Hamburg. Witthöfts Küchentechnik aus Ochsenwerder feiert Jubiläum. Wie das Familienunternehmen gegen große Anbieter besteht.
Eine einzige Küche konnte Manfred Witthöft seinen Kundinnen und Kunden präsentieren, als er sein eigenes Küchenfachgeschäft eröffnete. Und das war die eigene Kochzeile im Eigenheim am Bieberhof. Dort hatte sich der gelernte Modelltischler, der zuvor bereits als Werksmonteur in der Küchenbranche tätig war, gemeinsam mit seiner Frau Ruth selbstständig gemacht.
Seitdem sind genau 40 Jahre vergangen. Und noch immer ist Witthöfts Küchentechnik eine beliebte Adresse, wenn es um die Planung und Abwicklung individueller Einbauküchen geht. Ein Grund, um zu feiern, findet die Familie Witthöft, die am Sonnabend, 20. Januar, zum Tag der offenen Tür einlädt. In der Zeit von 11 bis 15 Uhr gibt es in ihrem Küchenstudio an der Ochsenwerder Landstaße 51 Gelegenheit für Gespräche bei Snacks und Getränken.
Früher führte bei Küchenfronten kein Weg an Eiche rustikal vorbei
Dem Eigenheim von Ruth und Manfred Witthöft ist das Küchenstudio längst entwachsen: Drei Jahre nach der Gründung zog das Geschäft in den Annenhof. In den Räumlichkeiten, in denen heute eine Physiopraxis untergebracht ist, präsentierte Manfred Witthöft den Kundinnen und Kunden zehn bis zwölf verschiedene Modelle, erinnern sich seine Kinder Birte Mydlach und Arne Witthöft, die 2014 die Geschäftsführung übernommen haben.
Im selben Jahr hatte ihr Vater seinen großen Wunsch vom Küchenstudio auf dem eigenen Grundstück erfüllt: An der Ochsenwerder Landstraße 51 ist dafür ein alter Schuppen einem schmucken Neubau gewichen. Darin haben Arne Witthöft und Ehefrau Ariela im ersten Stockwerk auch ihr Zuhause. Sie unterstützt das Familiengeschäft ebenso in der Buchhaltung wie Birte Mydlachs Ehemann Marco. Auch das Paar hat auf dem Grundstück seine Heimat.
Jahrelange Erfahrung ist der große Pluspunkt von Witthöfts Küchentechnik
Das familiäre Flair und die jahrzehntelange Erfahrung sind das Pfund, mit dem die Familie wuchern kann. Auch wenn es darum geht, gegen große Möbelhäuser zu bestehen, weiß Birte Mydlach. „Fast alle Kunden finden den Weg über Empfehlungen zu uns“, sagt die 46-Jährige, die zur Kauffrau für Groß- und Außenhandel ausgebildet wurde und am Berliner Tor Erfahrungen in der Planung und Verkauf von Küchen sammelte, bevor sie 2001 ins Familiengeschäft einstieg.
Ein Jahr später folgte ihr Bruder Arne, der zuvor bei Tischler Julius Bendschneider in Kirchwerder in die Lehre ging und schon als Kind gern mit seinem Vater mitfuhr, wenn eine Küche montiert wurde. Ob in der direkten Nachbarschaft, in der Hamburger City oder bis nach Düsseldorf oder München haben Witthöfts schon Küchen verkauft. Selbst nach Spanien hat das Küchenstudio aus den Marschlanden eine Küche geliefert und vor Ort eingebaut, erinnert sich Birte Mydlach. „Und es passte alles haargenau“, stellt die 46-Jährige fest. Jede Küche wird persönlich abgenommen und jedes Gerät erklärt. „Erst wenn die letzte Schraube versenkt ist, kommt die Rechnung“, betont Birte Mydlach.
Junge Leute mögen den Landhaus-Stil, auch dunkle Küchen sind im Trend
Früher wurde nur per Grundriss geplant. „Für besondere Kunden wurden Aquarellzeichnungen angefertigt“, sagt die 46-Jährige. Die Zeiten sind längst vorbei: Heute wird alles bis ins kleinste Detail am PC geplant. Dafür nimmt sich das Geschwisterpaar auch gerne viel Zeit. Denn auf Individualität und auf die Fragen und Wünsche der Kunden einzugehen, komme es eben an, weiß Arne Witthöft. Manche Kunden wüssten schon ganz genau, was sie wollen, andere wiederum fangen bei null an.
Früher führte kein Weg an Eiche rustikal vorbei, weiß Birte Mydlach. Heute seien Fronten in „Weiß Lack“ nach wie vor beliebt, junge Leute würden auch wieder viel den Landhausstil wählen. Im Trend seien aber auch dunkle Küchen in Grau und Anthrazit. Vor allem grifflos sollten die Fronten sein, erklärt Birte Mydlach. Gern werden auch rustikale Tresen aus Holz integriert, während bei den Arbeitsplatten Keramik als Material bevorzugt werde. Das habe den Vorteil, sehr robust zu sein, weiß Birte Mydlach. Selbst der Saft von Roter Bete, ein heißer Topf oder auch scharfe Messerklingen würden dort keine Spuren hinterlassen, so die Küchen-Expertin.
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Bei Geräten sei heutzutage der sogenannte Quooker, ein Wasserhahn, aus dem warmes, kaltes, kochendes sowie gekühltes sprudelndes und stilles Wasser kommen kann, ebenso beliebt wie Kochfelder mit integriertem Dunstabzug. Um sehen und anfassen zu können, was es für Möglichkeiten gibt, stehen bei Witthöfts Küchentechnik fünf Musterküchen bereit. Im Eigenheim müssten die aber längst nicht so groß sein wie im Geschäft: „Wir können auch ganz klein alles anbieten, von günstig bis teuer“, betont Birte Mydlach.
Witthöfts Küchentechnik ist geöffnet dienstags bis freitags von 9 bis 12 Uhr und von 14 bis 18 Uhr, sonnabends von 10 bis 13 Uhr. Termine können telefonisch vereinbart werden: 040/737 31 21.