Hamburg. Bauernprotest startete im Südosten mit Verzögerung. Warum die Bundesstraße am Montagmorgen nicht geräumt und gestreut war.
Der Trecker-Konvoi der Landwirte aus den Gebieten südöstlich von Hamburg hat sich am frühen Montagmorgen verzögert. Der Wintereinbruch der vergangenen Tage machte den Bauern zunächst einen Strich durch die Rechnung. Die Bergedorfer Straße (B5) war über das Wochenende zwischen der Anschlussstelle Billstedt und der Kreuzung Heidhorst/Reinbeker Redder wegen des Brückenaustausches über die Bahntrasse der AKN voll gesperrt.
Als der Bereich der Baustelle am Montagmorgen wieder für den Verkehr freigegeben werden sollte, musste er zunächst von Eis und Schnee befreit werden. Gegen 7.30 Uhr konnte die Straße aber freigegeben werden, sodass der Aufzug der Trecker aus Lauenburg nach der Verzögerung schließlich störungsfrei in Richtung Hamburger Innenstadt rollen konnte.
Baustelle auf B5 muss erst von Glatteis befreit werden – Treckerkonvoi verzögert sich
Die Protestaktion von Landwirten aus dem Bezirk ging dagegen wie geplant vor Ort über die Bühne. Die Trecker aus den Vier- und Marschlanden und Bergedorf sammelten sich von 6 Uhr an auf dem Frascatiplatz. Auch zahlreiche Handwerker und Spediteure beteiligten sich an dem Aufzug, um gegen Subventionsstreichungen der Bundesregierung zu demonstrieren, stellte Matthias Steffens, Milchbauer aus Neuengamme, fest. Der Konvoi rollte nicht in Richtung Innenstadt, sondern drehte in Bergedorf mehrere Runden.
Die Route führte über Sander Damm, Bergedorfer Straße, Wentorfer Straße, Justus-Brinckmann Straße, B5 und Vierlandenstraße zurück auf den Sander Damm. Die Polizei eskortierte den Konvoi durch den Bezirk und sperrte Kreuzungen nach Bedarf vorübergehend für den Verkehr. Auf den Fahrbahnen in die entgegengesetzten Richtungen konnten andere Autos fahren, die Straßen waren nicht vollständig blockiert. Im Berufsverkehr am Morgen kam es in der Bergedorfer City stauten sich die Pkw dennoch immer wieder.
- Hamburger Bauern distanzieren sich von Habeck-Blockade
- Trecker-Demo: Landwirte legen Hamburg lahm
- Generalstreik? Bauernfunktionäre distanzieren sich von Facebook
Die Landwirte würden derart von der Bundesregierung in ihrer Berufsausübung, der Produktion von hochwertigen und sicheren Lebensmitteln für das eigene Land, eingeschränkt, dass viele Berufskollegen derart demotiviert sind oder gar das Handtuch schmeißen, stellt Matthias Steffens fest. Von der Bevölkerung habe man am Montag viel Zuspruch erfahren, stellt er fest, der ebenso der Polizei bescheinigt, einen sehr guten Job gemacht zu haben. Die Aktion war nur der Auftakt der Protestwoche: „Wir kommen wieder“, kündigt Matthias Steffens an. Spätestens Mittwoch sei mit weiteren Aktionen zu rechnen, um das Anliegen der Landwirte in die Bevölkerung zu tragen.