Hamburg. Trio machte vor drei Jahren als erste Band bei „The Voice Kids“ mit. Nun feilen die jungen Musiker aus Hamburg an ihrer Karriere.

Die Stimmen sind tiefer, die Körper größer, die Haare deutlich kürzer oder auch länger: Noel Timmich, Kolja Reich und Yuma Wüst sind in den vergangenen drei Jahren von Teenagern zu jungen Männern herangereift. Nun wollen sie auch das Image einer Schülerband ablegen und haben daher ihren Bandnamen geändert. Aus Batteries of Rock sind jetzt The Batteries geworden. „Das klingt kürzer und knackiger. Wir machen ja schon Rock, da muss das ja nicht auch noch im Namen auftauchen“, erklärt Kolja Reich, der in der Band für den Bass und Background-Gesang zuständig ist.

Zum Jahreswechsel hat die Band nun die Namensänderung vollzogen und ihn auf Instagram geändert. Für 2024 haben sich The Batteries vorgenommen, häufig auf der Bühne zu stehen und neue Songs schreiben zu wollen. Schon seit Beginn ihrer noch jungen Bandgeschichte haben die drei Musiker am liebsten ihre eigenen Lieder gespielt, statt nur die Hits ihrer Idole wie Foo Fighters, The Strokes oder Van Halen nachzuspielen.

The Batteries verabschieden sich vom Image einer Schülerband

Bei ihren Konzerten stehen daher auch vornehmlich eigene Songs auf der Setlist. Bis auf ein Cover, das als Zugabe nicht fehlen darf: „Blitzkrieg Bop“ von The Ramones. Der Song machte sie vor drei Jahren weit über die Grenzen Hamburgs hinaus bekannt, als sie bei „The Voice Kids“ auftraten. In der Geschichte der TV-Show waren sie damals die erste Band überhaupt, die sich dem Urteil der Jury stellte.

Denn neben Solo-Künstlern und Duos durften in dem Jahr das erste Mal auch mehrköpfige Ensembles teilnehmen. Mitten in der Corona-Pandemie fühlte es sich für die Jury bei dem Auftritt der Jungs das erste Mal seit Langem wieder so an, wie auf einem Rockkonzert zu sein, erklärte Álvaro Soler.

Als Kandidaten von „The Voice Kids“ rissen sich die Medien um die Jungs, hier bei Dreharbeiten auf der Skateanlage in Neuallermöhe.
Als Kandidaten von „The Voice Kids“ rissen sich die Medien um die Jungs, hier bei Dreharbeiten auf der Skateanlage in Neuallermöhe. © BGZ/Diekmann | Lena Diekmann

Neben dem spanisch-deutschen Popsänger saßen damals auch Silbermond-Frontfrau Stefanie Kloß, Sänger Wincent Weiss sowie Smudo und Michi Beck in der Jury. Alle wollten die Batteries of Rock in ihrem Team haben. Entschieden hatte sich die Batteries aber für die beiden Hip-Hop-Legenden von den Fantastischen Vier. Die beiden waren schon vor dem Auftritt ihre Favoriten, „weil sie einfach cool sind und am besten zu unserem Style passen“, erklärte Noel Timmich damals.

2000 neue Follower auf Instagram und viele Nachrichten von Mädchen

Auch wenn in der zweiten Runde dann Schluss war für die Hamburger Jungs, haben sie ihre Teilnahme an der Show nie bereut. Im Gegenteil: „Das hat uns auf jeden Fall weitergebracht. Wir haben dadurch viele neue Kontakte bekommen und mehr Konzerte gespielt“, stellt Kolja fest. Auf Instagram hatten sie nach der Ausstrahlung ihres Auftritts quasi über Nacht plötzlich 2000 neue Follower, gab es viele Anfragen von Fernsehsendern und Printmedien. Und auch von Mädchen seien mega viele Nachrichten eingegangen, verrät Yuma Wüst, der mit seiner Familie in Ochsenwerder wohnt.

Bei Wutzrock im Jahr 2022 spielten die Batteries of Rock zur Eröffnung des Festivals am Eichbaumsee.
Bei Wutzrock im Jahr 2022 spielten die Batteries of Rock zur Eröffnung des Festivals am Eichbaumsee. © Thomas Heyen | Thomas Heyen

Auch auf der Straße wurden sie hin und wieder erkannt und angesprochen. „Das fühlte sich schon cool an“, sagt Gitarrist und Leadsänger Noel Timmich. Daher wollen sie unbedingt weiter an ihrer Musikkarriere und am Bekanntheitsgrad arbeiten, stellt der 16-Jährige fest. „Das ist schon mein Traum, und da stecke ich auch viel Arbeit rein“, sagt der Schüler des Emilie-Wüstenfeld-Gymnasiums.

An der Eimsbütteler Schule hatte er gemeinsam mit Kolja einen Französisch-Kurs besucht und zuvor erfahren, dass er ebenso ein AC/DC-Fan sein soll. Das legte den Grundstein für die Bandgründung, die nun gut fünf Jahre zurückliegt. Grundschul-Freund und Schlagzeuger Kolja komplettierte das Trio, das zweimal in der Woche im Jugendzentrum Trockendock in der Nähe der Hamburger Straße probt.

Auftritt beim Six Stages Festival in Buxtehude

Dort feilen sie auch an ihren Songs, die immer Rock als Basis haben, aber von verschiedenen Einflüssen geprägt sind. Während Noel Timmich gern Van Halen, Pearl Jam oder Alice in Chains hört, mag Kolja Reich den Sound von Motorpsycho. Yuma Wüsts absoluter Favorit sind The Strokes und auch Nirvana. Größter gemeinsamer Nenner sind die Foo Fighters, erklären die Jungs, die im kommenden Jahr ihr Abitur machen wollen. Was danach kommt, wissen sie noch nicht, vielleicht erst mal reisen und in jedem Fall weiterhin Musik machen.

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Viele Songs haben sie in jedem Fall noch in der Warteschlange: „Etwa 80 Prozent sind zu 70 Prozent fertig, wir fangen viele an, machen sie nicht immer zu Ende“, stellt Kolja Reich fest. Vier Songs aber haben sie bereits aufgenommen, müssen diese nun noch gemixt und gemastert werden, um sie so schnell wie möglich auf den gängigen Streamingplattformen zu veröffentlichen, erklärt Kolja Reich.

Auch live sollen die neuen Stücke zu hören sein, wenn Auftritte beim Wutzrock-Festival am Eichbaumsee oder auf der Partybarkasse MS Hedi, die im vergangenen Jahr bei ihren Konzerten zweimal ausverkauft war, folgen. Das nächste Mal live zu erleben sind The Batteries am 17. Februar beim Six Stages Festival. Die Konzertreihe der Stadtjugendpflege Buxtehude richtet sich in erster Linie an Newcomer Bands. Einlass in das Freizeithaus Buxtehude (Geschwister-Scholl-Platz 1) ist ab 19 Uhr. Der Eintritt kostet 6 Euro.