus bewegen können. Je nach Interesse können sie wählen, ob sie gern Zeit im Atelier, im Material-Raum oder im ruhigen Leseraum verbringen möchten. Die Erzieherinnen sehen sich dabei als Beobachter und Begleiter, bieten etwas an, aber geben nicht vor, erklärt Astrid Krause. Die Kinder agieren selbstständig, lernen, sich selbst zu organisieren.

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Betreuungszeiten sind montags bis freitags von 8 bis 14 Uhr inklusive Mittagessen, das von einem Bio-Caterer geliefert wird. Das Montessori Kinderhaus Vierlanden ist an das Hamburger Kita-Gutschein-System angeschlossen. Sobald der Starttermin steht, soll es einen Elternabend geben, um das genaue Vorgehen zur Eingewöhnung zu besprechen. Kontakt zum Team gibt es unter Telefon 040/23 95 89 58 (dienstags bis donnerstags, 10 bis 12 Uhr, ansonsten Anrufbeantworter), per E-Mail an info@montessori-vierlanden.de oder im Internet: www.montessori-vierlanden.de. Dort ist auch ein Anmeldeformular zu finden.