Hamburg. Die Tote in der Wohnung am Friedrich-Frank-Bogen ist wohl die Mieterin (86). Untersuchungen zum zweiten Leichnam dauern aber noch an.
Einen Tag, nachdem die Polizei in einer Wohnung in Bergedorf-West die Leichen zweier Menschen gefunden hat, steht laut Polizei die Identität einer der beiden Toten noch immer nicht zweifelsfrei fest. Relativ sicher sei, dass es sich bei der toten Frau um die 86-jährige Mieterin handele, so ein Sprecher auf Anfrage. Der zweite Tote sei aber nicht eindeutig identifizierbar. Es könnte sich um ihren 50-jährigen Sohn handeln, der hier laut den Nachbarn lebte.
Die Polizei war am Mittwoch gegen 12.25 Uhr zu der Wohnung am Friedrich-Frank-Bogen gerufen worden. Nachbarn hätten sich Sorgen gemacht, weil sie die beiden Bewohner seit Längerem nicht gesehen hatten, sagte ein Sprecher. Als die Tür geöffnet wurde, seien die beiden Toten entdeckt worden. Hinweise auf ein Fremdverschulden und auch einen Suizid gebe es nicht.
Die Hamburger Morgenpost hatte zuerst berichtet. Demzufolge hatten Nachbarn wegen des Verwesungsgeruchs die Polizei gerufen. Erste Ermittlungen hätten die Möglichkeit ergeben, dass der Sohn eines natürlichen Todes gestorben sei und später dann auch die pflegebedürftige, hilflose Mutter. Die Polizei kann dies weiterhin nicht bestätigen. Die Untersuchungen dauern an.
Polizei findet zwei Leichen in Bergedorf-West
Noch einige Stunden nach dem Fund standen am Mittwoch einige Nachbarn vor dem Mehrfamilienhaus und schauten auf die Fenster in der ersten Etage, hinter denen die Kriminalpolizei arbeitete. Gut kannte offenbar niemand die Mieter der Wohnung. Doch zwei Nachbarn berichteten, dass es immer mal wieder zu Konflikten mit dem Mutter-Sohn-Paar gekommen sei. Der Sohn sei oft laut gewesen, heißt es. Er sei öfter in der Trinkerszene an der Nettelnburger S-Bahn-Station gesehen worden. Vom Balkon der Wohnung der beiden seien eine Zeit lang Zigarettenstummel nach unten geschnipst worden, was für Ärger sorgte.
Einmal sei in der Wohnung eine Waschmaschine in Betrieb genommen worden, die offenbar nicht ordentlich angeschlossen war. Daraufhin lief Wasser in eine Nachbarwohnung. Als die Geschädigten die Urheber zur Rede stellten, erhaschten sie einen Blick in die Wohnung der jetzt Verstorbenen. Diese sei altmodisch eingerichtet gewesen, jedoch nicht verwahrlost.
Zuletzt hatte ein Nachbar den Sohn der 86-Jährigen wohl circa vor einer Woche gesehen. Der Mann soll für sich und seine Mutter, die nicht mehr gut zu Fuß war, immer einkaufen gewesen sein. In der Nachbarschaft war der Mann offenbar vielen vom Sehen bekannt. Er sei immer mit seinem Rucksack unterwegs gewesen. Die Mutter hingegen sei kaum noch aus dem Haus gegangen.