Hamburg. Verein Pluto vermittelt Tiere zur vorübergehenden oder dauerhaften Pflege – der Mega-Zoo unterstützt das Projekt mit Spenden.
Typisch Katze: Cello und Cordula sind in dramatischen Posen geübt. Wann und wo sie sich ihrem Publikum zeigen, entscheiden sie allerdings ganz allein. Nach dem Fotoshooting vom Arm entlassen, flitzen die beiden Mega-Zoo-Hauskatzen schnell davon. „Die haben hier knapp 2000 Quadratmeter, 150 Kratzbäume und viele Ecken, an denen sie für sich sein können“, weiß der BergedorferFilialleiter Dominik Bräue.
Das sind Bedingungen, gegen die auch Pluto-Vereinsmitglied Claudia Abel nichts einzuwenden hat. Seit 2015 treffen sich Mitarbeiter des Mega-Zoos und Helfer der Tierschutzorganisation Pluto Tierschutz Europa e.V. zur Übergabe der Weihnachtsspende. Es sind besondere Knuspertüten mit Tierfutter und Zubehör, die das Verkaufsteam alljährlich für den Verein zusammenstellt. „Unsere Kunden nehmen die Tüten beim Einkauf mit zur Kasse, bezahlen und wir stellen die Spende dann unter den Weihnachtsbaum“, so Dominik Bräue.
Verein Pluto vermittelt Katzen – aber nicht an jeden
Claudia Abel hat in 16 Jahren Vereinszugehörigkeit bei Pluto etwa 600 Tiere betreut, gepflegt und aufgepäppelt. Sie ist die „Erstaufnahmestelle“ in einem Verbund privater Tierpfleger, die gefundene oder vernachlässigte Tiere an verantwortungsvolle, tierliebende Menschen weitervermitteln. Eigentlich sollen die „Pflegeeltern“ ihren Schützlingen bis zur endgültigen Vermittlung nur ein Dach über dem Kopf bieten. Doch immer wieder sorgen Vertrauen und Freundschaft zwischen Mensch und Tier dafür, dass beide auf Dauer zusammenbleiben.
„Letztendlich ist es egal, ob ein Tier bei seinem Erstpfleger bleibt oder am Ende von uns weitervermittelt wird. Hauptsache, es geht ihm gut“, sagt Claudia Abel. Die Weitervermittlung wird von Pluto e.V. über entsprechende Plattformen und Anzeigenschaltungen unterstützt. Auch zu den endgültigen Besitzern nehmen die Vereinsmitglieder persönlich Kontakt auf. Abel kann auf viele glückliche Vermittlungen zurückblicken.
Pluto vermittelt ganz bewusst nicht über die Weihnachtstage
Das jüngste Beispiel ist eine Familie, in deren Obhut zwei ängstliche Jungtiere innerhalb weniger Wochen „auftauten“ und das Vertrauen zu Menschen wiederfanden. „Jetzt bekommen wir Fotos und Videos. Die Familie ist glücklich und die Katzen sind richtig schmusig geworden.“ Über solche Erfolge freut sich die Tierschützerin. Sie weist noch einmal darauf hin, dass sich Pluto e.V. zum Großteil um Tiere kümmert, die ausgesetzt wurden. Aus diesem Grund wird über Weihnachten auch nicht vermittelt. „Wir wollen nicht, dass Tiere unüberlegt unterm Weihnachtsbaum landen“.
Wer Pluto e.V. helfen will, ist jederzeit willkommen. Der Verein sucht immer neue Pflegestellen. Wer mitmachen will, wird in allen Fragen beraten. Die Helfer von Pluto e.V. schauen sich die Gegebenheiten an und entscheiden dann, welches Tier in den Haushalt und zu dem Menschen passt. Ausreichend Platz und Ecken zum Verkriechen sind Bedingung, einen Garten braucht es nicht. Auch die Ausstattung, Futter und Streu stellt erstmal der Verein. Formalien wie Aufnahmevertrag und Übergabevertrag bei der Weitervermittlung schützen beide Seiten vor Missverständnissen.
Katze kostet bei Pluto 160 Euro – eine umfassende Beratung gibt es dazu
„Bei uns kostet eine Katze 160 Euro“, stellt Claudia Abel klar. Dafür sind alle Vierbeiner tierärztlich versorgt, geimpft, gechipt und – wenn alt genug – kastriert. Das erledigen meist schon die Tierärzte und Tierärztinnen, die sich zur Weitervermittlung von gefundenen Tieren an den Verein wenden. Pluto e.V. vermittelt auch andere Tiere. Allerdings ist der zeitlich begrenzte Aufenthalt in einer Pflegestation für einen Hund schwieriger als für eine Katze.
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Die Haltung von Hunden fordert ihren zukünftigen Besitzern viel Zeit und Pflege ab. Und selbst bei Katzen, so Claudia Abel, sollte man sich nicht überschätzen. Wuselige Jungtiere wollen beschäftigt sein, gesetztere Tiere dagegen passen oft sehr gut zu älteren Menschen. Sobald gesichert ist, dass der Zehn-Kilo-Sack Katzenstreu noch unfallfrei in die Wohnung kommt, ist das eine Win-Win-Situation.
Schleppen muss jetzt auch Claudia Abel. Sie lädt die Spendentüten in ihren Wagen. Die Geschenke gehen an die Pflegehaushalte des Vereins, an freiwillige Betreuer von Streunerkatzen und an die „Bergedorfer Engel“. Über einen Helfer, der für obdachlose Menschen in Hamburg kocht, erreicht ein Teil des Hundefutters so auch dieses Jahr die Vierbeiner auf Hamburgs nassen Straßen.